Nach einem Fahrtag von Cambridge aus kommen wir in York an. Fahrtag bedeutet aber in England so 4-5h Autofahrt mit ausgiebigen Pausen, nicht unbedingt 1000km auf der Autobahn nonstop wie allenfalls in anderen Ländern. Wir finden einen ruhigen Platz um ein einem Wohnquartier zwei Nächte als Stealth-Camper zu verbdingen.
The Shambles
Die Sehenswürdigkeit in York schlechthin. Die Fussgängerzone The Shambles ist wohl weltbekannt und auch wir kommen hauptsächlich wegen der engen, mittelalterlichen Gasse nach York. Das Bild ist faszinierend. Auf uns wirkt diese Gasse wie vor 500 Jahren im Mittelalter eingefroren und mit heutigen Shops neu bestückt in unsere Zeit portiert – eindrücklich! Die Läden bieten ein passendes Sortiment, einige sind vor allem Paddy aber zu stark auf Zauberer und Magiewelten ausgerichtet. Ein Laden verkauft personalisierte „Magic Potions“ – einzeln zubereitete Limos. Der nächste Laden verkauft Zauberstäbe und Merchandise von Harry Potter und weiteren Fantasy-Serien. Es gibt aber zwischendurch auch noch andere Geschäfte. Ein Teeladen mit über 500 Teesorten zum Beispiel oder eine sehr ursprünglich eingerichtete Apotheke mit vielen verschiedenen Gefässen und Schublädchen im ganzen Verkaufsraum.
Wir haben nicht so viel verschiedene Orte zum Besuchen in York, wir laufen daher sicher fünf Mal die Strasse rauf und runter. Das letzte Mal schon nach der Dämmerung bei geschlossenen Geschäften – jetzt sind nur noch wenige Menschen anzutreffen. Ganz im Gegensatz zur Mittagszeit, wo die Gasse rappelvoll war.
Walk on City Walls
Um die ganze Altstadt von York zieht sich eine mehr oder weniger erhaltene und restaurierte Stadtmauer. Bei jedem Tor kann die Stadtmauer frei zugänglich bestiegen werden und wir laufen ca. die Hälfte der Stadtmauer ab. Dort, wo die Stadtmauer nicht mehr erhalten ist, zeigen Wegweiser zum nächsten erhaltenen Abschnitt, wo die Mauer erneut bestiegen werden kann. Die Mauer ist nur etwa so hoch wie 1-2 Stockwerke von einem modernen Haus. Entsprechend können wir vor allem einen Einblick in die angrenzenden Wohnhäuser erhaschen. Der Ausblick in die Weite ist nicht wirklich gegeben, da viele Häuser ausserhalb der Stadtmauer höher sind oder einfach ein Ausblick in grosse Lebensmittelläden freigeben. Nicht ganz so spannen wie wir uns das vorgestellt haben. Aber der Weg führt uns zum nächsten Ziel, dem York Minster.
York Minster Kathedrale
Das York Minster ist eine Kathedrale mit einer langen Geschichte. An diesem Ort steht schon seit dem 7. Jahrhundert eine Kirche und später die Kathedrale. Nach einem Brand im 20. Jahrhundert wurde sie sehr schön restauriert und ist bis heute eine prunkvolle Erscheinung. Der Eintritt ist nicht ganz günstig – £12.50 pro Person und zusätzlich £6 je Aufstieg zum Turm. Mimi ist von der Architektur und den schönen Glasfenstern angetan. Auch die vielen Details und Schnitzereien an den Bänken und dem Chorbereich der Kathedrale stechen ins Auge. Aber überall wo es allenfalls ein wenig Weitsicht und Ausblick gibt ist auch Paddy dabei. Entsprechend muss aber der Aufstieg zum Tower bei unserem Besuch unbedingt dabei sein.
Nach vielen Stufen in engen Wandeltreppen – für Besucher gilt ein Einbahnsystem wie bei engen Passtrassen in der Schweiz – erreichen wir unser Ziel. Zur eingeteilten Zeit ist der Aufstieg erlaubt und sobald alle Besucher oben angekommen sind, ist erst der Abstieg freigegeben. Denn ein Kreuzen in den engen Gängen, zum Teil im Aussenbereich auf dem Dach an einem Flügel der Kathedrale wäre ein Vergnügen für alle Beteiligten. Auf dieser Kathedrale kann der Blick weit in die Ferne schweifen, über die Altstadt von York und darüber hinaus in die umliegenden Dörfer.
Clifford’s Tower
Als nächstes haben wir uns den Clifford’s Tower auf unsere Liste der zu besuchenden Attraktionen gesetzt. Dieser wird als die dritte, grosse Sehenswürdigkeit von York gehandelt. Es ist ein Steinturm, eine kleinere Burgruine auf einem Hügel. Als wir ankommen sehen wir aber, dass der Eintrittspreis für die Bezahlung direkt vor Ort deutlich über £10 pro Person kosten soll. Das ist uns viel zu viel – zumal wir die bessere Aussicht schon von der Kathedrale geniessen konnten. Für alle die den Wert des Clifford’s Tower höher einschätzen als wir können zu besseren Konditionen Tickets online im Voraus buchen (mindestens 1 Tag vor dem Besuchstag).
The Hole in Wand – Wizard Golf
Mimi spielt schon immer gerne Minigolf. Und sie hat bereits vor unserem Besuch in York vom Wizard Golf gehört. Deshalb runden wir unseren Besuch in York mit einer 9-Loch Partie Minigolf, nein, Wizard Golf ab. Die Location ist recht witzig gestaltet, der Schläger ist natürlich kein Schläger, sondern der magische Stab usw. Auf den Bahnen gibt es nicht nur ein offensichtlicher Weg für den Ball zum Loch, sondern meistens kann mit ein wenig Geschick ein Weg getüftelt werden, um den Ball mit einer besseren Routenwahl mit weniger Schlägen ins Loch zu befördern. Hier zeigt sich Mimis Leidenschaft für Minigolf und sie gewinnt haushoch. Paddy ist dabei eher der Trampel auf den magischen Golfbahnen – aber am Schluss haben sogar beide mindestens ein Hole-in-One geschafft. Dies wird mit einem Abzeichen, einem Schokotaler und einer Halloween No. 1 Blood Orange Potion belohnt. Die Abwechslung hat uns beiden gut gefallen und die preiswertesten Slots gibt’s bereits ab £8.
York ist vor erst unser letzter Stopp in England, nun gehts nach Schottland, bevor wir uns dann dem Westen von England widmen. Besonders Mimi möchte bereits seit Jahren die wilden Highlands von Schottland bereisen, eine Landschaft, die wahrscheinlich auch Paddy zusagen wird. Wir sind gespannt, ob wir, und auch unser Ben, dem schottischen Herbstwetter gewachsen sind.
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