Nach Le Mont-Saint-Michel fahren wir weiter nach Saint-Malo. Die Stadt ist zwar kein weiterer Berg im Meer, aber eine Halbinsel direkt an der französischen Küste gelegen. Die historische Altstadt ist vor dem eigentlichen Hafenbecken vorgelagert. Und so kommt jeder die Altstadt besuchen möchte zwangsläufig an der Hafenpromenade vorbei.
Die Stadt ist der bedeutendste Hafen an der bretonischen Nordküste und aufgrund ihres originalgetreu wiederaufgebauten historischen Stadtkerns sowie ihrer Festungsanlagen ein sehr beliebtes Ausflugsziel an der französischen Atlantikküste.
Altstadt von Saint-Malo
In den alten Gassen von Saint-Malo finden wir ein herziges, kleines Café wo wir uns einen kleinen, aber sehr feinen Brunch gönnen. Natürlich ist alles auf Französisch gemacht und die Teller sind zwar schön angerichtet, aber satt werden soll ein normalhungriger Gast wohl erstmal nicht. Jänu – mit dieser Eigenart müssen wir, oder vor allem Paddy, wohl klar kommen in Frankreich. Des Weiteren gibt es viele kleinere und grössere Läden, Bäckereien und Konditoreien und Souvenirshops. Es gibt hier grosse Herrenhäuser und man erkennt schnell, dass die Stadt schon in früheren Zeiten einen gewissen Wohlstand genossen haben muss und hier einst auch reichere Handelsfamilien gelebt haben.
Man kann fast auf der gesamten Stadtmauer entlanglaufen und so den Ausblick sowohl in die Stadt als auch auf die Strände, das Meer und die umliegende Landschaft rund um die Altstadt geniessen.
Dabei sieht man auch die drei umliegenden kleinen Inseln. Auf allen drei Inseln wurden kleine Erweiterungen der Stadtfestung errichtet, die Grand Bé, die Betit Be Ford und die Ford National. Bei Ebbe kann man auf die Inseln und zurücklaufen. Gemäss den vielen Infotafeln, sollte man sich aber im Vorfeld gut über die Gezeiten informieren. Starke Strömungen machen das zurück schwimmen gefährlich und so ist man gezwungen auf den Inseln auf die nächste Ebbe zu warten, sollte man nicht schnell genug wieder zurück sein.
Kathedrale von Saint-Malo
Auf unserem Stadtspaziergang kommen wir auch an der Kathedrale von Saint-Malo vorbei und wer schon mal mit Mimi unterwegs war, oder unserer Blogbeiträge fleissig verfolgt, weiss, dass sie an keiner Kathedrale ohne einen Besuch vorbeilaufen kann.
Wir benötigen zwei Anläufe, um überhaupt in die Kathedrale reinzukommen. Die holzigen Eingangstüren sind mit sehr alten Metallriegeln geschlossen und beim ersten Versuch drücken und ziehen wir, mit Angst die Tür kaputt zu machen, aber die Türe bleibt verschlossen. Temporär ist unser Schluss daraus, dass die Kathedrale wohl für Besucher geschlossen sei. Eine kurze Internetrecherche fördert kein schlüssiges Resultat zu Tage. Plötzlich kommen mehrere Touristen aus der Kathedrale, wir sind aber zu weit weg, um die offene Tür zu übernehmen. Schliesslich muss es also doch einen Weg geben die Tür zu öffnen. Nach erneuter Inspektion kommen wir darauf, dass der Öffnungsmechanismus zuerst durch beherztes Drücken entsperrt werden muss. So kommen wir doch noch in den Genuss des Kathedralenbesuchs.
Die Kathedrale Saint-Vincent von Saint-Malo wurde im 12. Jahrhundert erbaut und hat im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen erfahren, vor allem auch nach schweren Schäden des Zweiten Weltkriegs. Daher ist es kaum verwunderlich, dass der Baustil eine Mischung aus verschiedenen Epochen ist. Während es im vorderen Chor schöne grosse Buntglasfenster gibt, sind die Fenster im hinteren Kirchenschiff sehr hoch gelegen, so dass es im Innern der Kirche sehr dunkel scheint.
Strände von Saint-Malo
Auf der westlichen Küstenseite gibt es einen feinen Sandstrand, der Plage du Mole. Jetzt im Winter lädt er nicht gerade zum Baden ein, jedoch ist er ein schönes Fotosujet. Von hier hat man einen schönen Blick auf die Stadt Dinard, gegenüber der Meeresbucht. Durch grosse Durchgänge in der Stadtmauer gehen wir zum Strand und wieder zurück. Auf der Mauer selber haben wir einen super Ausblick auf den Strand.
Im Nordwesten der Stadt erstreckt sich der viel grösserer Sandstrand Grande Plage du Sillon. Der mehrere Kilometer lange Strand ist momentan im Winter nicht gross besucht, soll aber im Summer ideal für windige Aktivitäten wie Drachensteigen, Strandsegeln oder Windsurfen sein.
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