Mérida

von | 14. März 2023 | Europa, Spanien | 0 Kommentare

Von Santander im Norden von Spanien fahren wir nun schnell gegen Süden. Wir passieren dabei die Landschaft von Kastilien. Diese Landschaft ist mit grünen Hügelketten durchzogen und bietet so eine abwechslungsreiche Fahrt. Wir kommen dabei an vielen kleinen Ortschaften vorbei und können diese grün-karge Landschaft richtiggehend aufsaugen. Herrlich – und es sind durch die Kurven und Steigungen auch interessante Strassen zum Reisen. Bald nähern wir uns auf diesem Weg der Region Extremadura mit ihrer Hauptstadt Mérida.
Mérida ist für ihre archäologischen Stätten aus der Zeit der Römer bekannt, viele davon gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Amphitheater Mérida

Die hauptsächliche Attraktion in Mérida ist das Amphitheater. Es reiht sich nahtlos in die bekannteren Amphitheater aus der römischen Antike ein. Heute ist es stilvoll restauriert, um die ursprünglichen Dimensionen und Nutzung zu demonstrieren. Auf dem Areal bewegen wir uns frei und sind so in der Lage, uns als Darsteller sowie als Zuschauer auf den Rängen ein eindrückliches Bild zu verschaffen. Anscheinend wird das Amphitheater Mérida auch heute noch sporadisch für Theateraufführungen genutzt.

Eine Besonderheit dieses Amphitheaters ist der auf dem gleichen Areal befindliche Circus für Gladiatorenkämpfe. Es gibt viele Informationstafeln die uns den Sinn der verschiedenen Gänge in und aus dem Circus vermitteln. Unter anderem wurden über dedizierte Eingänge die Kämpfer in die Arena geführt. Ausserdem gibt es kleinere Gänge und Räume, welche der Kampffläche angeschlossen sind für wilde Tiere welche zusätzlich zu den Gladiatoren für ein besonderes Kampfspektakel sorgten. Dieser Teil ist wohl aus heutiger Sicht ähnlich makaber wie die echten Kämpfe der Gladiatoren, welche vor den Rängen teilweise um ihr nacktes überleben kämpften.
Die Begehung dieser alten Bauwerke ist trotzdem sehr spannend und ist schon eine Meisterleistung solche Bauwerke zur damaligen Zeit zu erbauen.

01. Oktober bis 31. März: 09:30 bis 18:30 Uhr
01. April bis 30. September: 09:00 bis 21:00 Uhr
Eintritt: 12€/Erw., 6€/Kinder, Rentner, Studenten

 

Möchtest du mehrere der historischen Stätten besuchen lohnt sich das Kombi-Ticket bereits ab der zweiten Sehenswürdigkeit! Das Kombi-Ticket kostet 15€/Erw. resp. 7.50€/reduziert und beinhaltet folgende Sehenswürdigkeiten: Theater, Amphitheater, Alcazaba, Casa del Mitreo, Centro de Interpretación und Krypte der Basilika Santa Eulalia, den römischen Zircus und den Bestattungsbereich Columbarios.
Das Kombi-Ticket bekommst du an jedem offiziellen Ticketschalter der einzelnen Sehenswürdigkeiten.

Museo Nacional de Arte Romano

Direkt neben dem Amphitheater, wo auch die Fussgängerzone der Stadt beginnt, befindet sich das Museo Nacional de Arte Romano. Das Museum beherbergt Fundstücke aus der römischen Zeit, von Vasen über Wandmosaike zu Büsten und vieles mehr. Vieles davon direkt aus Mérida und der Umgebung. Für Mimi ist jedoch das Gebäude selbst mindestens so interessant wie die Ausstellung. Das Gebäude wurde vom bekannten spanischen Architekten Rafael Moneo entworfen und ist mit seinen hohen Backsteinbögen sehr beeindruckend.
Wer sich für die römische Kultur und/oder für Architektur interessiert, sollte unbedingt einen Abstecher in das Museum machen.

01. Oktober bis 31. März: 09:30 bis 18:30 Uhr
01. April bis 30. September: 09:00 bis 20:00 Uhr
Eintritt: 3€/Erw., 1.50€/Kinder, Rentner, Studenten

Stadtkern von Mérida

Gleich angrenzend an das Amphitheater und das Museum befindet sich der heutige Stadtkern von Mérida. Die erste Strasse gleich um die Ecke versprüht noch echtes römisches Flair. Es ist aber wohl vorwiegend dem Tourismus geschuldet. Eine ausgeprägte historische Altstadt wie in anderen Städten finden wir aber in Mérida nicht. Jedoch sind viele verstreute, historische Bauwerke über die Stadt verteilt. Diese besichtigen wir bequem zu Fuss, die Distanzen sind nicht sehr weit.

Acueducto de los Milagros

Zum Fusse des Aquädukts gibt es heute einen Park. Von dieser Fläche aus können wir die Überreste des ursprünglichen Aquädukts betrachten. Er war Teil des alten Wasserverteilsystems der Römer. Aus heutiger Sicht eine Errungenschaft zur damaligen Zeit. Er führte vom ca. 5km entfernten Lago de Proserpina, einem historischen, künstlichen Stausee, in die Stadt hinein.
Der Zufall will es, dass wir just an diesem See die letzten zwei Nächte verbrachten. Im Gegensatz zum gängigen Bild von Stauseen ist es ein kleiner, verästelter See mit einer vielfältigen Fauna von diversen Vogelarten und Wassertieren.
Mit dieser Erfahrung im Hinterkopf ist es umso erstaunlicher, wie lange damals solche Aquädukte zur Wasserversorgung das Wasser transportierten.
Da das Aquädukte in einem öffentlichen Park steht, kann man es rund um die Uhr kostenlos besichtigen. Und als Bonus: auf dem Aquädukt nesten unzählige Storchenpaare. Überall kann man die riesigen Nester mit den eleganten Vögeln drin bestaunen und vor allem hören, da sie mit ihren Schnäbeln ziemlich laut klappern.

Templo de Diana

Der Dianatempel wurde im 1. JH n.Chr. erbaut und ist heute das einzige römische religiöse Gebäude, das in Mérida in einem akzeptablen Erhaltungszustand erhalten geblieben ist. Er steht mitten im Zentrum der Stadt und so können wir ihn bequem bei unserem Spaziergang durch Mérida besichtigen. Der vordere Bereich mit den typischen römischen Säulen ist frei zugänglich und kostet keinen Eintritt. Im hinteren Bereich ist durch eine Schwenktreppe zugänglich und kostet Eintritt, bei unserem Besuch war jedoch ein Plakat angebracht, dass die Ausstellung bis auf weiteres geschlossen ist.

Puento Romano

Wortwörtlich übersetzt bedeutet Puento Romano Römerbrücke. Sie ist heute noch als Fussgängerbrücke erhalten und erstreckt sich über den Fluss Guadiana in einer Länge von ca. 750m. Die ungefähre Länge rührt daher, dass sie historisch wohl kürzer war, durch die vielen Veränderungen über die Zeit aber auch mal angebaut und anderweitig verändert wurde. Mit dieser Länge ist diese Brücke die heute längste aus der Antike erhaltene Brücke.

Alcazaba von Mérida

Die nächste Sehenswürdigkeit ist eine alte muslimische Burg aus dem 9. Jahrhundert. Nun, wie kommt es, dass so viele römische Bauwerke einer muslimischen Burg gegenüberstehen? Die vergangenen Zeiten in Mérida waren bewegt und so auch die historischen Funde. Verschiedene Kräfte haben die Region gegeneinander verteidigt und wurden teilweise auch besiegt. So wurde die Alcazaba teilweise auf bestehenden römischen Bauten errichtet. Teilweise wurden auch die Rohstoffe von römischen Gebäuden für den Bau der dicken Befestigungsmauern und Türme wiederverwendet.
Die Alcazaba von Mérida ist äusserlich mit der Befestigungsmauer gut erhalten und restauriert. Im Innern ist es aber eher eine Ausgrabungsstätte welche die Funde teilweise an ihrem Fundort ausstellt. So war diese Besichtigung im Vergleich zum Beispiel vom Amphitheater nicht ganz so eindrücklich, aber den Besuch dennoch wert. Ausserdem ist der Ausblick von der Befestigungsmauer über den Fluss Guadiana und die Römerbrücke sehr schön. Diese Perspektive grenzt schon fast an nahöstliche Regionen mit den sandigen Steinen und dem Kontrast von grünen Palmen.

01. Oktober bis 31. März: 09:30 bis 18:30 Uhr
01. April bis 30. September: 09:00 bis 21:00 Uhr
Eintritt: 6€/Erw., 3€/Kinder, Renter, Studenten

 

Möchtest du mehrere der historischen Stätten besuchen lohnt sich das Kombi-Ticket bereits ab der zweiten Sehenswürdigkeit! Das Kombi-Ticket kostet 15€/Erw. resp. 7.50€/reduziert und beinhaltet folgende Sehenswürdigkeiten: Theater, Amphitheater, Alcazaba, Casa del Mitreo, Centro de Interpretación und Krypte der Basilika Santa Eulalia, den römischen Zircus und den Bestattungsbereich Columbarios.
Das Kombi-Ticket bekommst du an jedem offiziellen Ticketschalter der einzelnen Sehenswürdigkeiten.

Circus Maximus

Etwas ausserhalb aber immer noch gemütlich zu Fuss erreichen wir den Circus Maximus. Es ist eine alte Pferderennbahn die ebenfalls auf die Römer zurück zu führen ist. Zuerst schauen wir uns das Gelände an. Die Dimensionen sind richtig gross. Es war der grösste Circus der Zeit des antiken Roms. Entsprechend erstreckt er sich über eine Fläche von 600m x 140m. Beim Eingang zu dieser Sehenswürdigkeit gibt es auch eine Besucherplattform auf dem Dach des Besucherzentrums. Von dieser aus ist der Eindruck schon eher fassbar. So können die Überreste der Rennbahn und der Zuschauertribüne besser überblickt werden. Allerdings sind die Sitzränge nicht so gut restauriert worden wie das Amphitheater und zum Teil sieht es eher wie überwachsene Wälle aus.

01. Oktober bis 31. März: 09:30 bis 19:30 Uhr
01. April bis 30. September: 09:00 bis 21:00 Uhr
Eintritt: 6€/Erw., 3€/Kinder, Rentner, Studenten

 

Möchtest du mehrere der historischen Stätten besuchen lohnt sich das Kombi-Ticket bereits ab der zweiten Sehenswürdigkeit! Das Kombi-Ticket kostet 15€/Erw. resp. 7.50€/reduziert und beinhaltet folgende Sehenswürdigkeiten: Theater, Amphitheater, Alcazaba, Casa del Mitreo, Centro de Interpretación und Krypte der Basilika Santa Eulalia, den römischen Zircus und den Bestattungsbereich Columbarios.
Das Kombi-Ticket bekommst du an jedem offiziellen Ticketschalter der einzelnen Sehenswürdigkeiten.

Uns hat Mérida gut gefallen. Es gibt reichlich Sehenswürdigkeiten und durch den ständigen Besucherstrom ist auch die touristische Infrastruktur gut ausgeprägt. So kommen wir in den Genuss eines super vegetarischen Restaurants und das in Spanien! Falls ihr auch auf der Suche nach so einem Restaurant in Mérida seid, können wir euch das Restaurante Shangri La wärmstens empfehlen!
Uns haben die verschiedenen historischen Stätten sehr gefallen, allerdings würden wir im Nachhinein nicht mehr mit dem Amphitheater beginnen, das Amphitheater ist definitiv das Highlight und danach haben die anderen Stätten dem Vergleich dazu nicht immer standgehalten.

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Wir sind Paddy und Mimi, ein reisehungriges Paar aus der klitzekleinen Schweiz mitten in Europa. Wir bezeichnen uns selber als Slow-Traveler, da wir gerne genügend Zeit an einem Ort oder in einem Land verbringen. So klappern wir nicht ausschliesslich die typischen Sehenswürdigkeiten ab sondern lernen gerne auch die Kultur des jeweiligen Landes näher kennen.

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