Alicante

von | 22. Mai 2023 | Europa, Spanien | 0 Kommentare

Aus der Wüste kommend ist das Mittelmeer eine gute Abwechslung für uns. In mehreren, kleineren Tagesetappen fahren wir gemütlich gegen Norden. Das Ziel ist Alicante. Auf dem Weg der Mittelmeerküste entlang besuchen wir Cartagena und die Lagune Mar Menor. Von Cartagena aus ist es anschliessend nicht mehr weit bis nach Alicante.

Region rund um Cartagena

Wir finden in der Nähe von Puerto de Mazarrón einen gemütlichen Stellplatz direkt am Strand. So lässt sich’s leben. Leider will die Witterung nicht ganz so sanft mitspielen. Da wir auf einer ca. 10m hohen Anhöhe stehen bläst der Starke wind die ganze Böschung zu uns hoch. Wir haben direkt Mitleid mit unserem Van Ben. Es hört sich so an, als wären wir mitten in einer Sandstrahlung gelandet. Bevor noch echter Schaden entsteht, ziehts uns weiter ans Mar Menor.

Lagune Mar Menor

Die Lagune Mar Menor ist echt gross. Von einem Ende der Lagune bis zum anderen sind es weit über 10km. Entsprechend können wir an einem dunstigen Tag nicht einmal zum anderen Ufer hinübersehen. Die Lagune ist bei allen Wassersportlern beliebt und genau auch darum sind wir hier. Es gibt in Los Alcázares einen schönen Strandabschnitt mit einer supergemütlichen Stimmung. Hier gibt es auch zwei Kitezenter um allenfalls einen Kite zu mieten. Wie schon öfters beim Kiten in Europa müssen wir aber auf den Wind warten. Es kommt ein wenig Wind, dann wieder nicht. Das Mietmaterial war nicht in allen Grössen verfügbar, dies muss also miteinkalkuliert werden. Die Locals sind inzwischen mit ihrem Material am Strand, haben alles aufgebaut und wagen ein, zwei Längen zu kiten. Richtig auf der Höhe bleibt aber keiner, weil der Wind wohl doch gerade ein bisschen zu schwach bläst, um gegen den Wind aufwärtszufahren

Es sollte nicht sein und so entschlossen wir uns gegen weiteres Warten und für die Weiterfahrt nach Alicante.

Alicante – eine Touristenhochburg

Wir suchen uns direkt am Wasser einen Stellplatz für die kommenden ein bis zwei Nächte aus. Da wir aus dem Süden nach Alicante fahren fällt uns zuerst nicht grossartig auf, dass wir mitten in einer Touristenhochburg gelandet sind. Natürlich, es gibt bereits an unserem Stellplatz nur per Zufall einen freien Platz direkt am Wasser. Dieses Glück haben wir vielleicht kein zweites Mal. Also bleiben wir für drei Nächte direkt an diesem malerischen Ort. Bei der Weiterfahrt in Richtung Alicante sehen wir das ganze Ausmass der Camper-Flut. Mindestens 80 Camper stehen hier auf den Parkflächen am Meer entlang dicht aneinander. Wenn wir das von Anfang an realisiert hätten, wären wir wohl direkt weitergefahren. Dies entspricht definitiv nicht mehr unserem Verständnis von anständigem und respektvollem Umgang mit der Natur und den Einheimischen gegenüber.

Wir wechseln den Stellplatz zur Barranc de las Salinas. In der Nähe von Alicante finden wir ein grosses Wandergebiet. Hier lässt sich’s aushalten. Wir stehen mitten in der Natur, wenig befahrene Strassen führen zu kleinen Weilern. Die Aussichten sind atemberaubend und hauptsächlich vom Barranc de las Salinas geprägt. Der im Moment trockene Wasserlauf hat das Gelände in eindrücklichen Formationen ausgewaschen. Diese Aussicht ist für uns so speziell, dass wir uns fast nicht satt sehen können. Die Farbtöne im Gestein tragen ihr übriges zu einem aussergewöhnlichen Anblick bei. Grün-, Rot-, Rotbraun- und weitere Farbfacetten kommen durch die Auswaschungen in den Vordergrund und komponieren ein einmaliges natürliches Farbenspiel.

Jetzt haben wir richtig Lust, wieder mitten in die Zivilisation zu kommen. Besonders Mimi zieht’s zu einem Brunch, den wir so reichhaltig und mit Pancakes eigentlich nie im Bus machen. Das Frühstück gestalten wir genügend reichhaltig aber viel einfacher. Perfekt – dies ist in Alicante möglich.
Der Brunch ist auch sehr gut. Eine rundum glückliche Mimi macht auch Paddy glücklich. Bei der Durchfahrt durch die Stadt ist uns aber dann doch aufgefallen, dass die Stadt extrem auf Touristen ausgelegt ist. Hinzu kommt, dass sie scheinbar weitaus weniger gepflegt ist als andere spanische Grossstädte, die wir bereits besucht haben.
Unser Fall wird Alicante wohl nicht, wir finden trotzdem ein zwei schmucke Ecken. Von einer kleinen Sightseeing-Tour lassen wir uns natürlich von unserem ersten Eindruck der Stadt nicht abschrecken.

Alicante

Castell de la Santa Bàrbara

Zuerst steigen wir auf den Stadthügel von Alicante. Wir steigen aber nicht durch Muskelkraft. Die Höhendifferenz kann durch eine Liftfahrt bequem überbrückt werden. Das macht auch Sinn, so kommen wir nicht gerade schweissgebadet oben an.
Von der Stadtburg geniessen wir den Ausblick über den Hafen, die Strandpromenade und die Stadt. Die Burg selber ist sehr schlicht gehalten. Es sind vereinzelte, grössere Räume aber ohne viel Prunk. Dies ist sicherlich auf die frühe Grundsteinlegung im 9. Jahrhundert zurückzuführen.
Nach dem Ausblick spazieren wir vom Burghügel runter und landen direkt in der Altstadt von Alicante.

Altstadt von Alicante

Alicante wartet mit einer kleinen Altstadt auf. Hier können wir einen kleinen Einblick in bereits besuchte, spanische Altstädtchen auffrischen. Alles in allem ist sie aber nicht so einladend und gepflegt wie in anderen Orten. Vielleicht liegt das daran, dass der Tourismus in Alicante eher auf andere Erlebnisse ausgerichtet ist. Der Strand und die Einkaufsmöglichkeiten sind hier stark in den Vordergrund gerückt.

Cala del Moraig

Der Strand Cala del Moraig liegt nordöstlich von Alicante in einer Bucht direkt am türkisblauen Mittelmeer. Die Bucht ist mit schroffen Felsen umrahmt und ergibt so eine dramatische Fotoszenerie. Wir begnügen uns mit einem kurzen Besuch zu Fuss, ohne zu schwimmen oder lange am Strand zu verweilen. Wir möchten schon bald weiterfahren da wir unseren – für einmal vorhandenen – Reiseplan einhalten möchten.

Nach diesem Zwischenhalt fahren wir beharrlich weiter auf unserem Weg in den Norden. Schliesslich haben wir zu einem abgemachten Datum in Valencia zu sein. Uns erwartet weiterer Besuch auf unserer Reise!

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Über uns

Wir sind Paddy und Mimi, ein reisehungriges Paar aus der klitzekleinen Schweiz mitten in Europa. Wir bezeichnen uns selber als Slow-Traveler, da wir gerne genügend Zeit an einem Ort oder in einem Land verbringen. So klappern wir nicht ausschliesslich die typischen Sehenswürdigkeiten ab sondern lernen gerne auch die Kultur des jeweiligen Landes näher kennen.

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