Veracruz

von | 29. Aug 2023 | Mexiko, Nordamerika | 0 Kommentare

Endlich haben wir unseren Ben wieder! Nun können wir in unsere Fortsetzung des Abenteuers Overlanding in Mittel- und Südamerika starten. Wir mussten uns den Erhalt unseres Campers Ben redlich verdienen.

Nach einem kurzen Zwischenstopp in Cancún, um vermeintlich die Wartezeit in Veracruz zu verkürzen, treffen wir zeitgleich mit der geplanten Ankunft des Frachtschiffs, auf welchem unser Camper den Atlantik überquert hat, in Veracruz ein. Es ist ein grosser Vorteil, dass es heute online Tools gibt, auf welchem die Schiffe auf den Weltmeeren verfolgt werden können. So sind wir immer im Bild, wo das Schiff gerade steckt. Und hier beginnt das grosse Warten auf Ben.
Jeden Tag schauen wir wieder, wo das Schiff ist. Aus irgendwelchen Gründen kann es einfach nicht in den Hafen in Veracruz einlaufen. Wir sind in Kontakt mit der Verschiffungsagentur, nur wissen sie leider auch nicht mehr. Es soll wohl immer wieder vorkommen, dass die Schiffe wegen zu viel Güterverkehr nicht in den Hafen einlaufen können.

Die positive Nachricht, aber das Warten geht weiter

Nach langen 10 Tagen endlich die positive Nachricht: Das Schiff läuft in den Hafen ein! Es ist ein Donnerstag und Paddy lässt es sich nicht nehmen, vom Strand aus zuzusehen, wie der riesige Autotransporter langsam in den Hafen gleitet. Nach unserer Vorstellung könnte es jetzt ziemlich schnell vorwärts gehen. Tja da haben wir noch nicht mit der mexikanischen Gemütlichkeit gerechnet.

Am nächsten Tag, dem Freitag, statten wir der Zollagentur in Veracruz ein Besuch ab. Hier werden mal unsere Dokumente kopiert, viel mehr können wir aber nicht tun. Wir warten auf die Freigabe der Ladung, um die weiteren Schritte für die Auslösung unseres Campers aus dem Hafen von Veracruz zu erwirken. Am Montag sollen wir wieder kommen, um die temporäre Einfuhrbewilligung zu lösen. Die wird vorab benötigt um anschliessend das Auto im Hafen weiter abfertigen zu können. Das klappt nach mexikanischer Manier reibungslos. Wenige Stunden später bringen wir das benötigte Dokument zur Zollagentur. Aber es ist schon witzig: Die Staatsbank von Mexiko möchte am liebsten eine Kartenzahlung für die Gebühren der temporären Einfuhrbewilligung. So weit so gut. Als wir vorbeischauen ist aber das Terminal tot, weil es aus Versehen ausgesteckt war, anschliessend müssen wir ungefähr 2.5 h warten, bis das Kartenterminal wieder aufgeladen und eingerichtet ist. Aber doch, wir können noch am gleichen Tag bezahlen – entsprechend ist es trotz der langen Wartezeit ein erfolgreicher Montag. Übrigens bar zu bezahlen soll laut der Dame auf der Bank noch länger gehen, wieso auch immer.

Ab hier können wir nichts mehr unternehmen, um die Beschleunigung das Prozesses zu unterstützen. Wir wissen nur: Im besten Fall ist unser Camper bereits am kommenden Donnerstag aus dem Hafen raus. Nichts passiert und wir müssen uns wieder um eine Antwort der Zollagentur bemühen. Es wird wohl Freitag. Am Freitag heisst es dann, ja wir bekommen das Freigabepapier, um Ben endlich aus dem Hafen zu bekommen. Allerdings wird es dann doch 18.00Uhr, zu spät, um ihn noch aus dem Hafen raus zu fahren – geregelte Arbeitszeiten für ihre Mitarbeiter. Und schon ist eine Arbeitswoche um und wir haben Ben immer noch nicht. Immerhin wurde uns versprochen, dass wir am Montagmorgen mit unserem Camper rechnen können.

Wir haben natürlich immer nur ein Hotelzimmer bis zum nächstmöglichen Termin zum Erhalt von Ben gebucht. So müssen wir jetzt auch am Freitagnachmittag – da zuerst keine Antwort der Zollagentur kam – erneut last Minute ein Hotelzimmer buchen, um das Wochenende nicht auf der Strasse verbringen zu müssen.

Und dann endlich: Wir haben unseren Camper Ben wieder!

Am Montag, nach genau drei Wochen Wartezeit seit geplantem Ankunftsdatum des Schiffs in Veracruz, haben wir endlich unseren Camper wieder in unserer Obhut. Wir sind erleichtert: Es fehlt zum Glück nichts an Inventar und auch der Zustand ist im Grossen Ganzen so wie wir ihn in Emden für die Verschiffung abgegeben haben. Jetzt können wir mit unserem Abenteuer Overlanding durch Mittel- und Südamerika endlich starten!

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Wir sind Paddy und Mimi, ein reisehungriges Paar aus der klitzekleinen Schweiz mitten in Europa. Wir bezeichnen uns selber als Slow-Traveler, da wir gerne genügend Zeit an einem Ort oder in einem Land verbringen. So klappern wir nicht ausschliesslich die typischen Sehenswürdigkeiten ab sondern lernen gerne auch die Kultur des jeweiligen Landes näher kennen.

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