Mit unserem Ausgangspunt in Antigua sind wir perfekt platziert, um ein kleines Abenteuer während unserem grossen Reiseabenteuer zu starten. Wir besteigen den 3976m hohen Acatenango in zwei Tagen, mit einer Übernachtung auf ungefähr 3600m. Kommt mit auf eine anstrengende, aber sich lohnende Wanderung!
Tag 1 – Aufstieg zum Basecap
Wir werden frühmorgens von einem Shuttle-Bus in Antigua abgeholt. Gepäck mit warmen Kleidern und genügend Wasser für zwei Tage haben wir gepackt und endlich benötigen wir unsere gesamte Wanderungsausrüstung so richtig.
Nach einem Frühstück bei der Familie der Tourorganisation sind wir bereit für den Aufstieg bis zu unserem Basecamp. Die Wanderung beginnt auf etwa 2400m und geht auf steilen, aber meist breiten Wegen zielstrebig in die Höhe. Dies ist einer der am stärksten frequentierten Berge in ganz Guatemala, entsprechend sind an jedem Tag sehr viele Leute unterwegs. In unserer Gruppe sind wir 18 Personen, insgesamt sind aber mehrere Hundert auf dem Weg auf den Vulkan Acatenango und wohl etwa ähnlich viele auf dem Rückweg von ihrem Aufstieg einen Tag zuvor. Es ist also eine richtige Völkerwanderung. Es stört uns dieses Mal aber kaum und wir lernen einige Leute aus unserer Gruppe etwas besser kennen. Viele sind für einige Zeit in Zentralamerika am Reisen und wir können somit interessante Reiseerfahrungen untereinander austauschen.
Tag 1 – Ankunft im Basecamp
Nach 5.5h konstantem Aufstieg mit einigen kurzen Pausen für die ganze Gruppe kommen wir müde, aber doch glücklich in unserem Basecamp an. Wir werden nicht in Zelten, sondern in sehr einfache Wellblechverschlägen übernachten. Das ist schon mal eine gute Nachricht, bei dem doch konstanten Wind undeher kühleren Temperaturen. Gleichzeitig lichtet sich die Wolkendecke und wir können das erste Mal so richtig den Rundumblick über die guatemaltekische Landschaft geniessen. Direkt vor uns liegt Antigua mit dem Vulkan Agua, weiter rechts davon können wir die Pazifikküste erkennen und schräg hinter uns können wir bis zu den Vulkanen am Atitlansee und ein wenig des Sees selber blicken. Wunderbar! Und all das wird noch getoppt von der unmittelbaren Attraktion vor uns: Dem El Fuego. Der Vulkan El Fuego ist heute noch aktiv und spukt in kleinen Abständen überraschend regelmässig Lava und Rauchwolken aus. Dieses Spektakel soll besonders nach dem Eindunkeln noch eindrücklicher sein, wir ruhen uns voller Vorfreude erst mal aus bis die Dämmerung einsetzt.
Tag 1 – Abstecher zum El Fuego
Paddy hat noch Kräfte übrig und schliesst sich somit der Gruppe für die Zusatzwanderung auf den Vulkan El Fuego an. Diese Wanderung steigt auf den Pass zwischen den Vulkanen El Fuego und Acatenango ab, um auf der anderen Seite gegen den brodelnden Kraterschlund erneut hochzusteigen. Dies ist wirklich ein interessantes Gefühl. Einerseits zu wissen, dass der Vulkan sehr aktiv ist und fortwährend Lava ausspuckt, andererseits fühlt es sich wie jede andere Wanderung in alpinem Gebiet an. Aus nur rund 1.5km Entfernung warten wir in unserer kleineren Gruppe auf die nächsten Eruptionen, um jetzt in der Dunkelheit ein möglichst gutes Bild der Eruption und Lavaströme zu erhalten. Wir haben nach längerem Warten dann wirklich auch das Glück, zwei Eruptionen aus dieser nahen Entfernung zu sehen. Es ist wie ein rotes Feuerwerk zuoberst an der Spitze des Vulkans, ein wenig später schlagen die Lava-Brocken wieder auf den Abhängen hinter dem Krater ein und bilden kleine, orangen leuchtende Spuren in den Abhängen unmittelbar hinter dem Kraterrand. So für das erste Mal einen speienden Vulkan zu sehen ist das Erlebnis allemal sehr eindrücklich!
Tag 2 – Aufstieg auf den Kraterrand vom Acatenango
Die Nacht in dieser Höhe war kalt, und sehr nass da wir effektiv in der Wolkendecke über Guatemala geschlafen haben. Auch als wir um 03.45 Uhr aufstehen ist die Wolkendecke noch dicht und wir steigen mit unseren Stirnlampen durch den dichten Nebel auf den Kraterrand auf. Leider ist uns der Wettergott nicht gewogen, wir stehen zwar auf 3976m, ausser einem orangenen Schimmern der aufgehenden Sonne sehen wir aber quasi nichts. Starker Wind und die hohe Feuchtigkeit des Nebels machen das Warten zu einer extrem kalten Tortur. Wir entscheiden uns frühzeitig zu einem Abstieg zurück ins Basecamp und werden wenigstens da mit einem herrlichen Panorama und Sonnenschein belohnt. Der Nebel war genau eine Gipfelwolke über dem Spitz vom Acatenango.
Tag 2 – Abstieg zurück zum Ausgangspunkt
Bald nach dem Frühstück steigen wir wieder zurück hinunter zu unserem Ausgangspunkt. Da wir viel von unserem Wasser inzwischen getrunken haben fällt uns der Abstieg unverhältnismässig viel leichter als der Aufstieg. Nach nur 2h sind wir zurück auf 2400m, von wo wir mit einem Shuttle zurück nach Antigua gefahren werden.
Acatenango – ein weiteres Highlight auf unserer Reise durch Zentral- und Südamerika! Wir können diesen Aufstieg nur weiterempfehlen. Es ist anstrengend, aber wenn das Wetter auch nur ein klein wenig passt entschädigt die wunderbare Aussicht und das Erleben des aktiven El Fuego den Aufwand um ein Vielfaches!
0 Kommentare