Antarktis – Teil 2

von | 17. Apr. 2025 | Antarktis | 0 Kommentare

Nach einiger Wartezeit und Ungewissheit, ob wir dieses Highlight noch erleben dürfen auf unserer Mittel- und Südamerikareise sind wir endlich in der Gewissheit: Wir besuchen den sechsten von sieben Kontinenten in unserem Leben! Willkommen in der Antarktis!

Unser Antarktis-Abenteuer ist vollgepackt mit grossartigen Erlebnissen, welche wir euch näherbringen wollen und von denen wir natürlich auch tausende Fotos gemacht haben. Um dem nur ansatzweise gerecht zu werden, haben wir uns entschieden zwei Blogbeiträge daraus zu machen. In diesem Blogbeitrag geht es mit Teil 2 unserer Antarktisreise weiter.
Falls du Teil 1 verpasst hast oder noch einmal reinschauen möchtest – hier geht es zu Antarktis – Teil 1.

Unsere Antarktisroute

Dank der erwähnten frühen Ankunft können wir die erste Exkursion in der Antarktis bereits am dritten Tag auf dem Schiff unternehmen. Geplant wären drei Schiffstage und erst am vierten Tag die erste kleine Antarktis-Expedition. Wir nehmen den zusätzlichen Stopp sehr gerne mit, da im weiteren Verlauf nicht alles wie geplant verlaufen wird. Am vierten Tag besuchen wir die Graham Passage und setzen Fuss aufs antarktische Festland am Portal Point. Der fünfte Tag führt uns auf die zwei Inseln Petermann Island und Pleneau Island. Danach am sechsten Tag dürfen wir Cuverville Island und den Paradise Harbour erkunden. Und hier kommt nun auch die Natur ins Spiel. Der Kapitän entscheidet, dass wir uns einen Tag früher von der Antarktis verabschieden müssen als geplant. Eigentlich hätten wir noch einen weiteren Tag mit zwei Exkursionen geplant, aber der Wind wird zunehmend stärker und mit dem Wind werden auch die Wellen schnell höher. Da wir die etwa 900km lange Drake-Passage auf offenem Meer zurück nach Ushuaia möglichst erträglich hinter uns bringen wollen, brechen wir also einen Tag früher auf den Weg zurück nach Ushuaia auf. Und somit hat sich das Glück der Hinfahrt bereits ausgezahlt. Insgesamt verlieren wir von geplanten acht Exkursionen nur eine anstatt zwei. Schade, aber auf der Rückfahrt sind wir dann doch froh, da wir trotz verfrühter Abfahrt gegen Ende der Drake-Passage in bis zu 7m hohe Wellen kommen, was sowohl das Schiff, wie auch unsere Mägen ganz schön schwanken lässt.
Durch die frühe Rückkehr nach Ushuaia kommen wir am neunten Schiffstag in den Genuss einer Bustour durch die Anden nördlich von Ushuaia bevor wir am zehnten Tag schliesslich das Schiff wieder verlassen.

  • Drake-Passage 12.03. – 14.03.2025
  • Yankee Harbour 14.03.2025
  • Graham Passage 15.03.2025
  • Portal Point 15.03.2025
  • Lemaire Channel 16.03.2025
  • Petermann Island 16.03.2025
  • Pleneau Island 16.03.2025
  • Cuverville Island 17.03.2025
  • Paradise Harbour 17.03.2025
  • Drake-Passage 17.03. – 20.03.2025
  • Tagestour in Ushuaia 20.03.2025
  • Ausschiffung in Ushuaia 21.03.2025

Polar-plunge

Ein besonderes Highlight darf auf so einem exklusiven Antarktis-Trip auf keinen Fall fehlen: Der Polar-plunge! Ein eingängiges englisches Wort für einen Sprung ins kalte Wasser des Polarmeers. Der Kapitän vermerkt auf seinem täglichen Schiffreport auch die Wassertemperatur: -0.7°C! So kalt ist das Meer dank den vielen Gletscherzungen und Eisbergen in der Antarktis. Zu unserer Überraschung findet dieser Programmpunkt grösseren Anklang bei den Gästen als erwartet. Bestimmt 90 Gäste stellen sich auf, um der Reihe nach unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen einen Sprung ins eiskalte Wasser zu unternehmen.

Eisberge und Gletscher

Bis hierher haben wir viel betreffend der wilden Tierwelt der Antarktis geschrieben. Uns zieht zusätzlich die gesamte Szenerie in den Bann. Grosse, kleine, winzige, flache und ausgedehnte, oder steile und spitzige Eisberge sind in grosser Dichte im arktischen Meer rund um uns herum verteilt. So viele, dass wir uns mit der Zeit nur noch die schönsten fotografieren und die anderen einfach nur geniessen. Wir haben auf Eisberge gehofft, aber dass alles so voll ist, damit, das hätten wir nicht gedacht! An einer Stelle wurde das Eis gar so viel, dass ein Kanal zwischen zwei Inseln mit Eisbergen verstopft war und wir deshalb einen kleinen Umweg um die Insel herumfahren mussten, um den Paradise Harbour zu erreichen. Eisberge sind entsprechend in epischem Ausmass vorhanden auf unserer Tour durch die Antarktis.

Sozusagen das gleiche Eis, einfach an Land und noch in grösserer Masse zusammenhängend bildet die riesigen Gletscher der Antarktis. Sie sind ebenso omnipräsent wie die Eisberge. Jede noch so kleine Bergflanke, wo sich genügend Schnee ansammeln kann, bildet auf dem Weg bis zur Wasserlinie einen kleinen Gletscher. Die ganz grossen Gletscher werden von der antarktischen Kontinentalplatte her vom antarktischen Eisschild gebildet. Für uns ist das ganze Bild wahnsinnig eindrücklich und wir können unsere Augen fast nicht von der eindrücklichen Eis- und Gebirgslandschaft lösen. Insbesondere im Paradise Harbour erstrecken sich die Gletscherzungen über mehrere Kilometer mit einer Höhe von mindestens 50m.

Verabschiedung der Antarktis

Trotz der länge von zehn Tagen dieser Schiffsreise kommt der Abschied wie immer an schönen Orten zu früh und etwas abrupt. Nach den gut vier Tagen in ruhigem Gewässer zwischen dem antarktischen Festland und den vielen vorgelagerten Inseln heisst es nun wieder in die wilde und aufgeraute Drake-Passage aufzubrechen. Die Rückfahrt wird trotz frühzeitiger Rückkehr nochmals ein gutes Stück rauer als die Hinfahrt. Viele Gäste fühlen den Seegang stärker als erwartet. So war das Auditorium bei den Vorträgen auf dem Hinweg noch gut gefüllt, sitzen jetzt teilweise nur noch eine Handvoll Gäste im Vortragssaal. Der Rest schaut entweder auf dem Fernseher in ihren Räumen zu oder schlafen die Seekrankheit aus. Auch das gehört dazu. Laut verschiedenen Teammitgliedern treffen wir auf der Rückfahrt auf 6m – 7.5m Wellen, was zu einem beträchtlichen Schiffsbewegungen führt. So stark, dass halt dann doch das eine oder andere Mal Teller vom Essensbuffet runterrutschen oder gleich der Schrank aufgedrückt wird und 50 Teller mit grossem Getöse auf den Boden fallen. An dieser Stelle muss aber auch gesagt werden, dass die Kellner auch bei diesem Wellengang einen exzellenten Job gemacht haben! Mit diesem Erlebnis können wir nun wirklich sagen: Wir haben die raue Drake-Passage gut überstanden, aber sie kann richtig rau werden. Trotzdem würden wir die Tour auf jeden Fall nochmals buchen und können das Abenteuer Antarktis ohne Einschränkungen weiterempfehlen.

Wir haben unsere Cruise mit Quark-Expeditions gemacht und waren rundum zufrieden! Das Expeditions-Team hat ein enormes Wissen, welches sie gerne mit jedem teilen, der danach fragt. Ausserdem haben einfach alle zusammen Spass an ihrem Job und das merkt man in so vielen Aspekten und ist ansteckend. Die Schiffscrew ist top ausgebildet und lässt keinen Wunsch offen, wir haben selten so guten Service erlebt – und das am Ende der Welt!

Ein einmaliges Erlebnis, welches uns für den Rest unseres Lebens in Erinnerung bleiben wird.

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