Willkommen in der alten Hauptstadt von Guatemala, in Antigua Guatemala. Inzwischen haben wir uns an die teilweise ungewohnte Namensgebung von Städten in Zentralamerika gewöhnt, jedoch hier kurz zur Erläuterung. Antigua Guatemala heisst eigentlich Alt-Guatemala. Guatemala war also wohl der ursprüngliche Name der Hauptstadt, wie auch heute noch mit Guatemala-Stadt. Und sowieso, der Name der Hauptstadt spricht hier gar niemand aus, es ist sowieso nur die Stadt (la ciudad). Ganz ähnlich wie bereits in Mexiko mit Mexiko-Stadt. Nun erkunden wir also Antigua, die alte Hauptstadt von Guatemala.
Stadt-Camping in Antigua
Wir haben die wenigen verfügbaren Optionen in Antigua abgewogen und die beste Option ist tatsächlich ein Parkplatz vor einem Hostel mit Zugang zu allen Annehmlichkeiten. So können wir entspannt die Stadt erkunden und wenn wir ruhigere Stunden verbringen möchten, können wir im Hostel im Innenhof auf gemütlichen Sitzgelegenheiten die Zeit verbringen. Antigua ist ausserdem von unserem Gefühl her sehr sicher, wir entscheiden uns aber gegen das Parkieren am Strassenrand, da wir dann keinen Aussenbereich für die Zeit zwischen den Ausflügen in die Stadt hätten und vor allem keine Dusche!
Altstadtkern mit unzähligen Kirchenruinen
In Antigua gibt es historisch bedingt viele Kirchenruinen da die Stadt auf einer Verwerfungslinie nahe bei Vulkanen liegt und immer wieder erschüttert wurde. Irgendwann wurden die zerstörten Kirchen nicht mehr aufgebaut und in der ganzen Stadt stehen heute entsprechend mehr oder minder restaurierte Kirchenruinen, die sich lohnen zu besuchen. Teilweise steht nur noch die Frontwand mit der grossen Eingangspforte, dafür wird auch kein Eintritt verlangt. Bei anderen Ruinen blieb der Hauptgrundriss mit Kuppelöffnungen bestehen. Diese Kirchenruinen wurden mittlerweile vielfach sachte restauriert, so dass der Ruineneindruck sogar noch verstärkt wird und noch eindrücklicher auf die Besucher wirkt. Wir schauen uns einige dieser Ruinen an.
Kolonialistische Vergangenheit von Antigua
Die Spanier nutzten Antigua als ihr Verwaltungszentrum ihrer zentralamerikanischen Kolonien. Entsprechend ist das Stadtbild vom kolonialistischen Baustil geprägt. Ein regelmässiges Strassennetz im rechten Winkel zueinander durchzieht die ganze Stadt und teilt die Gebäudeblöcke ein. Die Häuser sind ebenso durch einige Merkmale klar als kolonialistisch zu erkennen. Zum Beispiel ist das zentrale Verwaltungsgebäude nahe dem Hauptplatz mit einer langen Arkade. Viele weitere Gebäude die meist nur einstöckig, maximal mit zusätzlicher intensiver Nutzung des Daches als Zusatzgeschoss, mit typischen Fensterformen und alten Holztüren prägen das Stadtbild.
Daneben gibt es unzählige weitere Kolonialbauten die gut erhalten sind sowie einzelne alleinstehende Ruinen wie zum Beispiel die Waschbecken, um Wäsche zu waschen – das informale historische Dorfzentrum wo besonders die Frauen sich über die Geschehnisse in Antigua austauschten. Der Arco de Santa Catalina ist ebenfalls ein Wahrzeichen von Antigua und darf bei unseren Besuchen in der Stadt natürlich nicht fehlen.
Panorama über Antigua und Umgebung
Antigua liegt in einem kleinen Tal, für uns fühlt sich es fast an wie ein Talkessel, eingebettet zwischen Hügeln und einem grossen Vulkan, dem Vulkan Agua. In der Ferne sieht man zudem die zwei weiteren markanten Vulkane El Fuego und Acatenango. Damit ist Antigua landschaftlich sehr schön eingebettet, kann aber gleichzeitig auch nicht viel grösser werden da sonst die Wohngebiete auf die umliegenden Hänge ausgeweitet werden müssten.
Wir fühlen uns richtig wohl in Antigua. So wohl, dass wir wieder einmal mehr länger als geplant bleiben. Es ist eine perfekte Mischung zwischen Tourismus und lokaler Bevölkerung. Es gibt viele Restaurants, die uns gut entsprechen und so fällt es uns für einmal in Zentralamerika nicht schwer, öfters auswärts essen zu gehen. Es ist ja mittlerweile Dezember und entsprechend würden wir auch gerne wieder einmal ein deftiges Käsegericht wie Raclette oder Fondue nehmen zu Abwechslung. Und wir werden tatsächlich fündig! Wir finden ein Restaurant, das von einem Welschschweizer seit über 20 Jahren geführt wird, welches tatsächlich Raclette im Angebot hat. Die Temperaturen sind ebenfalls einigermassen kühl am Abend mit knapp unter 20°C und somit hält uns nichts zurück. Wir sind begeistert, auch in Guatemala ist es möglich das tolle Raclette direkt abgeschabt vom Käselaib herzuzaubern! Herrlich – gerne wieder ein anderes Mal, für den Moment sind wir damit ebenfalls in einer etwas abgemilderten Form in der winterlichen Stimmung angekommen!
Zusätzlich machen wir noch einen Ausflug in die umliegende Natur. Antigua umgeben drei Vulkane, entsprechend bietet sich so ein Ausflug auf einen Vulkan gerade zu an. Dazu im nächsten Blogpost dann wieder mehr.
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