Ausgrabungsstätte Palenque

von | 01. Nov. 2023 | Mexiko, Nordamerika | 0 Kommentare

Nach Palenque kommen wir eigentlich wegen einer Attraktion. Diese Attraktion ist die Ausgrabungsstätte Palenque mit ihren Maya-Ruinen in den Ausläufern des Tieflanddschungels, welcher wir soeben im Nationalpark Montes Azules besucht hatten. Die freigelegten Teile der Ruinen von Palenque finden sich entsprechend direkt von hohen Bäumen mit dichtem, grünen Blätterdach umgeben.

Ursprünglich hiess Palenque „Lakamha“, was übersetzt in etwa „Grosses Wasser“ bedeutet. Was wohl davon kommt, dass durch die Anlage zahlreiche kleine Bäche fliessen und weiter unten ein Wasserfall, welcher eine schöne Abrundung unseres Besuchs der Ruinen von Palenque bietet.

Die Maya Ruinen in Palenque gehören wohl eher zu den aussergewöhnlicheren der Maya-Kultur und gelten als eine der am besten erhaltenen (neben Tikal in Guatemala) und frühesten entdeckten.

Ruinen von Palenque

Die freigelegten und restaurierten Gebäude und Pyramiden sind in der mayatypischen Stufenkonstruktion gefertigt. Unzählige Steinblöcke wurden dazu mit grosser Handwerkskunst aufeinander gebaut, um die grossen Konstruktionen zu errichten.
Wir können einen Sonnentempel sowie ein Kreuztempel und die umliegenden ehemaligen Gebäude und Strukturen besichtigen. Wir sind mittlerweile schon ein wenig geübt, was Mayaanlagen angeht und können selber das Feld für die wichtigen Ballspiele und weitere Strukturen für Wohnhäuser in der Anlage erkennen.

Die gesamte Anlage war früher wohl über 20 Quadratkilometer gross und beherbergte zu ihrem Höhepunkt wohl an die 20’000 Menschen. Allerdings wurden, wie oben bereits erwähnt, nur knapp 15% der Fläche ausgegraben und restauriert, der grosse Rest ist heute weitgehend Dschungel.
Der Übergang zwischen Bewaldung und Ruinenanlage ist fliessend, an einigen Stellen können wir den ursprünglichen Zustand, in welchem die Ruinen vor der Restaurierung gefunden wurden, noch erahnen. Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen auch einen Teil überwucherten Anlage zu besichtigen.

Dschungelausflug in Palenque

In Palenque gibt es zwei offizielle Wege durch den angrenzenden Urwald und zu weiteren, versteckten Ruinen. Uns interessiert dies besonders, auch mal den Zustand der Ruinen vor den Ausgrabungen zu sehen. Immerhin sind von allen Ruinen in Palenque gerade einmal 15% ausgegraben und restauriert worden bis heute.
Auf unserem Weg – es ist tatsächlich ein angelegter Weg – im Nationalpark von Palenque treffen wir auf zwei kleine Wasserläufe die wir überqueren um schliesslich beim Olvidadotempel anzukommen. Es ist mehr oder weniger ein Steinhaufen aus künstlich geformten rechteckigen Steinen. Nur zuoberst ist eine Struktur zu erkennen, wir vermuten ausserdem, dass zuoberst an diesem Tempel schon einmal Restaurierungsarbeiten durchgeführt wurden. Aber alles in allem können wir so nachvollziehen wie die Anlage im 18. Jahrhundert wohl das erste Mal angetroffen wurde durch die ersten Entdecker. Wirklich spannend. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und die Wärme kehren wir aber schon bald wieder zurück, um die letzten Gebäude in der eintrittspflichten Anlage zu besuchen vor dem Antritt unserer Weiterreise in Richtung Mérida.

Die Anlage in Palenque ist schön hergerichtet und ist ein Besuch wert. Der Weg durch die Ruinen ist sehr gepflegt und besonders der letzte Teil vor dem Ausgang auf unserem Weg vom oberen Teil der Anlage zurück zum Parkplatz beim unteren Teil der Anlage an Wasserfällen und weiteren Mayastrukturen vorbei hat uns gut gefallen. Wie immer könnten wir jetzt noch die historischen Erklärungen und Beziehungen zwischen den Mayastädten beleuchten. Aber irgendwie ist das nicht das Wichtigste in unserem Fokus. Zumal viele Gegebenheiten auch nur schlecht überliefert worden sind und vieles auf Mythen aus den lokalen Mayastämmen aufbauen muss. Zusätzlich waren die Mayastämme durch die Kolonialmacht lange Zeit verfolgt und unterdrückt, was nicht zur besseren Überlieferung der Gegebenheiten beigetragen hat.

Und nun geht unsere Reise weiter auf der feuchtwarmen und meist dicht bewachsenen Halbinsel von Yucatán. Wir sind gespannt und freuen uns auf die nächsten Sommertage auf unserer Reise!

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