Barichara

von | 06. Apr. 2024 | Kolumbien, Südamerika | 0 Kommentare

In etwas grösseren Etappen geht’s von der Karibikküste in Richtung Südwesten weiter. Wir fahren über Mompox durch Bucaramanga nach Barichara. Diese Strecken machen wir in mehreren Tagesetappen, weil wir nicht länger als notwendig in die Nacht hineinfahren möchten. Also eigentlich gar nicht wenn es nicht sein muss. So kommen wir in gemütlichem Tempo in Barichara an.

Zwischenstopp Mompox

In Mompox überrascht uns als erstes, dass hier überall die Schweizer Flagge sehen! Obwohl nein, nicht ganz, hier ist es ein weisses Kreuz auf einer roten rechteckigen Flagge, nicht quadratisch. Später wird uns erklärt, dass die Schweiz, das erste Land gewesen sein, die Kolumbiens Unabhängigkeit anerkannt habe und Mompox daher so zu sagen zu Ehren der Schweiz, die Flagge als Stadtflagge übernommen hat. Ob dies allerdings stimmt, ist rein vor zeitlichen Abfolge etwas fragwürdig.
Das kleine Städtchen ist gut gepflegt und wird wohl auf Grund des schönen Erscheinungsbilds häufig als Drehort für lateinamerikanische Telenovelas genutzt. Uns gefallen die vielen gemütlichen Kaffees hier auf jeden Fall!

Zwischenstopp Bucaramanga

Bucaramanga ist eine riesige Stadt, die wir wohl umfahren hätten, wäre da nicht schon wieder so ein komisches Geräusch von unserem Ben. Leider kommt uns das Geräusch nur zu bekannt vor und wir haben bereits eine Vermutung. Über die App iOverlander, die wir hier täglich für Stellplatzsuche brauchen, finden wir in Buca einen guten Mechaniker. Die Werkstatt ist wirklich ein Glücksfall, wir können, obwohl wir ohne Termin oder Anmeldung auftauchen, direkt in die Werkstatt reinfahren und die Mechaniker nehmen sich unserem Problem an. Und schnell ist klar – unsere Traggelenke sind hinüber. Das linke, welches wir bereits in Mexiko ausgetauscht haben, sieht dabei nicht besser aus, als das rechte, welches bereits deutlich mehr Kilometer auf dem Buckel hat. So viel zu der Qualität der Bauteile und der Mechaniker hier in Lateinamerika. Tja hilf nichts, müssen wir reparieren lassen. Wir fühlen uns hier in dieser Werkstatt aber sehr wohl und haben das Gefühl von kompetenten Mechaniker umgeben zu sein. Wie gut die Arbeit tatsächlich ist, werden wir dann wohl in den nächsten ein paar tausend Kilometer erfahren.

Barichara – richtig entspanntes Bergdorf

So langsam kommen wir im gemütlichen kolumbianischen Lebensstil an. Barichara ist so klein, dass jeder jeden kennt. So ergeben sich viele Gespräche auf den Strassen, auch wenn mal der Verkehr blockiert wird. Das stört hier niemanden. Und das Dorf ist noch recht ursprünglich erhalten, die Häuser haben meistens weisse Fassaden mit farbigen Akzenten wie grüne Wänden oder farbigen Fensterläden. Die Strassen sind mit grossen Steinplatten ausgelegt – eine andere Art von Kopfsteinpflaster. So fügt sich ein ästhetisches Erscheinungsbild von Barichara zusammen.
Wir gönnen uns in der Nähe von Barichara einen Aufenthalt auf einem schön hergerichteten Campingplatz, um die gemütliche Stimmung richtig zu verinnerlichen. Der Campingplatz ist von zwei Europäern geführt, was man sofort in der Ausstattung des Platzes erkennen kann. Wir haben während unseren sieben Monaten in Lateinamerika wohl nie so saubere und schöne Badzimmer gehabt.
Schön ist auch, dass wir hier auf andere Reisende treffen. Drei Paare von den insgesamt 7 Camper haben sogar ihren Bus auf demselben Schiff von Panama nach Kolumbien verschifft wie wir.
So sehr wir das Reisen zu zweit geniessen, ist es doch auch schön ab und an mit anderen Reisenden gute Essen zu gehen oder sonst einen Schwatz zu halten. Ausserdem gleichen wir unsere Reiserouten durch Kolumbien untereinander ab, sodass wir noch den einen oder anderen Tipp auf unseren Weg mitbekommen – es gibt immer Leute, die deutlich genauer und detaillierter planen als wir.

Der Campingplatz ist ruhig gelegen, etwas ab von der nächsten Siedlung. Von hier aus können wir in etwa 30 Minuten zu Fuss durch die Hügellandschaft rund um Barichara ins Dorf laufen. Ein weiterer Ausflug führt uns nach Guane, ein noch kleineres ebenfalls malerisches Bergdorf etwa 1.5h in die andere Richtung.
Mehr unternehmen wir eigentlich gar nicht in Barichara. Es ist für uns hier einfach schön einige Tage zu verbringen und im kolumbianischen Leben anzukommen.

Weiter geht es für uns in Richtung Pandora Forest. Diesen Tipp haben wir in Panama von einem Schweizer erhalten, der von Südamerika Richtung Nordamerika reist und wir sind schon super gespannt darauf. Hoffentlich können wir euch danach wieder einen tollen Bericht darüber schreiben!

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