Bath – wie der englische Name aussagt – hat wirklich viel mit einem Bad zu tun. Die Stadt hat eine lange Geschichte und war bereits zur Zeit der Römer für ihre römischen Bäder bekannt. Hier strömen natürliche warme Quellen an die Oberfläche und diese wurden von dann von den Römern als Bäder genutzt. Es sind ausserdem die einzigen bekannten heissen Quellen in ganz England.
Das römische Bad in Bath
Um die heissen Quellen herum wurden von den Römern Fassungen und Leitungen gebaut, um das Wasser durch verschiedene Becken zu leiten. So wurde das Baden für die verschiedenen Klassen ermöglicht. Ausserdem musste auch die Mythologie gebührend berücksichtigt werden in den Bauten. So gab es zur Blütezeit der Bäder auch einen direkt angeschlossenen Tempel sowie viele schmückende Statuen.
Auch für die Wärme der Luft musste gesorgt werden. So kann heute noch ein Vorläufer der heutigen Fussbodenheizung betrachtet werden. Über grosse Öfen wurde die Luft erwärmt. Die erwärmte Luft wurde anschliessend durch ca. 1m hohe Räume unter den Fussböden der Baderäume durchgeleitet, um die Böden gleichmässig aufzuwärmen.
Und das wirklich beeindruckende: Durch die Restauration sind die originalen Wasserführungen wieder in Gebrauch. Auch der Abflusskanal des Bades ist weitgehend original wiederhergestellt worden und fliesst auch heute noch unter der Ausstellung durch und weiter bis zum ausserhalb liegenden Flusses.
Die Ticketpreise variieren während des Jahres und ob es ein Wochentag oder Wochenendtag ist. Wir haben bei unserem Besuch 17.50£ pro Person bezahlt.
Online im Voraus buchen lohnt sich – in der Hochsaison sind die Besucherplätze limitiert!
Um das noch abschliessend klarzustellen: Es ist ein Museum und kein Bad mehr – die Badesachen müsst ihr für diesen Stopp nicht einpacken.
Bath Abbey
Gleich neben den römischen Bädern liegt die Abteikirche Bath. Besonders das Fächergewölbe und die farbigen Fenster haben es uns angetan. Es ist eine ältere Kirche und trotzdem in hervorragend renoviertem Zustand. Eine Besonderheit ist das Hochaltarfenster welches 56 Szenen aus dem biblischen Leben Jesu Christi zeigt. Sehr beeindruckend sind einmal mehr die Steinmetzarbeiten, nicht nur in den feinen Deckengerippen, sondern auch die unzähligen Gräber in den Aussenmauern der Kirche mit den vielen eleganten Figuren.
The Abbey Deli
Nach diesen zwei Sehenswürdigkeiten ist auch mal eine Pause fällig. Wir schlendern also auf der Suche nach einem vegetarischen Snack durch die nahen Seitenstrassen. Und per Zufall stossen wir auf The Abbey Deli – ein typisch englisch eingerichtetes Café. Das Interieur ist wild zusammengewürfelt und passt so doch wieder ganz gut zueinander. Das Haus für sich ist bereits eine Sehenswürdigkeit da viele extrem alte Holzwände, Böden und weitere Komponenten erhalten sind. Zum Glück passte auch das Menu. Als wir also nach unserer Bestellung auf unser Essen warten fällt Mimi plötzlich ein: Das ist eine Kulisse von einer Serie: Bridgerton. Für alle die sich für historisch-romantische Serien interessieren dürfte dieser Stopp also besonderen Wert haben. Manchmal gibt es einfach solche Zufälle!
The Circus
Diese kreisrunde Häuserzeile mit drei Eingängen ist besonders speziell. Die Häuserzeile ist mehrgeschossig und in kleine Segmente aufgeteilt. Aber die Verteilung wird noch feiner: An jeder Tür eines schmalen Segments sind häufig sechs bis acht Klingeln angebracht. Wir fragen uns wie viele Apartments und Familien in diesem Kreis untergebracht sein mögen. Eine Antwort haben wir keine gefunden, der Anblick ist aber recht imposant!
The Royal Crescent
The Royal Crescent ist eine weitere speziell angeordnete Häuserzeile. In diesem Fall wurden die Stadthäuser in einem ca. 150m langen Halbkreis angeordnet. Zusätzlich sind die Häuser terrassiert um dem Terrain Rechnung zu tragen. Auch dies eine spannende Erscheinung – heute würde diese Bauweise aus diversen Gründen wohl kaum mehr realisiert werden. Leider setzt bei dieser Besichtigungstour leichter Regen ein. So drehen wir um und gehen wieder gegen das Stadtzentrum.
Jane-Austen-Zentrum
Als Bücherkennerin zieht es Mimi ins Jane-Austen-Zentrum. Dieses ist der gleichnamigen Schriftstellerin gewidmet und beleuchtet das Leben von Jane Austen zum grösseren und ihre Werke zum kleineren Teil. Anscheinend ist ein Besuch nur mit einer Führung möglich und so dauert die geführte Tour durch das Zentrum immer etwa 50 Minuten. Jane Austen hat nicht nur einige Zeit in Bath gelebt, auch viele ihrer Romane nehmen, zum Teil direkt, zum Teil indirekt, Bezug auf die Stadt. So kommt es, dass Jane Austen eine wichtige Rolle in Bath spielt und es einmal im Jahr ein Jane Austen Festival in Bath gibt, bei dem sich alle Teilnehmer originalgetreu kleiden und Veranstaltungen wie Bälle und Spieltourniere beiwohnen.
Pulteney Brücke
Die Pulteney Brücke ist von einem architektonischen Standpunkt spannende Angelegenheit. Aber auch für alle anderen Interessierten allemal ein Besuch wert. Sie spannt sich mir drei Bögen über den Fluss Avon. Beide Seiten der Fahrbahn auf der Brücke sind zusätzlich mit schmalen Häuserzeilen bestückt. So merkt man auf der Brücke gar nicht, dass man auf einer Brücke steht. Sobald wir einen Laden oder Café betreten eröffnet sich dann der herrliche Ausblick über den Fluss. Eine besondere Eigenheit und etwas Spezielles, was wir beide in echt noch nie vorher gesehen haben.
Thermae Bath Spa
Das absolute Highlight für uns beide bei unserem Besuch in Bath ist aber wohl das Thermae Bath Spa. Nach so viel Geschichte rund um römische Bäder und wie sich Bath über die Zeit entwickelt hat ist es für uns ein Muss uns ins warme Nass zu stürzen. So buchen wir kurzerhand einen Besuch im Thermalbad. Das Thermae Bath Spa ist das einzige Thermalbad, welches direkt im Zentrum von Bath einen Rooftoppool bietet. Wohl auch deshalb aber sicher nicht nur ist der Eintritt mit knapp 40£ nicht gerade günstig. Es gibt ausserdem verschiedene Saunen und Dampfbäder, welche zur Mitbenutzung zur Verfügung stehen – diese sind nicht besonders liebevoll hergerichtet, aber auch nicht in schlechtem Zustand. Diesen Bereich des Bades hätten wir uns etwas besser gewünscht. Als zusätzlichen Pluspunkt finden wir heraus, dass das Badewasser durch die natürlichen Thermalquellen gespeist wird. Für uns lohnt sich’s allemal und so schliessen wir unseren Aufenthalt in Bath mit einem Bad ab.
Wochentage: 38£ per pax
Wochenendtage: 43£ per pax
Bath ist eine wunderbare Stadt für Sightseeing sowie für das Eintauchen in eine historische Stadt. Hierhin würden wir auch wieder kommen mit einem weniger dichten Programm um einfach ein, zwei Tage die Stadt an sich zu geniessen.
Park&Ride
Wie viele englische Städte bietet auch Bath mehrere Park&Ride um ausserhalb von der Stadt zu parken und bequem mit dem Bus in die Stadt zu fahren. Wir haben diese Möglichkeit einmal mehr genutzt und können es jedem empfehlen.
Wir haben das Lansdown Park & Ride genutzt, da es keine Höhenbeschränkung hat, und für £3.60 pro Person konnten wir mit dem Bus in die Stadt und zurückfahren. So spart man sich das lange Parkplatzsuchen und hohe Parkgebühren in der Stadt.
Einziger Nachteil; der letzte Bus am Abend von der Stadt zum Parking zurück ist bereits um 20.30Uhr.
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