In Bordeaux gönnen wir uns zur Abwechslung wieder einmal einen Campingplatz für ein paar Tage. So können wir die aufgeschobene Hausarbeit im Van wieder mal erledigen. Ja, auch in einem Van gibt es kleine Arbeiten wie z.B. Wäschewaschen oder Putzen, die doch auch immer wieder erledigt werden möchten.
Aber genug davon: Bordeaux – Die Hauptstadt des roten Bordeaux-Weines ist das Thema dieses Blogbeitrags. Mit dem gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetz fahren wir per Tram mitten ins Zentrum von Bordeaux. Die Stadtbesichtigung startet für uns am Monument aux Girondins.
Für eine Tageskarte für das gesamte ÖV-Netz zahlen wir 5 Euro pro Person. Ein Parkplatz im Stadtzentrum würde uns für einen ganzen Tag auch nicht viel günstiger kommen.
Monument aux Girondins
Das Monument aux Girondins ist eine Gedenksäule, welche an den Tod der Abgeordneten aus dem Bezirk Gironde während der Französischen Revolution erinnert. In der Mitte steht eine hohe Säule mit einem Engel an der Spitze. Umgeben ist der Fuss der Säule von einem Brunnenbecken mit vielen, in Metall gegossenen, Figurengruppen.
Der an das Monument angrenzende Place des Quinconces ist bei unserem Besuch Anfang Dezember mit einem Handwerks- und Antiquitätenmarkt gefüllt. Die Marktradition wir hier in Bordeaux offensichtlich noch mit einem hohen Stellenwert gelebt.
Grand Théâtre de Bordeaux
Wir spazieren langsam gegen die Altstadt von Bordeaux und statten dem Grand Théâtre de Bordeaux einen kurzen Besuch ab. Eine Vorstellung besuchen wir zwar nicht und kommen so auch nicht ins Innere des Gebäudes, allerdings ist die Hauptfassade, welche auf den Place de la Comedie hin ausgerichtet ist, bereits ein Augenschmaus. Über eine Freitreppe mit fünf Stufen erreicht man die Kolonnade, welche das Eingangsportal bildet. Zwölf Säulen mit wunderschön ausgebildeten Kapitellen bilden die Kolonnade und über jeder der zwölf Säulen steht eine Statue: Die der neun Musen sowie der Göttinnen Juno, Venus und Minerva.
Rue Sainte-Catherine
In Bordeaux gibt es die längste Shopping-Meile von Europa: Die Rue Sainte-Catherine. Es ist eine ca. 1.2km lange Fussgängerstrasse und entsprechend viele Schaufenster gibt es links und rechts zu bestaunen. Aber uns geht es vorwiegend um die Gebäude und die Atmosphäre, weniger um die vielen einzelnen Läden. Die Strasse ist zu grossen Teilen immer noch eine Pflasterstrasse und auch die Trottoirs und angrenzenden Häuser sind meist in einem älteren Stil zum Erhalt des Stadtbildes gehalten. Nach einem Grossteil der Shopping-Meile machen wir dann doch mal Halt in einem kleinen Café, schliesslich macht eine solch lange Shopping-Exkursion auch ein wenig durstig.
Cathédrale Saint-André
Kein Stadtbesuch mit Mimi ohne Kirchenbesichtigung. Die gotischen Cathédrale Saint-André ist mit 124m Länge die grösste Kirche in Bordeaux und wirklich einen Besuch wert. Wobei uns die filigrane Fassade fast noch mehr gefallen hat als das Innenleben.
Das Highlight ist jedoch der freistehende Glockenturm Tour Pey Berland auf der Südostseite der Kathedrale. Mit seinen 66m Höhe bietet der Turm die höchste Aussichtsplattform über Bordeaux. Von hier hast du nicht nur einen tollen Blick auf die Kathedrale, sondern auch einen gigantischen Überblick über die ganze Stadt.
Oktober – Mai: täglich 10.00-12.30Uhr und 14.00-17.30Uhr
Juni – September: täglich 10.00-13.15Uhr und 14.00-18.00Uhr
Eintritt: 6Euro/Erw, Kinder gratis
Porte Cailhau und Grosse Cloche
Das Bordeaux einmal eine alte mittelalterliche Stadtmauer wissen die meisten Besucher nicht, kein Wunder, sie wurde auch schon vor langer Zeit zu Gunsten von grossen Plätzen und neuen Häusern abgebrochen. Übrig geblieben sind davon heute nur noch zwei imposante Tore: die Porte Cailhau und die Grosse Cloche. Wir haben uns natürlich auf unserem Stadtrundgang beide angeschaut und finden: einmal untendurch laufen muss bei jedem Bordeaux-Besuch drin liegen.
Wobei die schlossartige Porte Cailhau genauso beeindruckt, wie die Grosse Cloche mit ihren zwei Glockentürmen.
Place de la Bourse und Miroir d’eau
Weiter geht’s mit einem schönen Platz mit historischen Gebäuden. Der Stadtrundgang führt uns zum Place de la Bourse direkt an der Garonne. Die angrenzenden Häuser sind historische Bauten die einen Halbkreis um den Place de la Bourse formen. Das sieht toll aus und ist eindrücklich!
Gleich auf der anderen Seite der grossen Strasse, welche am Platz vorbei führt in Richtung des Flusses Garonne wäre normalerweise der Miroir d’eau. Eine grosse, künstliche Wasserfläche, welche durch die geringe Tiefe, wenige Zentimeter, spiegelglatt bleibt. In diesem Wasserspiegel würde sich dann auch die Szene des Place de la Bourse spiegeln und so kunstvolle Fotos erlauben. Nun ja, leider ist die Fläche aber im Dezember nicht mit Wasser gefüllt. Wir können das schon nachvollziehen, die Stadt möchte wohl nicht eine unkontrolliert halbgefrorene Eisfläche mitten in einer Fussgängerzone produzieren. Verständlich, aber auch ein wenig enttäuschend. Im Sommer wäre der Miroir d’eau sicher ein Highlight!
Kleine Flussfahrt
Der Vorteil für uns vom obigen Abstecher an die Garonne ist, dass wir herausfinden, dass auch Boote auf dem Fluss Teil vom regulären ÖV-Netz von Bordeaux sind. Nice – und wir erwischen direkt noch eine Fahrt als wir am Quai ankommen. Also fahren wir zwei, drei Stationen flussabwärts bevor wir unsere kleine Flussfahrt mit der Rückfahrt im Tram zu einer Stadtrundfahrt vervollständigen. Das ist ja mal eine super Sache. Wenn ihr also Bootsfahrten auch so mögt wie wir – gönnt euch diese kleine Flussfahrt ohne Aufpreis!
Weihnachtsmarkt in Bordeaux
Unsere Städtereise durch Bordeaux runden wir dank der Weihnachtszeit mit einem gemütlichen Weihnachtsmarktbesuch ab. Der Weihnachtsmarkt ist nicht viel anders als in der Schweiz – es gibt viele kulinarische sowie handwerkliche Dinge zu kaufen. Natürlich sind die Ausprägungen leicht anders und regionaler. Aber alles in allem geniessen wir die verschiedenen Düfte und Eindrücke vom Weihnachtsmarkt, bevor unsere Tour durch Bordeaux auch schon wieder endet.
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