Wir kommen als vorläufige letzte Destination in England, in Brighton an. Als erstes müssen wir einen Parkplatz finden für unseren Ben. Wie so oft in europäischen Städten ist das aber gar nicht so einfach. Viele der angesteuerten Parkplätze stellen sich dann doch als Parkhäuser und Tiefgaragen heraus, wo wir wegen unserer Höhe keinen Platz finden können. Ein wenig ausserhalb vom Stadtzentrum nahe des Preston Parks klappt es dann doch noch. Von hier laufen wir gemütlich in 20 Minuten ins Zentrum. Schon der Spaziergang ist für uns ein kleines Highlight, wir kommen an Wandgemälden und dem Brighton Open Market vorbei.
The North Laine & The Lanes
Im Zentrum interessiert uns unter anderem die beiden Viertel The Lanes und The North Laine. Diese sind mehr oder weniger enge Gassen mit unzähligen Kaffees und Läden. Hier gibt es echte Bijous, kleine Handwerksläden, welche schöne Dinge verkaufen, Kleidungsgeschäfte mit besonderem Stil, aber auch grössere Ladenketten sind in einem kleinen Rahmen vertreten. Hier können wir lange flanieren und gönnen uns zwischendurch ein Kaffee mit einem Snack. Dieses Viertel können wir zum Verweilen empfehlen!
Strandpromenade
Weiter gehen wir zur Strandpromenade von Brighton. Die Stadt ist bekannt für den langen Sandstrand und die angrenzende Promenade. Im Sommer ist dies wohl ein Riesengaudi mit Clubs direkt am Strand, Restaurants und wohl vielen Badegästen. Im Winter zu unserer Besuchszeit ist es eher ruhig, vereinzelt haben kleinere Läden und Restaurants geöffnet. Uns passt es so, obwohl ein Sprung ins kühle Nass im Sommer sicher mindestens so viel Spass bereitet.
Brighton Pier Bandstand
Etwas ausserhalb vom Zentrum der Strandpromenade ist der Brighton Pier Bandstand gelegen. Wegen der feinen Details und auch ein wenig wegen der dahinterliegenden Geschichte schauen wir uns diesen Bandstand an. Es ist ein runder, gegen alle Seiten offener, viktorianischer Pavillon, welcher wieder in den Originalzustand versetzt wurde. Hier können Konzerte und Hochzeiten stattfinden. Er ist für solche Events über die Stadt reservierbar.
Unübersehbar thront nicht weit vom Bandstand die Aussichtplattform i360. Es ist eine Kabine, welche sich vom Strand aus in den Himmel gefahren wird und von wo es ein super Ausblick über die Stadt, den Strand und das Meer gibt. Wir entscheiden uns gegen eine recht kostspielige Fahrt in den Himmel, aber auch rein der Anblick ist nicht schlecht. Eine Besonderheit ist, dass der Boden gegen unten Verspiegelt ist und sich so der Strand an der Kabine verzerrt widerspiegelt.
Brighton Palace Pier
Nachdem der Vorläufer vom Brighton Palace Pier, der Brighton West Pier schon seit einiger Zeit den Naturgewalten überlassen wird besuchen wir das heutige Pendant. Der Brighton Palace Pier ist ein grosser Pier, welcher vom Strand auf einer Stahlkonstruktion aufs Meer hinausführt. Es ist wohl mehr eine Art Vergnügungspark ohne Eintritt. Nun, wenn wir schon mal in Brighton sind, möchten wir diesen Eindruck nicht missen. Also gehen wir bis zu den kleinen Achterbahnen am äussersten Ende und wieder zurück. Irgendwie surreal, aber wieso auch nicht. Brighton hat so einen ganzjährigen Rummelmarkt direkt über dem Wasser.
Royal Pavilion
Der Royal Pavilion ist eine königliche Sommerresidenz, welche von Georg IV. zwischen 1815 und 1823 errichten wurde. Im Jahr 1850 wurde der Palast an die Stadt Brighton verkauft und bis heute so einiges erlebt. So war er zum Beispiel ein Versammlungsort oder im ersten Weltkrieg ein Lazarett für verwundete Soldaten aus Indien und Westindien. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde er Palast dann aufwendig renoviert und der Öffentlichkeit als Museum zugänglich gemacht. Von aussen erinnert der Palast mit seinen zahlreichen Kuppeln an die orientalische Architektur, im Innern ist alles in einem pseudo chinesischen Styl gehalten. Pseudo deshalb, weil es nach der Idee der westlichen Designer gebaut wurde, wie diese sich China vorgestellt haben. Allerdings war keiner von ihnen jemals in China.
Leider ist der Palast bei unserem Besuch zur Hälfte eingerüstet für Renovationsarbeiten und die andere Hälfte ist von der vorweihnachtlichen Eisbahn zum Schlittschuhlaufen verstellt. So sehen wir nicht sehr viel von der prachtvollen Fassade. Mimi macht allerdings einen Rundgang im Royal Pavilion drin und lässt sich von all dem Prunkt verzaubern.
April – September; 9.30 – 17.45
Oktober – März; 10.00 – 17.15
Letzter Eintritt jeweils eine 3/4h früher!
Preis; £17/Erw, £10.50/Kind
Schön war’s in Grossbritannien
Wir nehmen so viele tolle Eindrücke gerne mit und beenden damit unsere Rundreise durch ganz Grossbritannien. Uns haben verschiedene Gebiete der englischen Insel ausserordentlich gut gefallen. Seien es die schottischen Highlands mit ihren kargen Landschaften, die alten Universitätsstätten mit den vielen historischen Campus oder die felsigen Klippen und Kalksteinküsten.
Für Camperreisende wie uns ist ein zusätzlicher Pluspunkt, dass besonders in Schottland freies Übernachten im Auto grundsätzlich möglich ist. Aber auch überall sonst, wenn man sich einigermassen diskret verhält, haben wir nie ein Problem damit bekommen. Wir sahen viele Camper und Vans, auch viele Briten selbst die so unterwegs waren. Auf der Insel ist die Kultur diesbezüglich sehr relaxed – Grossbritannien, gerne wieder!
Überfahrt nach Frankreich
Da wir viel Zeit in Grossbritannien verbracht haben – länger als geplant ist nun bereits Anfang Dezember und es ist entsprechend kalt und nass. Unser grösseres Ziel ist in Europa sehr zügig gegen Süden zu fahren. Deshalb schiffen wir nicht zurück via Calais aber direkt vom nahe gelegenen Newhaven nach Dieppe. So sparen wir uns ein beträchtliches Stück der Autofahrt gegen Süden in Frankreich.
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