Camino de los Siete Lagos

von | 07. Jan. 2025 | Argentinien, Südamerika | 0 Kommentare

Als nächstes machen wir einen kurzen Abstecher rüber von Chile nach Argentinien. Wir befinden uns ganz nahe an der Nordgrenze der weltberühmten Region Patagonien. Die Landschaft ist weiterhin mit dichten Wäldern, klaren tiefblauen Seen und schroffen Bergspitzen durchzogen. Wir mögen diese Kombination echt – es formt sich daraus einfach ein wunderschönes Landschaftsbild. Auf dem Camino de los Siete Lagos sind wir nicht auf der Suche nach dem schönsten Bild, sondern möchten tief in dieser wunderbaren Landschaft eintauchen. Wir beginnen etwas nördlich vom offiziellen Start der Route am Huechulafquen See.

Huechulafquen See

Der erste See auf der Route der sieben Seen, der offiziell aber nicht dazu gehört, ist für uns der Huechulafquen See. Ein unaussprechlicher Name für uns, aber dafür bietet er ein einmaliger Blick vom Ostende über den See bis hin zum Vulkan Lanín. Diesem Vulkan wird auch nachgesagt er sei der argentinische Mount Fuji. Er thront majestätisch prominent hinter dem See, ist genauso kegelförmig und trägt wohl das ganze Jahr Schnee auf seiner Spitze. Ein Prachtsanblick! So kann unsere Seentour in Argentinien ruhig weitergehen.

Über Junín de los Andes führt die Route nach San Martín de los Andes, dem offiziellen Startpunkt der Siebenseen-Route in der Provinz Neuquén.

Lácar See und San Martín de los Andes

Wir könnten wohl zu jedem See auf dieser Strecke schreiben, wie wunderschön blau und klar das Wasser ist. Mindestens so klar und in bester Trinkwasserqualität wie bei uns zuhause. Aber das würde bei mehr als sieben Seen doch etwas langweilig mit der Zeit. Also widmen wir uns San Martín de los Andes. San Martín de los Andes ist ein kleiner – vom Tourismusbüro als Bergdorf vermarkteter – Ort direkt am See. Uns gefallen die kleine Grösse und der vorherrschende Baustil in dieser Region: Viele der schönen Häuser sind aus Holz, Steinen und grossen Glasfenstern gebaut. Genau unser Ding, mit der Aussicht auf dichte Wälder und schroffe Berge mit Schneefeldern, ein Traum. Neben den normalen Annehmlichkeiten, die ein Hotspot für Touristen so mitbringt, sehen wir hier auch einige Skiverleihe. Interessant, trotz der niedrigen Höhe von gerade mal 640m bekommt diese Region im Winter wohl reichlich Schnee, um Wintersport zu betreiben. Und daher rührt wohl das Marketing als Bergdorf, schliesslich kann man hier offensichtlich Skilaufen.

Herzstück der Siebenseen-Route

Die Route führt uns weiter durch die wunderschöne Region am Machónico See vorbei zum Hermoso See. So ganz nebenbei, der Lago Hermoso ist wohl wirklich, wie der Name verrät, einer der schönsten Seen der Region. Kurz darauf führt die Ruta 40, welche uns schon im Norden von Argentinien begleitete, zwischen den Seen Falkner und Villarino hindurch. An diesem Punkt, wo sich zwei Seen treffen, bleiben wir einen Moment. Und auf so einer Reise kann einen Moment auch schnell mal drei Nächte bedeuten. Wir finden einen guten Stellplatz direkt am See Villarino. Warum also nicht ein paar Tage verbringen. Für die Bewegung ist auch gesorgt, es führt eine ziemlich anstrengende Wanderung der Falllinie nach von 950m auf 2050m zum Cerro Falkner. Einfach um zu schauen, ob das Panorama da oben wirklich so toll ist, muss Paddy an einem Tag schnell da hoch. Die Route ist nicht kompliziert, aber dank der kurzen Strecke von gerade mal 4km mit den 1100 Höhenmetern doch sehr anstrengend. Für das Panorama kann man das mal schnell machen. Gemusst hätte es aber auch nicht, so schlau wie hinterher ist man halt selten im Vornherein. Mimi ist happy, hat sie sich schon im Vorhinein gegen die Wanderung entschieden und das wunderschöne Seepanorama von unserem Campspot aus genossen.

Südlicher Teil der Siebenseen-Route

Auf der Fortsetzung des Camino de los Siete Lagos, der Siebenseen-Route, fahren wir vorbei am Lago Escondido, dem versteckten See. Danach treffen wir auf den grossen und rauer wirkenden Lago Correntoso, um gleich danach den vom Namen her sanft anmutenden Lago Espejo zu treffen. An den verschiedenen Seen gibt es auch immer wieder Aussichtspunkte was uns eine kurze Fahrpause und einen schönen Eindruck der Seen ermöglicht. Im Stillstand oder beim Spazieren sieht man meistens doch noch etwas mehr von der Landschaft, als wenn wir einfach im Eilzugstempo durchbrausen mit unserem Campervan Ben. Schliesslich beenden wir unsere Fahrt durch die vielen Seen im Südwesten der Provinz Neuquén mit dem riesigen Nahuel Huapi See. Er gehört offiziell schon nicht mehr zur Siebenseen-Route aber wir nehmen den trotzdem mit. Wir wollen einfach für’s Gefühl noch nach Bariloche. Einer der immer wieder gehörten Ortsnamen, wo für uns Patagonien so richtig startet.

Zu Bariloche schreiben wir aber keinen eigenen Blogbeitrag da es sich für uns schlicht nicht gelohnt hat. In Bariloche ist alles schon richtig in die Jahre gekommen. Im Winter gibt es ein grosses Wintersportgebiet gleich hinter Bariloche, dann geht wohl jeder der in Argentinien in ein grösseres Skigebiet gehen will nach Bariloche, aber so im Frühling sagt uns der Ort nicht so zu. Gleich daneben besuchen wir die Schweizer Kolonie, hier sind vor über 120 Jahren Walliser in dieser Region angekommen und haben die Entwicklung in der Landwirtschaft und im Häuserbau mitgeprägt. Heute ist aber der Kern der Schweizer Kolonie mehr ein Freiluftvergnügungspark mit vielen Essenständen und Souvenirverkäufern. Die Essensstände bieten aber auch eher kein Schweizer Essen an, sondern vielfach das, was die Argentinier gerne essen. Also auch das kein extra Besuch wert für uns. Naja, die Fahrt hin und zurück war im Ausgleich dazu schön – ganz für nichts war dieser Abstecher nicht. Und wir haben auf dem Camping eine langersehne, warme Dusche geniessen können.

Und jetzt sind wir endlich angekommen: Unser Ziel dieser über 2-jährigen Reise: PATAGONIEN! Wir freuen uns riesig auf die Natur, die Tier- und Pflanzenwelt in dieser doch etwas harschen Landschaft im Süden von Südamerika.

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Über uns

Wir sind Paddy und Mimi, ein reisehungriges Paar aus der klitzekleinen Schweiz mitten in Europa. Wir bezeichnen uns selber als Slow-Traveler, da wir gerne genügend Zeit an einem Ort oder in einem Land verbringen. So klappern wir nicht ausschliesslich die typischen Sehenswürdigkeiten ab sondern lernen gerne auch die Kultur des jeweiligen Landes näher kennen.

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