Die Nacht haben wir ganz in der Nähe von den Maya-Ruinen von Chichén Itzá verbracht. Dort haben wir die damalige Wichtigkeit der Cenoten gesehen und einen ersten Eindruck eines solchen Wasserlochs erhaschen können. Nun wollen wir aufs Ganze gehen und in der Cenote Ik Kil wortwörtlich Eintauchen.
Auf der Halbinsel Yucatán gibt es hunderte Cenoten. Diese natürlich entstandenen Wasserlöcher sind sowohl bei den Einheimischen wie auch bei den Touristen gleichermassen beliebt. Mit einer Wassertemperatur von circa 20 Grad bieten sie auch eine willkommene Abkühlung bei den heissen Lufttemperaturen von konstant über 30 Grad und sehr hoher Luftfeuchtigkeit, was einem die tatsächliche Lufttemperatur nochmals um 4-5 Grad wärmer erscheinen lässt.
Verschiedene Formen von Cenoten
Bei unserem Besuch in Ik Kil werden wir bereits beim Spaziergang zur Cenote mit einem surrealen Anblick überrascht. Der Weg führt am Rand der Cenote vorbei und wir können auf die 18m tiefer liegende Wasseroberfläche schauen. Wie in einer anderen Welt ragen von oben Wuzeln der Pflanzen weit in die Tiefe, um etwas vom Wasser abzubekommen. Dies ist in Ik Kil möglich da es sich um eine offene Cenote handelt. Im Weiteren gibt es noch die halboffene Cenote, sie hat nur ein sehr kleines Loch im Dom über dem Wasser. Schliesslich noch die geschlossene Cenote, welche nur über einen Tunnel zugänglich ist und ohne Tageslicht von oben über der Cenote auskommt.
Eine kühle Oase im tropischen Klima
Vielfach sind auch die Gewässer hier in Mexiko nicht sehr erfrischend, da Wassertemperaturen um oder über 30° die Regel sind. Ganz im Gegensatz dazu ist die Süsswassercenote eine echte Abkühlung mit einer Wassertemperatur um die 20° C. Dazu kommt der viele Schatten, die Sonne scheint wegen der Form ja nur um die Mittagszeit bis in den frühen Nachmittag in die Cenote, danach liegt sie wieder im Schatten. So halten wir es gar nicht so lange wie wir gedacht haben im Wasser aus. Spätestens nach einer halben Stunde ist uns kalt und wir sind direkt wieder froh über die warmen Lufttemperaturen.
Es kann den beiden Schweizern einfach nicht wirklich recht gemacht werden. Es ist die ganze Zeit in Yucatán eher zu warm und wenn dann die echte Abkühlung kommt, ist sie wieder zu kalt. Schön komisch die zwei Reisenden. So ist das halt da wir uns so langsam auch an die Temperaturen angeglichen haben, alles unter 28° C ist direkt frisch. Also 28° C Lufttemperatur…
Fische, Pflanzen, ein ganzes Ökosystem
In Ik Kil befinden sich neben den Badegästen auch viele Wasserpflanzen sowie Fische. Wir bringen in Erfahrung, dass in den Cenoten eigentlich immer ein eigenes kleines Ökosystem mit einer grossen Vielfalt an Pflanzen und Tieren zu finden ist. So lernen wir, dass auch viele Krabben und Wasserschnecken die Cenote als Heimat haben. Neben all dem ist aber die tolle Erfahrung dieses Badeorts für uns schliesslich doch die Hauptattraktion.
Sich auf dem Wasser treiben lassen (in Ik Kil ist eine Schwimmweste Pflicht) und den hellen, blauen Himmel mit der dunkelgrünen Umrandung zu betrachten: Einmalig schön!
Ik Kil war vielleicht unsere erste Cenote, aber mit Sicherheit nicht die letzte, die wir hier in Yucatán besuchen!
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