Unsere nächste Destination nach dem heiligen Kratersee Chicabal, liegt auf unserem Weg zurück in die Nähe von Guatemala-Stadt. Chichicastenango, oder kurz Chichi, ist bekannt für seinen riesigen Markt, welcher zweimal wöchentlich stattfindet. Es soll der grösste Markt in ganz Zentralamerika sein! Hier treffen sich die Hochland-Mayas und verkaufen ihre Ware von Lebensmittel, über Kleidungsstücke, Haushaltsutensilien und mittlerweile auch eine grössere Abteilung an Souvenirs. Natürlich timen wir unseren Aufenthalt hier so, dass wir an einem Markttag in Chichicastenango weilen. Wir freuen uns auf einen dichten, bunten und lebendigen Markt, der aus einer langen Tradition der verschiedenen Mayavölker hervorgeht und weiterhin gelebte Mayakultur darstellt.
Markttage Donnerstag und Sonntag
Der grosse Markt in Chichicastenango findet nur an zwei Tagen statt: Donnerstags und sonntags. Dies dafür jede Woche. Entsprechend ist es wichtig, den Aufenthalt in Chichicastenango auf einen dieser Wochentage zu legen.
Wir werden nicht enttäuscht, der Markt ist verhältnismässig gross und noch sehr authentisch. Das liegt sicher auch daran, dass die Touristen an diesem Markt eher die Rolle des Zuschauers als des Hauptklientels übernehmen. Es gibt eine grosse Halle die fast ausschliesslich Gemüse- und Früchtehändlern vorbehalten ist. Die befestigte Halle geht dann nahtlos in Marktstände über, die aus Wellblech und Holzlatten zusammengezimmert worden sind. Aber klar, die Einfachheit schränkt die praktische Funktionalität der Stände keineswegs ein. Meterhoch sind neben den Esswaren feine, handgewobene Stoffe an den Wänden aufgehängt zur Präsentation. Weitere Produktsegmente sind beispielsweise Kochtöpfe aus Blech, Tongefässe aber auch Gewürze. Ein wohl eher neueres Produktsegment aber sicher nicht minder wichtig sind Spielsachen aus China. Besonders jetzt kurz vor Weihnachten werden wohl einige Kinderwünsche so erfüllt werden können.
Ursprünglich haben sich in Chichicastenango die verschiedenen Mayavölker aus allen Regionen Guatemalas getroffen, um Handel zu treiben. Und noch heute sehen wir viele Mayas, die wohl für ihren monatlichen Einkauf hier sind und gleich grössere Mengen von den unverderblichen Waren kaufen.
Kirchen in Chichicastenango
Gerne nehmen wir in Chichicastenango noch weitere Eindrücke mit, jetzt da wir schon mal da sind. Es gibt speziell anmutende Kirchen, die von aussen komplett in weiss erstrahlen und von innen sehr dunkel bis schwarz gehalten sind. Hier sehen wir auch zum ersten Mal so richtig die Verbindung der christlichen und Maya-Religionen. Für die Mayas sind viele einzelne kleine Altare im Mittelgang der Kirche aufgebaut. Sie sind nicht hoch, nur etwa 10cm über dem Fussboden. Ein kleines Ritual können wir von einzelnen Personen beobachten. Vier Kerzen werden auf dem Altar aufgestellt, in die Mitte der Kerzen werden Blütenblätter gegeben und schliesslich mit einem Schluck Schnaps übergossen. Eine nähere Bedeutung oder ob und wie ein Gebet oder Wünsche dazu ausgesprochen werden entzieht sich unserer Kenntnis. Anscheinend soll es aber bis zu Tieropfern von zum Beispiel einem Huhn gehen. Wir sind zwar neugierig aber irgendwie doch erleichtert, dass wir heute die einfachere Version der Zeremonie gesehen haben.
In den Kirchen hier ist es verboten zu fotografieren und wir fänden es auch nicht korrekt, die Menschen bei ihren persönlichen Ritualen abzulichten. Aus diesem Grund überbleibt das Innenleben der Kirchen eurer Vorstellungskraft.
Nach zwei Nächten in Chichi fahren wir bereits weiter in südlicher Richtung, immer Richtung Süden, um schon bald den Grenzübertritt nach El Salvador zu machen. Einen erinnerungswürdigen Stopp haben wir aber noch bevor wir Guatemala an der Südgrenze verlassen. Die Stadt Antigua haben wir uns bis zum Schluss aufgehoben und von da aus machen wir noch einen ganz besonderen Ausflug, auf den wir uns schon lange freuen.
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