Zügig sind wir – mit zwei schönen Freicampingplätzen – von Nasca nach Cusco weitergereist. Die Stadt liegt strategisch gut gelegen für unsere nächsten Erkundungstouren in Peru. Jedoch ist auch hier die Höhe allgegenwärtig, Cusco liegt auf rund 3500m.ü.M. Und so verbringen wir die ersten Tage in Cusco mit Akklimatisieren und Energietanken, damit wir auch richtig gestärkt sind für unsere weiteren Pläne. Die Gegend rund um Cusco ist die am meisten Besuchte Region Perus und die Einwohner Cusco nennen die Stadt gerne Hauptstadt des Tourismus. Auch wir werden wohl mehrere Wochen hier verbringen. Einen ersten Teil davon bekommt ihr in diesem Beitrag zu lesen, weitere werden folgen.
Geschichte von Cusco
Bereits zur Inka-Zeit war Cusco ein Zentrum der damaligen Zivilisation und gleichzeitig das Herrschaftszentrum des gesamten Inkareichs. Die heutigen Erkenntnisse lassen die Entstehung der Stadt ungefähr ins 13 Jahrhundert datieren. Entsprechend vielseitig ist auch die Altstadt von Cusco. Es finden sich noch vereinzelt Inka-Mauern mit den eindrücklichen, unregelmässigen, aber doch hochpräzise gefertigten Steinblöcken. So ist auch der Mauerstein mit 12 Ecken eine der Attraktionen mitten in Cusco. Es sind aber nicht zufällige Ecken, sondern handwerklich geschickt angeordnete, gewollte Einkerbungen im Stein welche wiederum perfekt zu den umliegenden Steinblöcken passen. Uns fasziniert diese Handwerkskunst immer wieder aufs Neue, wir werden in den kommenden Tagen noch etliche Beispiele davon sehen können.
Durch die kolonialen Verwerfungen mit den Spaniern wurde allmählich das Stadtbild verändert und weist heute viele Kolonialbauten auf. Natürlich darf auch der typische Hauptplatz mit Park nicht fehlen – hier spielt sich das Leben in den südamerikanischen Städten ab. Wir schlendern unweigerlich mehrmals über den Plaza Mayor de Cusco. Zwei der monumentalsten Kirchen von Cusco stehen natürlich ebenfalls hier, direkt an den Platz angegliedert. Aber wir sind ehrlich – im Moment passt uns die Aussenansicht, wir sind noch nicht so in Stimmung, um neue Eindrücke zu sammeln. Ein Café in der Altstadt oder im herausgeputzten Quartier San Blas genügen uns bereits, um uns so richtig wohlzufühlen in Cusco.
Quartier San Blas
Direkt an die Altstadt angrenzend erreichen wir bequem zu Fuss San Blas. Dies ist unteranderem das beste Wohnviertel von Cusco. Der Tourismus hat hier natürlich auch starken Einfluss, viele Hotels, Restaurants und Bars drängen ebenso an die beste Lage in San Blas. Für uns ist es nach ein paar Tagen abseits von grossen Städten eine willkommene Bereicherung unseres Reisealltags. Aber gerade wegen dem Tourismus sind hier die Häuser auch noch in althergebrachter Manier restauriert worden und tragen so zum schönen Stadtbild bei. Die Gassen sind für Südamerikanische Verhältnisse sauber und jeder Türeingang lädt zum Konsumieren ein: Souvenirs, Glace-Verkäufer, Bäckereien, Cafés, also einfach alles, was Touristen kaufen könnten.
Und immer wieder begegnen wir indigene Frauen, in die farbenprächtigsten traditionellen Kleider gehüllt. Das bedeutet meist mit Rock, oder gleich mehreren und typisch gewobenen Tüchern als wärmender Überwurf. Und etwas speziell für uns sind die Hüte der Frauen. Es sind keine typischen mexikanischen Sombreros, sondern vielfach grosse Zylinderhüte, je nach zugehörigem Volk unterschiedlich, dass sich die verschiedenen Sippen untereinander erkennen können, aber auch den Stellenwert innerhalb. Sicherlich gibt es noch weitere Unterscheidungsmerkmale, für uns sind die Hüte aber der offensichtlichste Unterschied. Für ein Trinkgeld – und das nicht zu knapp – halten sie sich für das perfekte Urlaubsfoto bereit. Inklusive Baby-Lamm oder Baby-Alpaka. Fotosujet als Job, so verändert sich die Lebensweise der indigenen Bevölkerung mit dem Tourismus. Wir wollten diesen Arbeitszweig nicht unterstützen, da es doch sehr künstlich und wenig natürlich anfühlt für uns und uns auch die kleinen Tiere leidtun, welche hier den ganzen Tag mitten durch die Stadt mitgeschleppt werden. Bei unserer Art zu reisen sehen wir genügend Indigene ganz selbstverständlich in ihrem angestammten Lebensrhythmus zum Beispiel auf den Feldern beim Ernten oder Schafherdentreiben.
Einen Schnappschuss können wir uns aber nicht verkneifen: Nahe beim Markt ist ein Alpaka an einem Laternenpfahl angebunden, sozusagen parkiert. Die Besitzerin ist gerade einkaufen und es ist wohl nicht gern gesehen die eigenen Tiere mit auf den Markt zu bringen. Das gibt’s wohl auch nur in Peru!
Wir geniessen es auch sehr, hier in Cusco altbekannte Gesichter wieder zu sehen. Zum einen ein junges Schweizer Pärchen, welches mit dem Rucksack reist und wir bereits in Costa Rica und Panama getroffen habe und zum anderen andere Camperreisende, die wir auf dem Campingplatz wieder treffen.
Cusco als Ausgangspunkt für das heilige Tal der Inka
Damit schliessen wir bereits unseren Bericht zu Cusco. Wir werden von hier aus das heilige Tal der Inka erkunden. Es gibt unzählige Ausgrabungsstätten in der Region, wovon wir eine handverlesene Auswahl besuchen werden und natürlich wartet auch noch Machu Picchu als krönender Abschluss so zusagen auf uns. Wahrscheinlich kommen wir danach nochmals auf einen Stopp in Cusco vorbei, um unsere Vorräte aufzufüllen bevor wir weiter durch den südlichen Teil von Perus reisen. Wir melden uns wie gewohnt!
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