Departement Boyacá

von | 14. Apr 2024 | Kolumbien, Südamerika | 0 Kommentare

Nun sind wir endlich definitiv aus der Hitze der Küste von Kolumbien entflohen und besuchen die höher gelegene Region Boyacá. Hier sind wir durchwegs zwischen 2000 und 3000 m.ü.M. unterwegs. So werden die Nächte richtig kühl und die Tage angenehm warm mit bis zu 28°C in der Sonne. Also wieder genügend Spielraum, um uns wieder mehr zu Fuss in der Natur zu bewegen. So besuchen wir nacheinander verschiedene Orte im Departement Boyacá.

Ráquira – Dorf der Töpferei

Der erste Ort, den wir besuchen ist durch und durch von feinem Töpferhandwerk bestimmt. Bereits auf der Anfahrt am Dorfeingang stehen etliche Fincas wo bergeweise Töpfereien auf das Brennen warten oder bereits gebrannt sind. Die kunstvoll lasierten Töpfereien stehen dann im Kern von Ráquira in den diversen kleinen Geschäften zum Verkauf. Schöne Farbkombinationen und ausgefallene Formen stehen dicht an dicht, soweit das Auge reicht. Begleitet werden wir auf unserer Erkundungstour durch den Dorfkern von schönen Wandmalereichen und farbigen Häusern. Wie bisher öfter erwähnt haben wir leider keinen Anhänger für so viele Souvenirs dabei, der Anblick muss wieder mal genügen. Obwohl bei unserer Ankunft einiges los ist, wird es abends doch schnell ruhiger. So können wir mit unserem Campervan Ben direkt am grossen Hauptplatz parkieren und hier übernachten.
Und weiter fahren wir ins nächste Dorf mit einem ganz anderen Thema, aber ebenso einem tourismusbestimmenden Thema. Wie bei allen nächsten Orten die wir im Departement Boyacá besuchen.

Paipa – Dorf der Therme

In Paipa gibt es eine natürliche Quelle mit heissem Thermalwasser. Es ist nicht nur Thermal- sondern auch Mineralwasser. Kurzum entschliessen wir uns seit langem wieder einmal für einen Besuch im Thermalbad. Mimi gönnt sich eine Massage und Paddy den Mineral Spa Parcours. Das Wasser ist eine wohltuende, wenn auch etwas eigenartige, Erfahrung. Das Wasser ist nicht nur warm, sondern dank den Mineralien auch sehr salzig und zudem mit einer Art grüner Alge durchsetzt. So können Sprudelbecken und Düsenparcours mit dem natürlich belassenen Thermalwasser genossen werden. Die Massage war gut, alles rundherum etwas merkwürdig für unser Verständnis.
Unser Fazit dazu ist, ja, kann man mal machen – aber bitte nicht mit europäischen Thermalbädern vergleichen. Denn die Anlage drumherum ist sehr schlicht, einfach und wie man es hier eben kennt, nicht nach europäischem Standard gepflegt. Dennoch war es eine vitalisierende Abwechslung und wohl das erste Thermalbad, seit wir die amerikanischen Kontinente betreten haben.

Monguí – Dorf der Bälle

Monguí ist ein schmuckes, kleines Bergdorf mit sehr einheitlichen und gepflegten Häusern im Dorfkern. Es gibt sogar etwas englisch anmutende, zweistöckige Reihenhäuser, welche dem Ortsbild für Kolumbien eine Einzigartigkeit verleihen. Aber ganz unvorbereitet merken wir auf unserem Spaziergang durch das Dorf, dass hier in Monguí ein etwas eigenartig anmutendes Handwerk zuhause ist; Überall kann man alle Arten von Bällen kaufen!
Es gibt mehrere Ballfabriken, welche Bälle für Sportarten wie Fussball, Volleyball etc. herstellen, die meisten wohl von Hand! Auch in diversen Grössen und Farbvariationen sind die Bälle erhältlich. Der ausgefallenste Fussball ist wohl einer, der mit einer Aussenseite aus Fell gefertigt wurde – ein flauschiger Fussball. Das haben wir so auch noch nicht gesehen!
Jedenfalls kommen hier Fussballfans auf ihre Kosten: Ballmuseum, Fussballfabrikbesuch oder doch lieber selber ein Ball mit eigenem Print herstellen? All das hat Monguí zu bieten. Für Wandervögel ist die Region aber auch bekannt für Mehrtagestouren. Eigentlich würde es uns schon reizen, aber irgendwie entscheiden wir uns schlussendlich dann doch für den gemächlichen Plan in Monguí und geniessen einfach den Besuch im Dorf.

Laguna de Tota – Dörfer mit Forellen

Besonders Paddy zieht’s zu einem weiteren natürlichen Highlight der Region: Der Laguna de Tota oder auf Deutsch Totasee. Auf 3015 m.ü.M. ist es das höchste Wasserreservoir ganz Kolumbiens. Und durch die Grösse hat der See auch viele Fische. Überall an den angrenzenden Ortschaften werden frische Forellen verkauft oder direkt als Mittagsmenü angeboten. Der Ausblick über mehrere Inseln und einem See, bei welchem das andere Ende nicht mal zu erkennen ist auf dieser Höhe ist sehr eindrücklich. Auch speziell ist, dass hier soweit das Auge reicht Zwiebelfelder um den See herum angelegt wurden, ein Zwiebelfeld nach dem anderen.

So schliessen wir die Rundreise durch das Departement Boyacá schon fast ab. Fast weil wir uns einen tollen Ort noch aufsparen, da wir uns für die Osterwoche wappnen müssen. Ganz Kolumbien ist in der heiligen Woche (Semana santa) unterwegs um Ferien zu machen, Familie und Freunde zu besuchen und die religiösen Prozessionen durch die Ortschaften zu begleiten. Viele Läden und Geschäfte sind ebenfalls geschlossen und so ist für uns der bessere Plan, uns stationär an einem Ort aufzuhalten, bis die Osterfestivitäten zu ende sind. Natürlich mit der Absicht, auch etwas davon zu erleben. Dafür sollte der Ort Villa de Leyva ideal sein. Wir werden berichten.

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Über uns

Wir sind Paddy und Mimi, ein reisehungriges Paar aus der klitzekleinen Schweiz mitten in Europa. Wir bezeichnen uns selber als Slow-Traveler, da wir gerne genügend Zeit an einem Ort oder in einem Land verbringen. So klappern wir nicht ausschliesslich die typischen Sehenswürdigkeiten ab sondern lernen gerne auch die Kultur des jeweiligen Landes näher kennen.

Momentan sind wir in:

NP Siete Tazas, Chile

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