Feuerland

von | 13. März 2025 | Argentinien, Chile, Südamerika | 0 Kommentare

Vom südlichsten Festland von Südamerika können wir noch einige Kilometer weiter südlich fahren mit unserem Campervan Ben. Im Vergleich zur Länge vom ganzen Kontinent Südamerika nicht mehr weit, aber doch immerhin noch einige Hundertkilometer. Von Punta Arenas fährt direkt eine Fähre quer rüber nach Porvenir auf Feuerland. Wir sind schon richtig gespannt auf den südlichsten Abschnitt unserer ganzen Reise.

Ein verheissungsvoller Name – Feuerland

Von Feuerland haben wir schon einiges gehört. Und dank dem speziellen Namen hatten wir uns immer eine besondere Landschaft oder geologische Eigenheiten erhofft. Nichts von dem entspricht der Geschichtsschreibung. Der portugiesische Entdecker Ferdinand Magellan, welcher als Erster die Magellanstrasse durchfuhr sah von der Meeresenge aus viele Feuer auf der südlichen Insel, welche heute Feuerland heisst. Ganz banal hat er diese Landmasse nach dieser Beobachtung Feuerland genannt.
Landschaftlich ist Feuerland natürlich schön: Viel Steppe, wenig Bäume ausser im südöstlichsten Teil der Insel und dazwischen schroffe Berge mit Schneefeldern. Das hat schon was für sich, aber landschaftlich kann man Ähnliches auch weiter oben in Patagonien finden, das wir bis hierher doch schon etwas kennen.

Königspinguinreservat

Auf der chilenischen Seite von Feuerland, etwa 2.5h südöstlich von Porvenir befindet sich eine Königspinguinkolonie. Die Königspinguine leben ansonsten eher abgeschieden auf schwer erreichbaren Inseln mitten im Meer. Im Gegensatz dazu ist der Besuch der Königspinguine hier an der Baha Inútil geradezu simpel. Zum Schutz der Tiere ist der Besuch der Kolonie nur unter Aufsicht eines Parkrangers und mit Reservation erlaubt, um die Besucherzahl einzuschränken und die Besucher an einem zu starken Eingriff in den Lebensraum der Königspinguine zu hindern. Aus etwa 15-20m, gefühlt aber eher mehr, können wir die Königspinguine betrachten. Die charakteristische gelbe Zeichnung auf der Seite des Kopfes sowie oben an der Brust gibt dieser Pinguspezies sein bekanntes Aussehen. Und die Umgebung ist auch perfekt geeignet. Es gibt einen kleinen Flusslauf hinter der Böschung zum Meer wo sie sich trotz dem Federwechsel im Wasser wälzen können und die Futterquellen sind direkt vor ihrer Haustür in der Magellanstrasse. So kommt es, dass die Kolonie nach und nach wächst – hoffentlich oder gerade, weil es auch die Schutzbemühungen des Nationalparks gibt.
Wir schiessen ein paar Erinnerungsfotos und sind bald wieder auf dem Weg – quer durch Feuerland.

Fin de Camino

Der Weg führt uns bis zum südlichsten Punkt, den wir auf der argentinischen Seite von Feuerland anfahren können. Auf knapp 55°S stehen wir am Ende einer Schotterpiste mitten im Nirgendwo mit einer herrlichen Aussicht über den Beagle-Kanal. Vielleicht werden wir auch schon bald mit einer Antarktis-Expedition durch den Beagle-Kanal schippern. Auf der Suche nach noch mehr Süden in Südamerika. Garantiert ist momentan nur, dass nichts garantiert ist. Wir werden aus Ushuaia berichten, ob wir die spannende Zusatzschlaufe in die Antarktis machen können oder ob alle Plätze ausgebucht sind.

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