Im Moment reisen wir Schlag auf Schlag weiter in Zentralamerika. Dies hat zwei Gründe: Einerseits möchten wir endlich ein wenig schneller in Richtung Südamerika kommen und andererseits wiederholen sich die Attraktionen und Sehenswürdigkeiten hier in Mittelamerika langsam. Entsprechend melden wir uns aktuell schon wieder aus dem nächsten Land: Nicaragua! Obwohl Nicaragua nicht als Land mit einer einfachen Einreise gilt kommen wir besser als gedacht über die Grenze. Den ersten Stopp machen wir in der Stadt León.
Stadtkern von León
Wir fühlen uns direkt wohl in Nicaragua. Auf uns wirkt das Land ein wenig aufgeräumter und gepflegter als viele seiner Nachbarn im Norden von Zentralamerika. Obwohl es scheinbar deutlich ärmer ist als die bisher bereisten Länder. Allerdings sind die Menschen offen und sehr nett hier.
So beeindruckt uns die Stadt León mit einem sehr kolonialistisch geprägten Stadtbild. Durch die belebte Vergangenheit von Nicaragua, es war einmal eine Republik zusammen mit Costa Rica, steht in León eine mächtige Kathedrale. Sie gilt als die grösste sowie älteste Kathedrale von ganz Zentralamerika.
Auf unserer Tour durch León fühlen wir uns irgendwie an Kuba erinnert. Nicht dass wir schon mal in Kuba waren, aber so von der Vorstellung in unseren Köpfen könnte Kuba so ähnlich wie Nicaragua sein, nur viel, viel touristischer. Die Leute sind sehr freundlich und interessiert, gehen aber gleichzeitig auch gerne ihren eigenen Tagesabläufen nach, ohne den Touristen allzu viel gesonderte Beachtung zu schenken. Weite Teile ausserhalb der Städte leben jedoch in sehr ärmlichen Verhältnissen, das sollte nie vergessen werden da der Schein der Städte einfach darüber hinwegtäuschen kann.
Vulkanboarding am Cerro Negro
Wie vielerorts in Zentralamerika gibt es auch in Nicaragua einige Vulkane. Der Cerro Negro liegt nahe bei León und biete eine wohl einmalige Attraktion weltweit: Wir können den Vulkan runter schlitteln. Aktuell ist Januar und ja, wieso nicht, der Januar würde doch passen, um Schlitteln zu gehen. Wir buchen diese Aktivität für den nächsten Tag und wir werden rundumbetreut. Wir erhalten einen „Schutzanzug“ sowie eine Brille gegen die fliegenden Steine und ein Brett, das zum Schlitteln benutzt wird.
Der Aufstieg auf den Cerro Negro ist einfach und kurz, nur rund 45 Minuten sind wir zu Fuss unterwegs bis zum Kraterrand. Die Aussicht ist wieder einmal herrlich von der Erhöhung des Vulkans über die umliegende Landschaft. Und tatsächlich: Der Cerro Negro besteht aus groben bis feinem Vulkangesteins-Sand oder feinem Geröll. Auf jeden Fall ist an einer Flanke des Vulkans von oben bis unten alles lose und eignet sich somit als unseren Schneeersatz bei den sommerlichen Temperaturen. Zu oberst auf dem Cerro Negro ist es extrem windig, daher sind wir bereits vor dem eigentlichen Schlitteln sehr froh über die Schutzbrille, da die feinen Vulkangesteine überall hin geblasen werden.
Die Abfahrt ist jedoch kurz und extrem staubig. Lenken können wir auch nicht, es geht einfach auf der vorgespurten Bahn schnurstracks zurück zur Basis des Vulkans. Spass macht die ganze Aktion trotzdem. Wir sind also seit neuestem nicht nur Vulkane rauf und runter gewandert, haben auf Vulkanen geschlafen und gegessen, nein, wir haben jetzt neuerdings auch einen Vulkan beschlittelt! Damit sind wir um eine interessante Erfahrung reicher.
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