London, was für eine Stadt. Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen auf unserem UK-Trip auch London zu besuchen. Paddy und Mimi waren beide schon hier, allerdings ist es bei beiden schon mehr als 10 Jahre her, seit wir die Hauptstadt Englands gesehen haben.
Unsere Unterkunft – Camping für einen Städte-Trip
Tja, hierfür müssen wir etwas weiter ausholen…Leider erfahren wir erst ein paar Tage vor unserem Besuch von London, dass die Stadt in eine „Low Emission Zone“ und eine „Ultra Low Emission Zone“ eingeteilt ist. Will heissen, man darf nur mit einem dementsprechend qualifizierten Auto in die Stadt reinfahren. Unser Bus erfüllt diese Anforderungen, allerdings muss man dies im Vorhinein schriftlich bestätigen lassen, was mehrere Tage bis Wochen in Anspruch nehmen kann. Dafür sind wir zu spät dran. Also als Tipp für dich – frühzeitlich beantragen!
Dies hat für uns zur Folge, dass wir uns einen Campingplatz so nahe an der Stadt wie möglich aber trotzdem noch ausserhalb der „Low Emission Zone“ suchen. Schlussendlich landen wir auf der Lee Valley Campsite. Für 25 Pfund bekommen wir einen Stellplatz mit Strom und etwas veraltete, aber saubere Sanitäranlagen. Super für uns ist ausserdem, dass wir hier unkompliziert waschen können.
Ein grosser Pluspunkt des Campings ist auch, dass direkt vor dem Eingangstor ein Bus im 20min Takt fährt, welcher uns zur U-Bahnstation nach London bringt. Innerhalb einer Stunde sind wir so mitten im Herzen von London.
Heute funktioniert der gesamte ÖV in und rund um London contactless, das heisst, man muss sich nicht mal mehr eine ÖV Karte Kaufen und aufladen, sondern kann überall mit einer (VISA-)Kreditkarte direkt einchecken. Über den Tag werden alle Fahrten zusammengerechnet und abends dann auf der Kreditkarte verbucht. Ab 9 Pfund fährt man gratis. Das funktioniert aber nur, wenn jeder eine eigene Kreditkarte hat, man kann nicht mehrere Tickets über eine Kreditkarte laufen lassen.
Sunday Flower Market
Da wir unseren Städe-Trip an einem Sonntag starten, geht es für uns als erstes direkt an den Sunday Flower Market an der Columbia Street. Irgendwie haben wir uns einen Markt mit vielen bunten Schnittblumen vorgestellt, aber nein, hier kann man alle Arten von Pflanzen kaufen. Es scheint, dass wenn sich ein Londoner eine neue Wohnzimmerpflanze wünscht, er an den Sunday Flower Market geht uns sich etwas aussucht. Praktischerweise ist die Strassenseite gegenüber den Marktständen mit Coffee-Shops, Blumentopf-Länden und Garten-Accessoire Läden gesäumt. Wir lassen uns durch die Menge treiben und amüsieren uns köstlich über die buntdurchmischten Marktbesucher. Ein wirklich gemütlicher Start in den Sonntag.
The Mall Road – Buckingham Palast
Weiter geht es zur Mall Road. Das ist die grosse Strasse, welche in gerader Linie vom Trafalgar Square auf den Buckingham Palast zuläuft. Am Wochenende ist die Strasse für den Verkehr gesperrt, so dass sich hier zahlreiche Sonntags-Spaziergänger einfinden. Wir schlendern mit der Menschenmasse gemütlich in Richtung Buckingham Palast.
Viele Leute kommen noch immer um die Queen, welche etwas mehr als 2 Wochen vor unserem Besuch verstorben ist, zu ehren. Es gibt weiterhin einen Platz, um Blumen nieder zu legen.
Harrods
Harrods DAS Warenhaus in London. Mit seinen fast 100’000m2 Verkaufsfläche zählt es zu den grössten, aber auch exklusivsten Warenhäusern der Welt.
Da müssen wir natürlich auch einen „kurzen“ Blick reinwerfen. Mimi freut sich besonders auf die Lebensmittelabteilung, Paddy auf die Spielwaren. Irgendwie sind aber die Jugend-Erinnerungen von damals besser als die Realität. Alles scheint ein bisschen kleiner als in Erinnerung, nur Leute hat es viel mehr.
Krass sind auch die Preise; Schweizer Schokolade von Läderach ist hier ein halbes Vermögen wert. 300g Bruchschokolade kosten 60 Pfund!
Big Ben & Westminster Abbey
Was ist ein London-Besuch, ohne über die Westminster Bridge mit Blick auf den Big Ben zu laufen? Da wir eh schon in Lauf-Laune sind, machen wir auch noch diesen Schlenker. Obwohl wir beide schon hier waren, beeindruckt der Anblick immer noch. Was uns allerdings auch überrascht, wie viele Trickbetrüger auf der Brücke anzutreffen sind und vor allem wie viele Leute immer noch auf das Hütchen-Spiel reinfallen.
Für einen Blick auf die Westminster Abbey hinter dem Big Ben reicht es auch noch. Allerdings ist diese sonntags für die Öffentlichkeit geschlossen.
Waterloo Station – Leake Street
Auf dem Weg zu unserem Abendessen kommen wir an der Waterloo Station vorbei und nehmen die Leak St. Unterführung. Hier dürfen offiziell Graffiti und Street Art gesprayt werden. Echt beeindruckend und ein Garant für farbenfrohe Erinnerungen.
Tower Bridge & Old Wharf / Shad Thames
Natürlich spazieren wir auch einmal über die berühmte Tower Bridge. Zu Paddys Enttäuschung wird sie in den nächsten Tagen nicht mehr hochgefahren, um Schiffe passieren zu lassen. Die kombinierte Hänge- und Klappbrücke kann nämlich in der Mitte für grössere Schiffe hochgeklappt werden. Wenn es sich einrichten lässt, ist das sicher ein grossartiges Spektakel zum Ansehen. Hier (https://www.towerbridge.org.uk/lift-times) kannst du nachschauen, ob die Brücke während deinem London-Besuch geöffnet wird.
Wenn du von der Seite des Tower of London (von hier hat die Brücke ihren Namen) her über die Tower Bridge läufst, kommst du am anderen Ufer zur Linken Seite in das Old Wharf Quartier. Hier wurden die alten Fabrikgebäude sehr schön zu modernen Wohnungen umgebaut und z.T. sogar mit Brücken, welche als Balkone dienen, verbunden.
St. Pauls Cathedral
Neue Stadt – neue Kathedrale, und was für eine. Natürlich muss Mimi die St. Pauls Cathedral sehen! Dieses Mal kommt sogar Paddy mit, da man bei der St. Pauls bis ganz oben auf die Kuppel kann und so einen Ausblick auf London hat.
Der Eintritt kostet stolze 21 Pfund pro Person (18Pfund, wenn man das Ticket online im Voraus bucht), dafür bekommt man den Audioguide kostenlos dazu. Der Audioguide hat zu jedem Abschnitt der Kirche diverse Themen, die man sich anhören kann und auf dem Bildschirm des Handheld werden zusätzlich noch Bilder gezeigt. Besonders interessant für Mimi, zu fast jedem Teil der Kirche gibt es einen spannenden Architekturbericht. Die Kathedrale ist einen Besuch wert und zusammen mit den Hintergrundinfos durch den Audioguide nicht nur schön zum Ansehen, sondern auch super spannend.
Zum Schluss machen wir uns an den Aufstieg auf den Dom der Kathedrale. Nach 528 Stufen oder 85m Höhendifferenz, stehen wir auf der Golden Gallery und geniessen bei (typisch englisch) Nieselregen einen atemberaubenden Ausblick auf London.
Bye bye London…
Eine tolle Stadt, aber einmal mehr merken wir, dass uns Grossstädte nicht mehr gleich gefallen wie in jüngeren Jahren. Klar gibt’s hier schöne Bauwerke und Museen, dafür ist alles sehr anonym und die Leute selten so herzlich wie in ländlicheren Gegenden. Aber ab jetzt werden die Städte nur noch kleiner und spätestens in Schottland werden wir viel wilde Landschaft bestaunen können.
Einfach supercoole Bilder!!