Magellan-Pinguine am Cabo Virgenes

von | 20. Feb. 2025 | Argentinien, Südamerika | 0 Kommentare

Auf unserer weiteren Reise treffen wir auf die uns bereits bekannten Magellan-Pinguine. Ein kurzer Abstecher von „nur“ 120km hin und 120km zurück führt uns zu einer grossen Magellan-Pinguinkolonie von ca. 250’000 Pinguinen am Cabo Virgenes. Auf der chilenischen Insel Chiloé haben wir bereits das Vergnügen mit den neugierigen Kerlchen gehabt, aber nur kurz. Dieses Mal übernachten wir mitten in der Pinguinkolonie am südlichsten Punkt des argentinischen Festlandes!

Pinguine wohin das Auge blickt

Bereits auf den letzten Metern vor dem Strand ist links und rechts der Weg gesäumt mit Magellan-Pinguinen. Die älteren haben ein sehr dunkles, schwarzes Federkleid mit der charakteristischen weissen Zeichnung am Hals. Und überall dazwischen sind Jungpinguine verstreut. Sie sind seit der Geburt im November jetzt im Januar schon annähern so gross wie ihre Eltern. Das graue, flauschige Federkleid verrät aber ihr junges Alter. Die Landschaft hinter dem Strand ist steppenartig, mit vielen kleinen Büschen, die auf einem sehr sandigen Boden wachsen. Die Pinguine haben hier ihre Nester vorzugsweise unter einem Busch gegraben, damit sie so etwas mehr vor der Witterung geschützt sind als nur durch die Mulde im Boden. Und wirklich überall wimmelt es nur so von Pinguinen. Teilweise alleine, teilweise zu dritt mit dem Nachwuchs stehen oder liegen die Pinguine überall verteilt.

Gruppenweise laufen sie von den Seiten des Wegs bis auf wenige Meter an die Besucher und warten dann, bis sie in sicherer Entfernung den Besucherweg kreuzen können. Die Pinguine sind ganz klar an Menschen gewohnt, aber benötigen dennoch einen Sicherheitsabstand von einigen Metern, um nicht gestresst zu sein. So ist unser Besuch der Pinguin-Kolonie ein richtig immersives Erlebnis. Wir sind nicht nur Beobachter, sondern fühlen uns als Teil der Kolonie. Das hat seinen Grund. Wir befinden uns in einem immer noch geschützten Bereich, aber die Administration des Naturparks wurde aufgegeben. So campieren wir auf dem Besucherparkplatz für eine Nacht. Zuerst ist alles ruhig, aber als alle anderen Tagesbesucher wieder weg sind trauen sich die ersten Pinguine nah an unser Auto. Und wenn einer sich traut dann folgt der Rest seiner Gruppe dicht dahinter. So haben wir bald mindestens 10 Pinguine unter unserem Auto, die sich über den super Witterungsschutz freuen. Wir freuen uns etwas weniger, da die neugierigen Viecher alles mit ihren Schnäbeln abtasten. Das klappert ganz schön! Zum Glück sind Pinguine wie wir tagaktiv. Also hört der ganze Lärm pünktlich zur Dämmerung um 22 Uhr auf. Als wir am nächsten Morgen die Tür wieder öffnen, staunen wir nicht schlecht, als sich in diesem Moment wieder zwei Handvoll Pinguine tollpatschig watschelnd aus dem Staub machen, die haben wohl direkt unter uns geschlafen.

Witzige kleine Kerlchen die Magellan-Pinguine. Aber genauso tollpatschig, etwas streng riechend und sehr laut! Während die Jungtiere tagsüber in der Nähe der Nester bleiben, geht mindesten eines der Elternteile in Meer jagen. Die Jungtiere rufen den ganzen Tag nach ihren Eltern und sobald die Eltern aus dem Wasser sind, rufen sie zurück. Bei so vielen Pinguinen ein ziemlicher Lärm.
Mehr als eine Nacht würden wir nicht hier sein wollen. Es war aber nichtsdestotrotz ein super Erlebnis – war schliesslich unsere erste Nacht mitten in einer Pinguin-Kolonie!

Gefällt’s dir hier?

Wenn dir unser Blog gefällt und du gerne mehr von uns lesen und sehen möchtest, sind wir natürlich auch sehr froh, wenn du uns unterstützen möchtest. Oft sitzen wir stundenlang in Kaffes, schreiben unseren Blog, sortieren Bilder aus und bearbeiten sie. Da kommt eine ganz schön grosse Anzahl an Kaffes zusammen. Vielleicht magst du uns einen oder zwei spendieren?

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Über uns

Wir sind Paddy und Mimi, ein reisehungriges Paar aus der klitzekleinen Schweiz mitten in Europa. Wir bezeichnen uns selber als Slow-Traveler, da wir gerne genügend Zeit an einem Ort oder in einem Land verbringen. So klappern wir nicht ausschliesslich die typischen Sehenswürdigkeiten ab sondern lernen gerne auch die Kultur des jeweiligen Landes näher kennen.

Unser aktueller Standort:

Rio de Janeiro, Brasilien

Unsere Weltkarte

Unsere neuesten Blogs

Iguazú-Wasserfälle – Brasilien

Iguazú-Wasserfälle – Brasilien

Willkommen zu unserem zweiten Blogpost rund um die Iguazú-Wasserfälle. Damit ebenfalls erneut willkommen in Brasilien. Wie es der Zufall manchmal will, treffen wir an der Grenze bei der Einreise ein befreundetes Reisepaar. Das letzte Mal haben wir uns in Ecuador...

Iguazú-Wasserfälle – Argentinien

Iguazú-Wasserfälle – Argentinien

Unser wohl letztes grosses Highlight auf dieser Reise mit unserem Campervan Ben und auf dem südamerikanischen Kontinent sind die Iguazú-Wasserfälle. Wir haben schon vieles gehört, den meisten Besuchern gefällt das natürliche Wasserspektakel gut. Entsprechend wollen...

Antarktis – Teil 2

Antarktis – Teil 2

Nach einiger Wartezeit und Ungewissheit, ob wir dieses Highlight noch erleben dürfen auf unserer Mittel- und Südamerikareise sind wir endlich in der Gewissheit: Wir besuchen den sechsten von sieben Kontinenten in unserem Leben! Willkommen in der Antarktis! Unser...

Unsere beliebtesten Blogs

Nördliche Ruta 40

Nördliche Ruta 40

Schlag auf Schlag wechseln wir nach kurzer Zeit im Norden von Chile rüber nach Argentinien. Wir fahren über den Paso de Jama, den Jamapass, und sind weiterhin beeindruckt von der wunderschönen, kargen Landschaft. Auf dieser Passstrasse haben wir noch einmal ein paar...

Potosí

Potosí

Bolivien wartet mit dem nächsten etwas umstrittenen Programmpunkt auf. Wir fahren unseren Campervan Ben nach Potosí, der historischen Silberhauptstadt der Welt. Wir möchten uns etwas die Geschichte des Silbers in Verbindung mit Potosí näherbringen lassen. Dazu können...

Pantanal

Pantanal

Als nächstes besuchen wir auf unsere Südamerikareise eine wunderschöne Region mit extrem viel Leben: Das Pantanal in Brasilien. Der Name tönt spektakulär und für uns exotisch, aus dem Portugiesischen übersetzt heisst es aber abgeleitet von pântano gerade mal Sumpf...