Unser nächster Stopp von Osten kommend ist Salta. Diese Stadt bietet alle Versorgungsmöglichkeiten die man als Reisender so braucht. Also heisst es für uns kurz Vorräte auffüllen und ein klein wenig Sightseeing – wobei jetzt nichts speziell hervor stach in Salta – bevor wir uns auf die nächste schöne Landschaft einlassen. In Salta treffen wir aber auf Reisefreunde, mit denen wir die bekannte Ruta 68 befahren wollen.
Ruta 68 südlich von Salta
Wir nehmen die Nationalstrasse 68 südlich von Salta, da diese auch vom Touristenbüro als aussergewöhnlich schöne Landschaftsroute bezeichnet wird. Wir kurven in angepasstem Tempo über die Landstrasse und schon bald kommen wir in ein Tal, das immer noch etwas enger und noch etwas enger wird. Die Felswände links und rechts sind durchwegs von rotem Stein geprägt. Kenner würden jetzt sagen das sei ja wie in Utah in Amerika. Die Spezialisten wiederum verneinen und sagen es sei Arizona. Wie dem sei, wir geniessen die Landschaft und kommen so in den Genuss von beeindruckender nordamerikanischer Landschaft, einfach im Süden von Südamerika.
Viele Stopps, fast zu viele, dass sich es gar nicht lohnt den Motor dazwischen zu starten bringen uns die roten Felsformationen näher. Wir beginnen mit der Garganta del Diablo, dem Teufelsschlund. Eine eindrückliche Öffnung im der Canyonwand, welche hunderte Meter hoch und nach hinten ohne Ende erscheint. Nur wenige Kilometer weiter besuchen wir ein natürliches Anfiteatro, eine Ausbuchtung in der Canyonwand, welche fast perfekt wie in einem Amphitheater den Schall aus jeder Ecke wieder zurück zum Ursprung reflektiert. Bei unserem Besuch spielt ein Einheimischer seine Panflöte im Anfiteatro, wodurch wir die unglaubliche Akkustik des Ortes geniessen können.
Danach kommen wir an einen herrlichen Aussichtspunkt der sich Tres Cruces, die drei Kreuze nennt. Von hier überblicken wir das Tal, das sich inzwischen wieder ein wenig geöffnet hat. Der Fluss führt wohl immer etwas Wasser, entsprechend haben wir den schönen Kontrast zwischen blauem Himmel, roten Felsen und grüner Vegetation am Flusslauf. Wunderbar!
Nach Monaten in der Höhe und daher oft eher steiniger und kargen Umgebung, freuen wir uns richtig über das satte Grün.
Für die Nacht finden wir einen Platz mitten in dieser einmaligen Landschaft etwas abseits der Strasse direkt am Flussufer. Wir machen noch schnell die Wetterrecherche, damit wir nicht von einem Flusstsunami überrascht werden – aber dann geniessen wir den Schlafplatz mitten in der Natur.
Schliesslich besuchen wir nochmals drei spezielle Gesteinsformationen, Los Stratos – die Schichten, Los Castillos – die Schlösser, und Los Colorados – die Gefärbten. Mit kurzen Spaziergängen sind die Felsformationen zugänglich. So kommen wir in direkten Nahkontakt mit dieser einmaligen Natur. Wir sind überrascht, dass wir so einmalige Landschaften in Argentinien finden. Teilweise fühlen wir uns ein wenig, wie im Grand Canyon, obwohl wir noch gar nie selber da waren.
Nach dieser Tour machen wir einen kurzen Mittagshalt in Cafayate. Ein gepflegter Ort mitten in unwirtlicher Natur und überraschend touristisch. So sind wir gestärkt für unsere weitere Reise durch den nördlichen Teil Argentiniens.
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