Als nächste Stadt, beziehungsweise nächste Region, besuchen wir Mendoza in Argentinien. Einerseits ist es eine der modernsten Städte in Argentinien und andererseits eine junge und dennoch hochwertige Weinregion. Eine aufregende Mischung aus Stadt und Land. Wir bringen euch die Weinregion Mendoza in diesem Blogpost ein wenig näher.
Mendoza – die Stadt
Unser Halt in Mendoza, der Stadt selber, ist von Gemütlichkeit geprägt. Wir finden einen angenehm schattigen Campingplatz etwa 5km ausserhalb des Stadtzentrums und können so ideal entspannen. Die letzten Tage waren von vielen Fahrkilometern geprägt, also kommt uns eine Pause gelegen. Vom Campingplatz aus fahren wir gemütlich per Taxi oder Bus ins Zentrum, um Mendoza für uns zu entdecken. Schnell merken wir: Mendoza ist eine Stadt zum Leben. Viele gemütliche Cafés, Restaurants und eine ausgeprägte Ausgehmeile im Quartier Arístides. Als zusätzliche Sehenswürdigkeiten gelten ausserdem die Rathausterrasse, die aber seit kurzem geschlossen ist wegen einem Unfall, sowie der grosse Park General San Martin.
Die Stadt ist für eine Südamerikanische Stadt enorm aufgeräumt. Wenig Abfall auf den Strassen, mit grossen Bäumen begrünte Alleen mitten im Stadtzentrum und viel Platz für Fussgänger. Richtig fortschrittlich! Entsprechend fühlen wir uns auf unseren Touren durch Mendoza sehr wohl und willkommen. Da wir unser Programm schon angetönt haben machen wir ausser Spaziergängen und Verpflegungshalten nicht viel in Mendoza. Das muss also bereits reichen für den Reisebericht aus der Stadt. Einzig: Es gefällt uns so gut, dass wir uns doch rein hypothetisch ausmalen, wie es wohl wäre hier ein Stadthaus zu kaufen und für einige Jahre in Mendoza zu leben. Aber keine Angst, es ist nur ein Gedankenspiel ohne belastbaren Hintergrund.
Mendoza – die Weinregion
Eins vorneweg: Mendoza als Weinregion ist wohl mitunter die weltweit jüngste Weinregion. Vor ungefähr 30 Jahren waren die drei Täler Uco, Maipú, Luján de Cuyo, noch unwirtliche Geröllfelder. Ende der 90er Jahre wurden dann nach und nach Reben angebaut, begleitet von grossen Bewässerungsanlagen, damit aus dem wenig fruchtbaren, steinigen Boden eine Idylle für Reben und Olivenbäume werden konnte. Viele Winzer, die wir besuchen, haben entsprechend eine Geschichte die weniger als 30, teilweise weniger als 20 Jahre zurückreicht. Demgemäß modern sind die Technologien der Weinproduktion. Überall finden wir neue Gebäude mit Edelstahl- sowie Beton- und Lehmtanks. Moderne kombiniert mit gutem Marketing ergibt also die perfekte Mischung um innerhalb dieser kurzen Zeit Mendoza als eine bedeutende Weinregion auf dem Weltmarkt zu etablieren. Und nicht nur auf dem Weltmarkt, innerhalb Argentiniens ist Mendoza inzwischen die grösste Weinbauregion.
Besuche verschiedener Weingüter
Damit wir uns die Weine und die Weinregion Mendoza so richtig einprägen können besuchen wir über mehrere Tage verschiedene Weingüter. Glücklicherweise beginnen wir mit einem kleinen Weingut und arbeiten uns dann langsam vor zu den grösseren sowie exklusiveren Weingütern. Bei Cavieres in der Maipú-Region übernachten wir das erste Mal auf einem Weingut und probieren den zugehörigen Malbec. Er schmeckt ausgezeichnet, für eine Weindegustation reicht die Auswahl aber nicht, denn bei Cavieres wird genau ein Malbec produziert. Ein vorweg: Es bleibt aber der beste Malbec, den wir auf der Besuchstour durch Mendoza finden.
Weiter geht unsere massgeschneiderte Weindegustation weiter südlich im Uco-Tal. Wir besuchen der Reihe nach Claroscuro, Piedra Negra, Solocontigo, Salentein und Adelma. Damit haben wir eine breite Auswahl zwischen boutique Weingütern sowie einem Giganten mit dem Salentein und vielen Grössen dazwischen zu besuchen. Natürlich trinken wir auf jedem Weingut mindestens ein Glas damit wir auch die verschiedenen Geschmäcker vergleichen können. Vom Ambiente hat uns Solocontigo dicht gefolgt von Claroscuro am besten gefallen. Und vom Wein konnte uns am meisten Cavieres und Adelma überzeugen.
Die geführten Degustationstouren durch die Weingüter haben wir eher weggelassen und vielfach direkt per Glas selber den Wein probiert. Denn wir haben schnell gemerkt, dass die Weingüter hier alle eine sehr ähnliche Geschichte haben sowie sehr ähnliche Herstellungsverfahren benutzen. Entsprechend haben wir die Weingüter dann selber besichtigt – schön waren viele – und direkt den zugehörigen Wein degustiert, ohne viel in eine Tour zu investieren, die doch wieder und wieder die gleiche Information rüberbringt.
Wir geniessen die Tage auf den Weingütern richtiggehend. Fahrten durch endlos anmutende Rebberge, gepaart mit ausgiebigen Stopps bei den Weingütern, um die Lagerräume zu besichtigen, die verschiedenen Weine anzuschauen und die am besten passende Weine im herrlichen Garten der Weingüter zu probieren. Und da bekanntlich Wein trinken in einer grösseren Runde mehr Spass macht, bestreiten wir unsere Besichtigungstour mit zwei befreundeten Reisepaaren. Mal sind wir zu viert und dann wieder zu sechs unterwegs, auch eine schöne Abwechslung.
So vergehen die fünf Tage in der Weinregion Mendoza wie im Flug. Bevor wir uns nicht mehr losreissen können, beschliessen wir einen Strich unter unsere Degustationsrundfahrt zu ziehen und weiter in Richtung Chile zu fahren.
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