Mérida

von | 09. Nov 2023 | Mexiko, Nordamerika | 0 Kommentare

Es gibt für uns in Mérida einiges zu sehen und viele zu erledigen. Packen wir es also an! Der Stadtkern von Mérida ist vor allem durch den grossen Hauptplatz mit Park bekannt. Hier treffen sich Touristen und Lokalbevölkerung gleichermassen und zu jeder Tages- und Nachtzeit. Zudem ist das Stadtzentrum durch die Kolonialzeit geprägt, da Mérida auch schon zu Zeiten der spanischen Besetzung eine wichtige Handelsstadt in unmittelbarer Nähe des Hafens in Progreso an der Karibikküste ist.

Sehenswürdigkeiten in Mérida

Kathedrale von Mérida

Wir besuchen die Kathedrale wieder einmal ausgerechnet während eines Gottesdienstes. Bei gefühlt vier oder fünf Gottesdiensten täglich ist die Chance halt doch relativ hoch einen zu treffen. Entsprechend ist unser Besuch nur kurz und von der hintersten Reihe. Die Kathedrale von Mérida besticht vorwiegend durch ihre äussere Erscheinung und weniger durch einen besonderen Ausbau im Innern der Kathedrale.

Regierungsgebäude der Verwaltung von Yucatán

Die Verwaltung des Staates Yucatán ist in einem schönen, kolonialistischen Gebäude untergebracht. Wir betrachten wiederum die typische Bauweise eines rechteckigen Gebäudes mit einem im Verhältnis recht grossen Innenhof. Dazu kommt die Galerie im ersten Stock. Viele eindrückliche Gemälde sind hier zum freien Besuch ausgestellt. Sie haben eine tiefgreifendere Bedeutung und stellen aus moderner Sicht den Kampf zwischen den Ureinwohnern der Mayas und den spanischen Kolonialherren in der Vergangenheit dar. Es sind sehr eindrückliche Bilder in einem einprägsamen Stil. Die Gemälde wie auch der Palacio gefallen uns ausserordentlich gut.

Museum Casa Montejo

Im Museum Casa Montejo werden originale, kolonialistische Gebrauchsgegenstände und Hauseinrichtung ausgestellt. Durch die kolonialistische Vergangenheit, die heute noch Teile von Mérida prägen ist es interessant, das Innenleben der Kolonialhäuser zu betrachten. Viele Gegenstände stammen natürlich von den Reichsten der Kolonialherren und sind entsprechend prunkvoll und ausladend. Der Name des Museums stammt von der nächsten Sehenswürdigkeit, dem Paseo de Montejo.

Paseo de Montejo

Der Paseo de Montejo wurde schon früh in der modernen Geschichte von Mérida geplant und entsprechend breit ist die Prachtstrasse angelegt. Mit sechs Spuren plus Mittelstreifen und breiten Gehwegen an den Seiten lehnt sich diese Strasse an weltbekannten Vorbildern wie z.B. der Champs-Élysées an. An die Strasse angrenzend stehen noch heute viele Prachtbauten der Reichen und wichtigsten Personen von Mérida von um 1900. So halten wir doch einige Male auf dem Weg zum nördlichen Ende der Strasse mit einem prächtigen Kunstwerk in der Mitte des abschliessenden Kreisels an, um die Architektur aus der Vergangenheit zu bestaunen und auf Bildern festzuhalten.

Stadtleben in Mérida

Mérida ist die grösste Stadt auf der Halbinsel Yucatán und entsprechend gross ist die verfügbare Bandbreite von Restaurants und Läden. Das lassen wir uns nicht entgehen und geniessen vorerst für ein, zwei Tage das Stadtleben und die Vorzüge von grösseren Tourismusströmen. Mérida wird auch als Tor zur Welt der Maya bezeichnet. Von hier aus lässt sich innerhalb angemessener Zeit z.B. nach Chichén Itzá fahren. Das ist wohl klassischerweise der Plan für die nächste Destination von uns.
Die Stimmung in Mérida ist lockerer und entspannter als in vielen anderen Städten von Mexiko. Für uns eine wohltuende Abwechslung. An was dies genau liegt, können wir nicht festmachen. Uns fallen aber die allgegenwärtige Überwachung an den Strassenkreuzungen und die doch sehr regelmässig patrouillierenden Polizeistreifen auf. Dies könnte ein Indiz für die erhöhte Sicherheit und damit auch Entspanntheit der Bevölkerung zusammenhängen.

 Durch die Notwendigkeit von Besorgungen für unseren Campervan Ben entscheiden wir uns, alles noch in Mérida zu erledigen, da wie gesagt die Versorgung hier für Mittelamerika doch sehr gut ist. Wir können einen Mechaniker beauftragen ein kaputtes Gelenk an der Vorderachse zu tauschen. Das benötigte Ersatzteil für unseren Mercedes Sprinter ist auch sofort am nächsten Tag verfügbar und zieht die Reparatur nicht unnötig in die Länge.
Weiter können wir ein Mückennetz bei einem grossen Online-Versandhändler bestellen und auch geliefert bekommen. Die Schwierigkeit ist hier immer, dass wir keine feste Adresse haben, und ein gescheiter Campingplatz wo wir länger stehen wollen, gibt es leider in Mérida nicht.
Als letzte Aufgabe stellen wir uns ausserdem dem Problem der nachlassenden Federung an der Hinterachse unseres Campervans. Durch die vielen Temposchwellen – Topes auf Spanisch – und die Dauerbeladung als Camper sind die Federn früher als erwartet so weit zusammengedrückt, dass wir praktisch keinen Federweg mehr besitzen an der Hinterachse. Das müssen wir wohl machen lassen. Besonders im Hinblick darauf, dass die richtig schlechten Strassen vermutlich erst noch kommen werden. Auch dafür finden wir eine geeignete Werkstatt die uns nicht nur die Federn regenerieren können, sondern direkt auch eine Verstärkung einbauen. Damit sollten wir nicht in wenigen Monaten wieder am gleichen Punkt mit einem „Hängearsch“ an unserem Mercedes Sprinter dastehen.

So vergehen schnell mal um die zwei Wochen in ein und derselben Stadt. Unser Resümee zu Mérida ist im grossen Ganzen positiv. Wir konnten vieles Erledigen, auch häufig direkt am Strassenrand sicher über die Nacht parkieren und somit immer wieder sehr zentral und sehr günstig übernachten. Wir sind gerne ein Moment länger als geplant in Mérida geblieben. In zwei Wochen kommt so langsam auch schon wieder ein wenig Vertrautheit auf. Die Vertrautheit kommt während dem Reisen öfters etwas zu kurz, entsprechend ist das für uns gerade etwas Positives.

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Wir sind Paddy und Mimi, ein reisehungriges Paar aus der klitzekleinen Schweiz mitten in Europa. Wir bezeichnen uns selber als Slow-Traveler, da wir gerne genügend Zeit an einem Ort oder in einem Land verbringen. So klappern wir nicht ausschliesslich die typischen Sehenswürdigkeiten ab sondern lernen gerne auch die Kultur des jeweiligen Landes näher kennen.

Momentan sind wir in:

San Antonio de los Cobres, Argentinien

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