Bei der weiteren Fahrt durch Peru lassen wir ein weltbekanntes Phänomen nicht entgehen. In Nasca gibt es weite Flächen in der kargen Landschaft, die durch die speziellen Nascalinien zu einem einzigartigen Landschaftsbild verändert wurden. Prähistorische Kulturen haben rund um Nasca Figuren und geometrische Formen in den Boden eingebracht. Bis heute gibt es nur Vermutungen, warum und vor allem auch wie diese gigantischen Figuren in den Boden gezeichnet worden sind.
Wir beginnen zaghaft und tauchen schliesslich doch noch vollends in das Nascaerlebnis ein.
Aussichtsplattformen, der bessere Ausblick auf die Nascalinien
Der Panamericana-Highway führt direkt durch die Nascalinien hindurch. Entsprechend einfach ist es für uns, bei extra dafür errichteten Aussichtsplattformen anzuhalten, um aus einer gewissen Höhe die Bilder betrachten zu können. Die Linien an sich wurden ganz einfach hergestellt: Die ganze Ebene ist mit Faustgrossen, dunklen Stienen übersäht. Überall wo die dunklen Steine weggeräumt wurden, ergeben sich helle Linien durch das darunterliegende helle Gestein. So haben prähistorische Kulturen einzigartige Kunstwerke erschaffen. Die Linien sind nur 5-10cm tief, durch die Farbveränderung durch die fehlenden Decksteine, sind sie aber weit sichtbar. Verschiedene Bilder wie ein Leguan, eine Katze, oder ein Fabelwesen aus verschiedenen Fischarten bestehend wurden so in die Landschaft eingraviert.
Damit die Bilder in ihrer ursprünglichen Klarheit gesehen werden können wurden viele Bilder gemäss ihren originalen Formen restauriert. Nun, die Aussichten sind spannend – aber die ganz grossen Bilder können gar nicht vom Boden aus gesehen werden. Also auf zum nächsten Stopp am Flughafen von Nasca.
Rundflug über die Linien von Nasca
Eigentlich wollen wir einfach mal fragen was so ein Rundflug kostet und ob am nächsten Tag wohl noch Plätze in einem Flieger frei wären, um die Linien von Nasca noch besser zu sehen. Wir sind noch nicht mal aus dem Auto ausgestiegen werden wir von einem Airlinemitarbeiter abgefangen und ja es gäbe noch Plätze heute und nachmittags ist das Wetter besser als am nächsten Morgen und der Preis sei attraktiv und wir sollen am besten gleich in den Flieger einsteigen.
Etwas überrumpelt sind wir schon. Aber wir sind ja doch wegen dem Rundflug hier. Also, Pässe rauskramen, buchen und keine halbe Stunde später sitzen wir zusammen mit einem peruanischen Pärchen in einer 8-plätzigen Propellermaschine und gleiten in engen Kurven über die verschiedenen Nascalinien.
Die Kurven haben natürlich einen Sinn: Der Pilot zeigt uns so pro Flugzeugseite mit dem Flügel die verschiedenen Bilder, seine Copilotin nebendran erklärt die verschiedenen Figuren. Der Flug ist aber gerade für Paddy mindestens so aufregend wie die Linien am Boden.
Wir sehen so viele weitere Figuren, die wir vom Boden aus nicht so einfach gesehen hätten, weil sie einfach zu gross und zu flach liegen. Ein Astronaut, eine Spinne, ein Kondor, ein Kolibri, geometrische Figuren die nach Cusco zeigen und etwa 17 weitere Bilder werden uns auf dem Rundflug aus etwa 300m Höhe gezeigt. So können wir auch die grössten Bilder wie zum Beispiel ein Pelikan mit ungefähr 285m Länge betrachten. Für einen Preis von unter hundert Franken pro Person hat sich dieser rund 40-minutige Rundflug echt gelohnt.
Zu den Hintergründen, warum die Linien erstellt wurden, ist wenig Handfestes überliefert. Es kursieren diverse Theorien, die wohl plausibelste ist, dass die Erstellungskulturen dieser Nascafiguren Zeremonien abgehalten haben. Und zu jeder Zeremonie wurde ein dazu entsprechendes Bild angefertigt. Ob es jedoch wirklich so war und nicht ganz anders wurde auch bei der offiziellen Tour offengelassen. Vielleicht ist auch der Astronaut der Hinweis auf ausserplanetarische Beziehungen – die Entscheidung, für die eine oder andere Theorie wird dem Betrachter überlassen.
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