In Costa Rica sind wir sehr an der Natur und der damit verbundenen Artenvielfalt interessiert. Genau deswegen geht es bei unserem nächsten Stopp schon wieder um einen Nationalpark. Der Nationalpark liegt, wie der Nationalpark Tortugero, an der Ost- oder Karibikküste von Costa Rica. Er ist bedeutend kleiner und er hat ein anderes Eintrittsregime als die meisten Nationalparks in Costa Rica. Der Nationalpark Cahuita ist spendenbasiert – wir nehmen dies gerne als eine angenehme Abwechslung, da wir so viel geben können, wie der Besuch uns wert ist, ist automatisch unsere Grundhaltung wollwollender, zufriedener und wir können uns besser auf den Nationalpark einlassen als bei anderen, aus unserer Sicht z.T. eher teureren Nationalparks.
Hier sind wir im Faultierparadies gelandet! Dieser Stopp an der Ostküste hat sich schon nur deshalb gelohnt.
Faultier am Strassenrand und beim Übernachtungsplatz
Die Gegend rund um Cahuita scheint richtig gesättigt mit Faultieren zu sein. Das erste wilde Faultier, das so richtig nah und gut zu beobachten ist, treffen wir am Strassenrand in der Nähe von Puerto Viejo an. Andere Passanten starren ununterbrochen in einen Baum direkt am Strassenrand zwischen Strasse und Küste. Es muss sicher was Interessantes sein, also halten wir auch an. Und tatsächlich ist nur etwa 4m über dem Boden ein Faultier gemütlich ein Ast nach dem anderen langsam am Abtasten und sein Futter am zusammensuchen. So haben wir das am liebsten! Ohne Park, ohne Käfig, ohne Guide einfach direkt aus dem natürlichen Leben. Und es wird nicht das letzte Faultier sein.
Am Abend neben dem Sitzplatz des Restaurants bei unserem Übernachtungsplatz sehen wir das nächste Faultier. Auch nicht viel höher als das erste hängt es gemütlich im Baum und schläft den schönsten Faultierschlaf, den es gibt in der Brise der Karibik. Wir können das gut nachvollziehen!
Also für alle, die wilde Faultiere sehen möchten: Die Südostküste von Costa Rica bietet sich, zumindest für uns, ideal an.
Nationalpark Cahuita
Die Mischung zwischen Tourismus, gut ausgebauten Wegen und natürlichen Pfaden wirkt auf uns sehr einladend, so einladend, dass wir bis zum Scheitelpunkt der Halbinsel und zurückmarschieren. Unterwegs halten wir immer wieder inne, um die vielen Tiere zu bestaunen. Faultiere gibt’s auch im Nationalpark – für die wilden Tiere gelten logischerweise keine Parkgrenzen – aber nicht so nah wie wir sie bereits gesehen hatten. Wir treffen ein Rudel Brüllaffen und später aus nächster Nähe auch Kapuzineraffen mit ihrem charakteristisch weissen Gesicht.
Am Scheitelpunkt des Weges zuoberst auf der Halbinsel ist ein Rastplatz. Fast aus dem Nichts konnte ein Affe einer Touristin ein Snack stehlen und so zog es natürlich das ganze Rudel an. Zeitweise haben wir sicherlich gegen 10 Affen aus nächster Nähe um uns, ein zwei Meter Abstand wären aber doch schon angebracht, wir wollen heute schliesslich nicht mit einem Affenbiss bei einem Arzt landen…
Besonders die zweite Hälfte des Weges ist sehr schön gestaltet, mal direkt am weissen Traumstrand, dann wieder im Urwald. Mit dieser Abwechslung ist es auch nicht sonderlich tragisch, dass wir den gleichen Weg wieder auf dem Retourweg zurücklegen werden. Eigentlich könnte man auch um die ganze Halbinsel im Nationalpark laufen und auf der Südseite beim zweiten Eingang zum Nationalpark ein Shuttel zurücknehmen. Da die Wege aber z.T. sehr nahe am Meer sind und an unserem Besuchstag der Meeresstand extrem hoch ist, ist der südliche Teil des Nationalparks gesperrt. Wir bekommen auch so schon einige Male nasse Füsse. Schade aber macht nichts, von anderen Reisenden, die wir getroffen haben, wissen wir, dass die meisten Tiere sowieso im nördlichen Teil zu sehen sind.
Neben den grossen Tieren sehen wir auch einige kleinere. Zum Beispiel ist da noch eine Eidechsenart, die immer mal wieder entlang des Weges zu sehen ist. Sie ist von der Grösse und Art her ähnlich unseren heimischen Eidechsen im Tessin oder in den Bergen in trockenen Steinwänden. Hier in Costa Rica hat die Eidechse einfach einen pastellblauen Schwanz. Solche leuchtenden Farben sind wir uns nicht gewohnt und die Farbenpracht gewisser Tiere überrascht uns immer wieder.
Die Tage vor und nach dem Besuch des Nationalparks Cahuita nehmen wir eher gemütlich, damit wir die Eindrücke gut verarbeiten können und nicht gerade von einem Naturpark zum Nächsten hetzen. Die Reise soll für uns auf jeden Fall ein Genuss bleiben! Bis bald – und ziemlich sicher von der nächsten natürlichen Sehenswürdigkeit in Costa Rica. Dieses Land ist randvoll mit Natur.
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