In Chiapas gibt es einen beträchtlichen Nationalpark, welcher ein Teil des ursprünglichen Jungels unter Naturschutz stellt. Das lassen wir uns nicht entgehen. Zudem liegt der Stopp perfekt etwa in der Hälfte unseres Wegs zwischen San Cristobal und unserem nächsten Ziel Palenque. Die direkte Strasse dazwischen ist notorisch bekannt für ihre Zwischenfälle. Im Moment soll die Strasse wohl wieder ohne weitere Probleme befahrbar sein, aber wir finden den Stopp im Urwald gerade so verlockend und so nehmen wir den Weg über eine längere Strasse dem Jungel entlang in Kauf.
Wir kommen gegen Ende Nachmittag in einem Miniaturdorf an. Es gibt hier ein grosses Ressort (Centro eco turistico Las Guacamayas), zwei Campingplätze wovon im Moment – es ist immer noch Regenzeit und deshalb Nebensaison – nur einer geöffnet hat und wir auch die einzigen Gäste sind für die Nacht. Das Beste an diesem Ort: Er liegt direkt am Fluss Lacantún und auf der anderen Seite beginnt der grosse Jungel im Nationalpark Montes Azules. Wir hören die ganze Zeit Brüllaffen, leider sehen wir aber keine direkt. Umso schöner ist, dass wir direkt über unseren Köpfen in den Bäumen wilde Klammeraffen (Spider Monkeys) beobachten können. Zu diesem Zweck gehen wir auch ins Restaurant vom Resort Las Guacamayas. Wir frühstücken mit Ausblick über den Fluss und in den grossen Garten und können während dem Frühstück den Klammeraffen bei ihrem Frühstück in den umliegenden Bäumen zusehen. Herrlich!
Ausserdem ist die Region auch für ihre Papageien bekannt, die Scharlacharas (Ara Macao). Aber auch für die Papageien ist im Moment leider nicht Saison. Diese ist von ungefähr Januar bis Juni der Fall. In dieser Zeit ziehen die reifen, süssen Früchte die Vögel an.
Wilde Aras können wir nur zwei Pärchen in ihrem Überflug beobachten, also von weitem. Es gibt aber sowohl im Dorf selber als auch im Las Guacamayas einen Käfig mit mehreren Scharlacharas, damit können wir sie nicht in der freien Wildbahn, aber doch aus nächster Nähe betrachten. Das hat aber halt schon so etwas wie ein Zoobesuch, weshalb wir viel mehr Freude an der Beobachtung der freilebenden Klammeraffen haben.
Es gibt auch Bootstouren, welche den Jungel Montes Azules noch besser erfahrbar gemacht hätten. Leider ist der Preis eines Boots für uns zwei alleine wirklich nicht erschwinglich. Zur Hochsaison hätten wir wohl die Eindrücke mit mehr Besuchern teilen müssen, aber dann hätten wir sicher auch die Kosten der Bootstour reduzieren können.
Ein toller Stopp und es macht der Eindruck, als dass hier noch ein funktionierendes Stück Urwald erhalten ist. Auf unserem weiteren Weg Richtung Palenque wird uns der Urwald noch die ganze Zeit mehr oder weniger nah an der Strasse auf unserer linken Seite begleiten. Wir freuen uns schon auf die Weiterfahrt durch das dichte Grün!
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