Hallo und willkommen in Costa Rica! Die ersten Eindrücke bestätigen viele Erwartungen – positive wie negative. Einerseits ist Costa Rica sehr aufgeräumt, sicher und bereits an der Grenze waren die Beamten sehr hilfsbereit und freundlich. Ganz im Gegensatz zu anderen Ländern hier in Zentralamerika. Andererseits bestätigt sich auch unsere Erwartung nach hohen Preisen, Costa Rica ist inzwischen für diese Region der Welt echt teuer und hat extrem viele (amerikanische) Touristen. Mit den vielen Veränderungen seit der Vergangenen allgemeinen Touristenkrise sind die Preise noch einmal stark erhöht worden. Zum Glück müssen wir nicht unbedingt so viel einkaufen und können ganz auf Hotelübernachtungen verzichten. So kostet aber z.B. auch der Eintritt in den Nationalpark Tenorio Volcano 12$ pro Person um anschliessend selber zum blau-türkisfarbenen Fluss Rio Celeste zu wandern und den Regenwald auf den vorgegebenen Wegen zu erkunden. Dieser Nationalpark gehört damit noch zu den günstigeren NP. Es ist wie es ist – wir sind nach Costa Rica gekommen um natürlich auch die Landschaft und Natur zu erkunden, also nehmen wir eben auch hin, dass dieses Land uns wohl etwas mehr kosten wird als die bisherigen hier in Zentralamerika.
Wasserfall Rio Celeste
Nach ungefähr 30 Minuten erreichen wir den ersten Stopp – die Hautattraktion: Den Wasserfall des Rio Celeste. Aus dem dichten Grün des Dschungels tritt der Wasserfall etwa 30-40m über unseren Köpfen aus schroffem Gestein hervor und donnert in die Tiefe ins pastellblaue Auffangbecken. Die Szenerie ist sehr schön. Besonders mit diesem speziell gefärbten Thermalwasser. Dort wo der Flusslauf weiterführt und sich die Wassertiefe verringert schimmern die dunkelbraunen Steine durch das Wasser wie wenn es ein sehr dichter Nebel wäre. Diese Wasserqualität haben wir so auch noch nicht gesehen, vielleicht lüftet sich weiter oben, weiter hinten im Dschungel das Geheimnis warum das Wasser hier so ist wie es sich uns präsentiert.
Da wir uns um 7.00 Uhr aufgemacht haben und zu den ersten gehörten, die den Nationalpark betreten haben, sind hier momentan (noch) nur eine Handvoll andere Touristen.
Natürliche Whirlpools und Wasserquellen
Auf unserem weiteren Weg treffen wir auf Stellen im Flusslauf, wo so viel Gase austreten, dass sich hier natürliche Whirlpools bilden. Der einzige Nachteil an diesem Whirlpool ist jedoch der Geruch. Die Luft ist sehr schweflig und der Geruch von faulen Eiern lädt nicht unbedingt zum Verweilen ein. Unter uns gesagt: Leider ist das Baden sowieso im ganzen Nationalpark verboten. Wir wandern weiter um der speziellen Färbung des Wassers auf den Grund zu gehen. Ganz am Ende des Wanderwegs im Nationalpark ist die Wasserquelle mit dem türkisblauen Wasser. Ein normaler Flusslauf trifft auf die Quelle und so mischen sich normales Süsswasser mit dem natürlicherweise blau eingefärbten Thermalwasser. Zurückzuführen ist die Färbung auf einen speziellen Mineraliengehalt im Wasser und die Reaktion beim Austreten in den normalen Süsswasserlauf des anderen Flusses. Die Mineralien verklumpen sich aus Nanopartikeln zu Mikropartikeln was dann die Absorption bestimmter Wellenlängen des Sonnenlichts verursacht und schliesslich für die einmalige blaue Färbung des Wassers sorgt. Durch die allmähliche Verdünnung dieses milchig blauen Wassers wird der spezielle Effekt des halbdurchsichtigen, pastellblauen Wassers wie oben beschrieben im weiteren Flusslauf hervorgerufen.
Und wie könnte es anders sein: Die Ursache für diesen speziellen Vorgang mit dem Thermalwasser ist das zugrundeliegende Vulkansystem, welches von dem dichten Dschungel überwuchert ist. Dadurch werden überhaupt erst so viele Mineralien und Wärme im Wasser gebunden und schliesslich freigesetzt. Durch die starke Verdünnung mit den normalen Flussläufen bleibt jedoch nur die Farbe, nicht aber die Wärme für den weiteren Flusslauf erhalten.
Sprung in die Wasserfarbe
Nach der schweisstreibenden Wanderung, es ist wieder tropisch schwülheiss bei unglaublich hoher Luftfeuchtigkeit, kommt uns der Tipp vom Parkwächter gerade gelegen. Fahrt ein wenig weiter auf der Strasse auf welcher ihr hergekommen seid. Die Strasse kreuzt mehrmals den Rio Celeste und bei den Brücken hat es jeweils Parkmöglichkeiten. Bezahlt nichts! Ist noch seine Aufforderung, und so kommen wir doch noch zu einem Bad im Rio Celeste – zur Abkühlung ein Sprung ins Wasser welches wirklich anmutet, wie wenn es mit viel Wasserfarbe gemischt wäre.
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