Im Nationalpark Torres del Paine dreht sich alles um eine grosse Gebirgsformation; Die Türme oder eben Torres del Paine. Die markante Gebirgsformation versteckt sich innerhalb der grösseren Cordillera del Paine – bei der Anfahrt sind die Torres selber gar nicht gross ersichtlich. Trotzdem ist der Anblick bereits bei der Hinfahrt sehr eindrücklich: Schroffe Felstürme, tiefblaue Seen und auf der Fahrt vom südlichen Eingang her auf der linken Seite des Gebirgsmassives ein grosser Gletscher. Patagonien in einem Bild vereint sozusagen.
Ausblick auf die Cuernos
Bei der Anfahrt von Süden in den Nationalpark Torres del Paine blicken wir konstant auf die Cordillera del Paine mit ihren charakteristischen Felstürmen. Zuerst verwechseln wir Los Cuernos – die Hörner – der Cordillera del Paine mit den eigentlichen Torres del Paine. Über die Seen- und Flusslandschaft blicken wir weit in die Ferne über typische Patagonien-Steppe und schliesslich an das Bergmassiv inmitten einer ansonsten relativ flachen Landschaft. Als Novizen des Nationalparks Torres del Paine können wir noch nicht wissen, dass viele der Bergspitzen Turmartig in die Höhe ragen. Für uns ist dieser Blick ein richtiggehendes Postkartenmotiv. Davon nehmen wir die kommenden Tage natürlich gerne noch etwas mehr!
Nationalparkbesichtigung mit dem Auto
Ganz im Unterschied zu vielen anderen Nationalparks, die wir bereits besucht haben, fahren wir die meiste Zeit mit dem Auto von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt. Es führt eine zum normalen Strassennetz gehörende Schotterpiste mitten durch den Nationalpark. Deshalb sind die meisten Sehenswürdigkeiten per Auto mit nur wenigen Fusstritten zu erreichen. Für uns gehört aber eine Wanderung im Nationalpark doch so etwas wie zum Pflichtprogramm, wir erleben die Natur einfach näher zu Fuss.
Wanderung zum Fusse der Torres del Paine
Die Wanderung zum Aussichtspunkt an der Basis der Torres del Paine – den weltberühmten Granittürmen – beginnen wir wie gewohnt frühmorgens. Es ist die mit Abstand bekannteste und beliebteste Tageswanderung im Nationalpark (wohl sogar des ganzen chilenischen Patagoniens) und entsprechend viele Wanderer befinden sich jeden Tag in der Hauptsaison auf dem Wanderweg. Es gibt zwei längere Steigungen auf durchschnittlichen Wanderwegen. Auch hier, trotz dem grossen Andrang aus aller Welt, können die Wanderwege nicht mit unseren top gepflegten Schweizer Wanderwegen mithalten. Nach gut 3h des Aufstiegs befinden wir uns kurz nach 9 Uhr am Lago Torres, dem See am Fusse der drei Granittürme. Durch die Morgensonne sind die drei Türme Süd, Zentral, und Nord perfekt ausgeleuchtet. Wir müssen einzig die durch den starken Wind extrem schnell vorbeiziehenden Wolken abpassen, um ein Foto mit allen drei Spitzen im freien Himmel knipsen zu können. Die Aussicht ist wiederum herrlich! Ob wir dafür die gut 20km, auf dem Rückweg mit extrem viel Wander-Gegenverkehr, laufen mussten: Wir sind etwas verhalten. Grundsätzlich war alles schön und gut im Nationalpark Torres del Paine, wir hatten aber irgendwie wegen der internationalen Ausstrahlung etwas höhere Erwartungen. Aber vielleicht liegt es genau daran: Zu hohe Erwartungen können einfach enttäuscht werden.
Im Park kann man zwei grosse Mehrtageswanderungen machen, beide allerdings nur auf Voranmeldung (die Trekks sind, wegen den beschränkten Übernachtungsmöglichkeiten, Monate im Voraus ausgebucht) und zu recht hohen Preisen. Die Wanderungen an und für sich kosten neben dem Nationalparkeintritt nichts, allerdings muss man auf den ausgewiesenen Campingplätzen übernachten, wo man in der Hauptsaison schnell mal bis zu 70$ pro Person und Nacht bezahlt!
Ausserdem ist der Torres del Paine für Pumas bekannt, hier soll es eine der grössten Dichten der Wildkatzen geben! Pumas gehören aber auch zu den scheusten Wildkatzen und man braucht trotz der grossen Dichte viel Glück, um welche zu sehen. Wir haben leider kein Glück, obwohl wir insgesamt fast 6 Tage im und rund um den Nationalpark verbringen. Sollte wohl nicht sein.
Wartezeit in Punta Arenas
Die nächsten Tage verbringen mit wenig touristischen Sehenswürdigkeiten und Programm in Punta Arenas. Dies ist die grösste Stadt ganz im Süden von Chile, es wird wohl die südlichste Stadt auf dem südamerikanischen Festland sein. Hier wollen wir den inzwischen erzwungenen Rückruf des Airbags unseres lieben Strassenverkehrsamts zuhause in der Schweiz durchführen zu lassen. Auf das passende Ersatzteil warten wir aber noch – obwohl wir es bereits vor mehr als vier Wochen haben bestellen lassen. Wir werden sehen – wenn etwas nicht klappen sollte, sitzen wir halt dann länger in Punta Arenas. Die folgenden Blogbeiträge halten euch Leser auf dem Laufenden!
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