Nordküste von Peru & Trujillo

von | 12. Jul 2024 | Peru, Südamerika | 0 Kommentare

Und wieder einmal heisst es auf unserer Reise: Ein neues Land – willkommen in Peru! Wir reisen von Norden her von Ecuador ein und besuchen zuerst die Nordküste von Peru. Wie immer müssen wir uns in einem neuen Land zuerst etwas zurechtfinden. Das ist einfacher von einer fixen Basis aus, deshalb gönnen wir uns einen Stellplatz direkt am Meer. Schliesslich hatten wir die letzten Wochen wieder weniger Meer – ausgenommen auf Galápagos – da die Sicherheitslage in Ecuador ein Besuch der Küste nicht wirklich zulässt.

Längere Fahrstrecken durch Wüstenlandschaften

Der Norden von Peru hat nicht sehr viel zu bieten für Touristen, auch oder gerade weil es mitunter der ärmste Teil von Peru ist. Leider wird Peru regelmässig von Erdbeben heimgesucht, im Schnitt gibt es jedes Jahr ein grosses und verheerendes Erdbeben. Hier erkennt man das sehr gut, da viele Häuser nur zum Teil wiederaufgebaut wurden und dazwischen immer wieder Ruinen stehen. Ausserdem gibt es am Strassenrand vor und nach den Siedlungen immer wieder Felder mit vielen kleineren Schutthaufen, wo der Bauschutt aus den Ortschaften einfach Lastwagenweise abgeladen wird. Da dies ja sowieso unbrauchbarer Bauschutt ist, wird hier auch gleich der Abfall entsorgt. So fahren wir Ewigkeiten an Bergen von Abfall vorbei, welcher natürlich vom Wind und den Strassenhunden noch weiter verteilt wird.
Hinzu kommt die grosse Trockenheit dieser Region und somit ist das Land nicht sehr ertragreich. Vereinzelt sehen wir bewässerte Felder, aber sonst sind weite Teile wüstenartig, karg, steinig und so nehmen wir grössere zusammenhängende Strecken unter die Räder, um schneller in die Bergregion von Peru zu kommen und die Einöde etwas hinter uns zu lassen. Damit wir aber nicht nur Strasse und Lenkrad sehen kommt uns die Stadt Trujillo gerade gelegen.

Trujillo und Huaca del Sol

In Trujillo besuchen wir eine Ausgrabungsstätte einer längst vergangenen Zivilisation. Das Volk Moche hat hier zwei grosse Huacas – Anbetungsstätte – gebaut. Dies sind einerseits die Huaca del Sol, Sonnenpyramide und andererseits die Huaca de la Luna, die Mondpyramide. Wichtig zu verstehen ist, dass die Bezeichnungen mit Sonne und Mond von den Archäologen stammt und gar nichts mit der ursprünglichen Moche-Kultur zu tun hat. Für uns sind die zusammenhänge hinter der Hochkultur noch recht interessant. Wir lesen und hören immer von den Inkas aus Südamerika, die Moche-Kultur war jedoch viel früher aktiv und war nur eine von vielen den Inka vorangegangenen Hochkulturen.

Die ehemaligen Wohngebäude sind bereits vollständig erodiert, da die Moche mit gestampften und getrockneten Lehmziegeln gebaut haben. Ein Brennen der Ziegel kannten sie nicht oder wandten sie jedenfalls nicht an. Entsprechend schnell verwittern die so erstellten Gebäude auch wieder. Die zwei grossen Stufenpyramiden, die Huacas, sind noch erhalten, weil sie aus Unmengen solcher Ziegel bestehen. Hinzu kommt, dass die verschiedenen Herrscher nacheinander eine weitere Schicht, ein weiterer Stock erbaut haben und so die zwei Pyramiden über Jahrhunderte weiterwuchsen und erneuert wurden. Es ist faszinierend zu sehen wie viel Aufwand solche frühen Hochkulturen für ihr religiöses und kulturelles Leben getrieben haben.

Wandmalereien welche nur restauriert, aber nicht rekonstruiert, wurden stellen heute noch Teile des Lebens der Moche dar. Mit verschiedenen Farben wurden besondere Tiere und Rituale dargestellt, welche vermutlich eine grosse Rolle im Leben der Moche-Kultur gespielt haben. Und schliesslich wurde auch ein Gott oder eine Gottperson verehrt. Entsprechende Abbildungen stehen darum zuoberst auf der Stufenpyramide über die anderen Stockwerke der Pyramide blickend.
Die Tour führt uns einmal um die Huaca del Sol und hindurch. Verschiedene Innenräume wurden sorgsam ausgegraben und sind heute für Touristen zugänglich.
Schön aus unserer Sicht ist, dass diese Ausgrabungsstätte nur erhalten wird, sprich so aufbereitet, dass der heutige Stand nicht weiter verfällt, aber keine Rekonstruktionen, welche auf Vermutungen basieren und oft nicht sehr authentisch erscheinen.

So nehmen wir einen eingehenden Augenschein dieser prächtigen prähistorischen Gebäude bevor wir uns wieder auf den Weg weiter Richtung Süden auf dem Panamericana Highway machen.

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Wir sind Paddy und Mimi, ein reisehungriges Paar aus der klitzekleinen Schweiz mitten in Europa. Wir bezeichnen uns selber als Slow-Traveler, da wir gerne genügend Zeit an einem Ort oder in einem Land verbringen. So klappern wir nicht ausschliesslich die typischen Sehenswürdigkeiten ab sondern lernen gerne auch die Kultur des jeweiligen Landes näher kennen.

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