Auf dem Weg Richtung Äquator machen wir in Otovalo halt. Dieser Ort ist bekannt für seinen Handwerksmarkt. Besonders die Alpaka-Textilien stehen auf diesem Markt im Zentrum. Uns wurde bereits im Vorfeld berichtet, dass Alpaka-Decken und Ponchos in guter Qualität und zu erschwinglichen Preisen angepriesen werden in Otovalo.
Der grösste Markt unter freiem Himmel ganz Südamerikas
Anscheinend ist der Markt von Otovalo der angeblich grösste Handwerksmarkt unter freiem Himmel in ganz Südamerika. Uns kommt zu Gute, dass wir morgens um 10 Uhr bereits vor Ort sind. Die Stände sind aufgebaut, die Verkäufer bereit, aber teilweise werden die Waren noch fertig ausgelegt. So kommen wir zu einer ruhigen Tour über den Markt und werden nur von jedem vierten oder fünften Verkäufer angesprochen doch bei ihm den schönsten Poncho oder die wärmste Alpaka-Decke zu kaufen. Richtig angenehm – da haben wir schon ganz andere Märkte erlebt!
Für uns geht es einmal quer durch den Markt – wir wollen schliesslich das Angebot kennen bevor wir echtes Einkaufsinteresse zeigen um den Preis zu verhandeln. Und siehe da, wir haben sogar eine Vorstellung die sich nicht so einfach realisieren lässt: Ein Alpaka-Poncho für Mimi solls sein, aber bitte mit Kapuze und ohne Schnurfransen an den Rändern. Es stellt sich heraus, dass es wohl hinter all den Verkäufern, wie so oft, nicht so viele Hersteller gibt. Also haben alle Poncho-Modelle mit Kapuze Schnurfransen und alle Ponchos ohne Kapuze sind wahlweise mit glatten Einfassungen an den Rändern erhältlich. Auch dadurch lernen wir eher mehr als weniger Stände kennen um uns bestmöglich durchzufragen.
Schliesslich kaufen wir beim allerersten Poncho-Stand, den wir ganz zu Beginn unserer Tour über den Markt von Otovalo gesehen haben, einen dezent blau gestreiften Alpaka-Poncho mit Kapuze. Warum einfach wenn wir zuerst kompliziert den ganzen Markt durchschauen können… Macht aber auch nichts, das Markterlebnis ist eindrücklich. So viele verschiedene Muster und Zeichnungen auf kleinen bis riesigen Textilien. Da sind doch das ein oder andere Souvenir fürs Auge mit dabei. Zusätzlich gönnen wir uns für die kälteren Nächte in der Höhe der Anden eine Alpakadecke.
Überquerung des Äquators in die Südhemisphäre
Nach dem Zwischenstopp auf dem Markt von Otovalo nähern wir uns auf schnellen Rädern – der gut in Stand gehaltenen Panamericana sei Dank – der Südhemisphäre. Am echten Mittelpunkt der Welt – so nennen die Ecuadorianer den Breitenkreis Null oder Äquator – besuchen wir aus gegebenem Anlass ein Museum wo wir auf dem Äquator stehend unser Wissen zur Aufteilung unseres Planeten sowie der zugehörigen Sonne auffrischen können. Vieles vom vermittelten Wissen hatten wir schon mal gehört, dieses Museum macht es aber nochmals anschaulicher und besser erlebbar.
Ein Teil der Ausstellung ist eine riesige Sonnenuhr, welche draussen auf einem dafür vorgesehenen Platz aufgebaut ist. Und entgegen unseren Sonnenuhren in Europa hat diese Sonnenuhr auf zwei Seiten Linien, welche die Uhrzeit markieren. Da die Sonne je nach Jahreszeit nördlich beziehungsweise südlich vom Äquator über den Himmel läuft bildet sich entsprechen auch der Schatten jeweils auf der anderen Seite der zentralen Säule zur Bestimmung der Tageszeit.
Auch auf unserem Smartphone überprüfen wir natürlich die Genauigkeit des Äquators, und tatsächlich steht hier beim Breitenkreis 0°0’0’’ N, wir sind also tatsächlich auf dem echten Äquator. Aber warum schreiben wir hier überhaupt vom echten Äquator. Kurz zusammengefasst ist Quito, die Hauptstadt Ecuadors, nach einem indigenen Wort für Mittelpunkt der Welt benannt. Später haben französische Forscher den Äquator berechnen wollen und sind wohl einige Kilometer danebengelegen, weshalb es bis heute auch in Quito den Mittelpunkt der Welt gibt. Aber halt leider nicht wirklich da der Äquator nicht direkt durch das Besucherzentrum in Quito läuft. Als Touristenattraktion ist dieser fast Mittelpunkt der Welt trotzdem noch aktiv. Schlussendlich haben wir aber nur die «echte» Mitte der Welt etwas ausserhalb von Quito besucht und können also nicht aus erster Hand von der Touristenattraktion bei Quito berichten.
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