Da die Region Patagonien wirklich gross ist publizieren wir sogleich die nächsten Highlights. Durch das besonders raue Klima gibt es viele natürliche Attraktionen, die es sich einfach lohnt anzusehen und auch darüber zu berichten. In diesem Blogpost geht es einerseits um spannende Marmorformationen und andererseits machen wir einen Abstecher in den Nationalpark Patagonien, also mehr Patagonien geht wohl nach den formalen Eigenschaften nicht.
Marmorhöhlen am Lago General Carrera
Zu den sehr bekannten Marmorhöhlen gelangt man nur auf dem Wasserweg. Entweder schnappen wir uns ein Kayak oder wir schliessen uns einer motorisierten Bootstour an. Wir entscheiden uns für die zweite Variante, weniger nass und mehr Zeit für die Marmorhöhlen passt uns gut in unseren Plan. Die Gesteinsschichten wurden durch die prähistorischen Zeiten hier so geformt, dass sich Marmor- und Kalkstein nahe beieinander befinden. Durch die später folgenden Gletscher und deren Schmelzwasser hat sich einerseits der zweitgrösste See von ganz Südamerika, den Lago General Carrera, gebildet, und andererseits durch die Niveauunterschiede des Wassers den Kalk zwischen dem Marmor ausgewaschen was die wunderschönen Marmorhöhlen zur Folge hat. Wir fahren langsam der Küstenlinie entlang, um die von der Natur kunstvoll geformten Marmorhöhlen anzuschauen. Einige der Höhlen sind genug gross, so dass das Boot in die Höhlen und besonders nahe an den kühlen Marmor fährt. Eindrücklich! Mit der Sonne und dem blaugrünen Wasser färbt sich der Marmor in verschiedenen Blautönen. So ein schönes Schauspiel – die Marmorhöhlentour hat sich bereits jetzt gelohnt.
Als zwei bemerkenswerte Marmorformationen steht einerseits noch die Marmorkathedrale und die etwas kleinere Marmorkapelle wenige Meter vor der Küste. Beides sind kleine Inseln, welche unten ausschliesslich durch Marmor in der Höhe gehalten werden. Durch die Auswaschungen können wir so durch den Sockel der Insel hindurchblicken. Für Touristen die gerne Videos machen fährt der Kapitän einmal 360° rund um die Marmorkathedrale herum, so kommt wenigstens auf dem Video das durchlöcherte Fundament der Insel schön zur Geltung. Gleichzeitig sind es wohl die 20 Sekunden der Bootsfahrt, die auch dem Kapitän die meiste Freude bereitet, da wir richtig zügig den Kreis vollenden. Wir geniessen die Fahrt auf dem heute recht freundlichen Lago General Carrera und werden wieder in Puerto Río Tranquilo ausgeladen. Die Marmorhöhlentour: Ein Muss für jeden Touristen der sich am Lago General Carrera befindet!
Funfact 1: Der Lago General Carrera befindet sich sowohl auf Chilenischer als auch auf argentinischer Seite und hat daher auch zwei Namen! In Chile, wo wir den See besuchen, heisst er Lago General Carrera, in Argentinien hat er den Namen Lago Buenos Aires.
Funfact 2: Der Lago General Carrera/Buenos Aires ist wie oben beschrieben, der zweit grösste See Südamerikas. Nur der Lago Titicaca ist noch grösser. Der Titicaca ist ebenfalls ein internationaler See und verbindet zwei Länder: Peru und Bolivien. Lese hier unseren Bericht von unserem Besuch des Titicacasees.
Nationalpark Patagonien
Auf unserer Route über den bisher kleinsten Grenzübergang nach Argentinien fahren wir so oder so durch den Nationalpark Patagonien. Wir möchten auch endlich einen Puma sehen und in diesem Nationalpark haben schon einige Besucher Pumas gesehen. Also legen wir einen etwas ausgedehnteren Stopp auf einem offiziellen Camping mitten im Nationalpark ein. Wir versuchen alles: abends in der Dämmerung sind wir noch draussen unterwegs, wir machen eine über 20km lange Wanderung und beobachten alles, was sich nur ein kleines Bisschen bewegt. Aber es nützt nichts. Dieses Mal sehen wir keinen Puma. Vielleicht beim nächsten Besuch dieses Parks? Zum Glück ist die Chance auf unserem weiteren Weg über den Paso Roballos immer noch hoch. Und auch weiter südlich gibt es nach wie vor eine Pumapopulation, so dass eine Sichtung für uns noch nicht ausserhalb der realen Möglichkeiten liegt.
Übrigens war der Nationalpark Patagonia bis vor kurzem noch privat! Der Park wurde von dem Amerikaner Douglas Tompkins und seiner Frau gegründet und gepflegt bis er 2018 an den Staat Chile gespendet wurde. Kommt dir der Name bekannt vor? Wir haben bereits von Douglas Tompkins in unserem Bericht Patagonien Pt Montt – Río Tranquilo geschrieben, da Douglas auch den Pumalín Nationalpark gegründet hat. Ein wahrer Naturliebhaber, dem Chile und auch Argentinien ein paar ihrer tollsten Nationalparks und Naturschutzgebiete zu verdanken haben.
Weiter durch Patagonien
Über die einspurige internationale Strasse über den Paso Roballos reisen wir wie angekündet aus Chile aus und bereisen wieder das argentinische Patagonien. Die Natur ist vergleichbar, aber je nach Seite der Bergkette in der Mitte sind die Sehenswürdigkeiten entweder in Chile oder Argentinien gelegen. So berichten wir im nächsten Blogpost wieder aus Argentinien!
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