Nach dem eher kurz ausgefallenen Stopp in Bilbao kommen wir in Santander an. Die Stadt ist bekannt für die weiten Sandstrände. So kommt es, dass Santander ein sehr beliebter Badeort für Touristen aus dem In- und Ausland gleichermassen ist. In der Hochsaison sollen aber die spanischen Touristen in der Mehrzahl sein. Natürlich ist es im Dezember eher ruhig an den Stränden, nichtsdestotrotz gibt es doch einige Gruppen welche sich zum Strandtennis oder Volleyball im Sand treffen.
Offizielle Parkplätze für Wohnmobile in Spanien
In Santander kommen wir das erste Mal in den Genuss von einem offiziellen Wohnmobilparkplatz, relativ zentral gelegen. Das ist wirklich angenehm in Spanien. Für eine beschränkte Zeit darf auf den vorgegebenen Parkfeldern mit dem Camper oder Campervan kostenlos parkiert werden. Direkt vor der Vantüre befindet sich ein schöner Park und es gibt sogar einfache Services zur Wasser- und Abfallentsorgung. Dadurch fühlen wir uns richtig willkommen in Santander – daran können sich andere Städte und andere Länder noch ein Beispiel nehmen! Dazu muss man aber auch sagen, dass hier in der Innenstadt fast überall Parkverbot für grössere Autos als PWs herrscht. Alles über 5m Länge und/oder 3,5t hat es schwierig einen erlaubten Parkplatz zu finden. Überhaupt ist parkieren in Spanien eine recht spannende Angelegenheit. Irgendwo haben wir gelesen, Spanier seien alles Park-Anarchisten und irgendwie passt es ganz gut. Es kann überall parkiert werde, solange der Verkehr noch irgendwie durchkommt. Ein- und Ausfahrten und Behindertengerechte PP werden jedoch immer respektiert und eindeutige Verbotsschilder ebenfalls. Ansonsten kann locker auch mal ein Auto zu parkiert werden oder eine zweite Parkzeile auf der Strasse eröffnet werden, solange eine Fahrbahn offen ist, geht’s ja.
Die offiziellen Parkplätze für Wohnmobile in Spanien heissen Aparcamiento para Autocaravanas. Diese Plätze sind manchmal in den einschlägigen Apps für Wohnmobilreisende vermerkt, aber nicht immer. Auf vielen Karten findet ihr die Plätze aber über den obigen Suchbegriff.
Playa del Sardinero
Der Playa del Sardinero ist der grösste Strand in Santander und in zwei Bereiche geteilt, sehr einfallsreich Primera Playa del Sardinero und Segunda Playa del Sardinero benannt. Im Sommer ist hier richtig viel los mit Fressbuden, Strandsport und Sonnenanbeter, jetzt im Dezember hat es vergleichsweise nur wenige Leute am Strand.
Die Sehnsucht nach dem Meer und knapp genug warme Temperaturen für ein Bad locken Paddy im Dezember in die Atlantikfluten. Es gibt aber durchaus noch wenige andere welche sich ebenfalls von den kühlen – aber nicht kalten – Temperaturen nicht vom Baden abhalten lassen.
Palacio de la Magdalena
Eine der Sehenswürdigkeiten die wir in Santander besuchen ist der Palacio de la Magdalena. Das Schloss wurde ursprünglich für die spanische Königsfamilie als Sommerresidenz gebaut und die ganze Halbinsel La Magdalena, auf welcher das Schloss steht, ist eine einzige grosse Parkanlage und mittlerweile für die Öffentlichkeit zugänglich. Im Park gibt es ausserdem noch ein kleines Gehege mit Wildtieren – Pinguine und Robben. Nach dieser kurzen zoologischen Abwechslung setzen wir unseren Spaziergang Richtung Stadtzentrum fort.
Centro Botín
Das Kunstmuseum Centro Botín ist ein sehr markantes Gebäude und wurde vom Architekten Renzo Piano entworfen. Es sticht extrem aus der restlichen Skyline von Santander heraus.
Es gibt zudem eine tolle Eigenheit: Es gibt eine Aussichtsplattform auf dem Dach des Gebäudes welche einen anderen Blickwinkel auf die angrenzende Bucht bei Santander ermöglicht und kostenlos auch ohne Museumsbesuch zugänglich ist.
Los Raqueros
Los Raqueros ist ein Monument, welches an die nach Münzen tauchenden Weisenkinder erinnert. Ursprünglich kommt der Begriff Los Raqueros aus dem Englischen Wreckers / Shipwreckers und beschreibt einen prekären Lebensstil, der im 19. und 20. Jahrhundert in Santander von Waisenkindern gelebt wurde. Sie tauchten nach allem Wertvollen, was im Hafenbecken zu finden war. Überreste von gesunkenen Schiffen genauso wie verlorene Gegenstände oder eben Münzen, die Ihnen von Fussgängern ins Meer geworfen wurden. Die ganze Geschichte wurde zudem durch einen kantabrischen Schriftsteller – Jose Maria – in seinen Schriftstücken festgehalten. Diese dienten als Grundlage für die Erstellung der Skulpturen durch den Lokalen Skulpturenbildner Jose Cobo. Es sind beliebte Skulpturen und sie halten eine vergangene Zeit fest, welche so hoffentlich nicht so schnell wieder erlebt werden müssen.
Santander an sich ist auch so recht spektakulär. Die Stadt ist über mehrere Hügelketten, welche bis ans Meer reichen, gebaut. Entsprechend steil – auf und ab – ist der Rückweg zum Van. Auf dem Rückweg zum Parkplatz in der Nähe vom Parque Atlántico de Las Llamas entdecken wir eine lustige Eigenheit. Gerade weil die Strassen sehr steil sind, gibt es öffentliche Fussgängerförderbänder den Hügel hinauf. Rolltreppen unter freiem Himmel – Sowas haben wir auch noch nicht gesehen! Falls ihr dies selber in Echt erleben wollt, sie befinden sich zum Beispiel in der Calle Río de la Pila.
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