Schottische Ostküste – Teil 1

von | 04. Nov. 2022 | Europa, Vereinigtes Königreich | 0 Kommentare

Nach der Hauptstadt von Schottland fahren wir in gemächlichem Tempo weiter gegen Norden. In Schottland gibt es mehrere gut ausgeschilderte Road Trips, welche alle erdenklichen Sehenswürdigkeiten auf dem Weg einschliessen. Einer dieser Road Trips ist die The North East 250 – kurz NE250 (https://www.northeast250.com). Ein grosses Stück unseres Wegs nordwärts, machen wir auf dieser NE250.
Da wir gefühlt alle 20min Autofahrt wieder anhalten und ein Bauwerk, eine Felsformation oder sonst etwas Spannendes anschauen und das wahrscheinlich über 100 Mini-Artikel geben würde, fassen wir hier unsere Erlebnisse von Edinburgh bis nach Inverness zusammen. Wir haben bei weitem nicht alle Sehenswürdigkeiten der NE250 angeschaut, sonst wären wir wohl noch heute da, trotzdem sind einige tolle Orte zusammengekommen, weswegen wir diesen Artikel in 2 Teile unterteilt haben.

Hier folgt also nun Teil 1:

Stirling Castle

Unser erster Stopp ist in Stirling. Hier gibt es ein bekanntes Schloss zu besichtigen, von welchem man einen herrlichen Ausblick auf die Gegend rundherum hat, da das Schloss (wie so oft) auf einem Hügel errichtet wurde.
Für 16.50 Pfund Eintritt pro erwachsene Person kann man sich frei im ganzen Schloss und den umliegenden Gärten verweilen.
Die Ausstellungen sind mehrheitlich sehr schön dargestellt, gut erklärt und zT. Sogar interaktiv für Kinder gestaltet. Leider wurden grosse Teile der einzelnen Gebäude für Mimis Geschmack nicht gerade sanft restauriert und rekonstruiert. Ein Erlebnis ist aber, dass immer wieder Menschen, verkleidet als Bewohner des Schlosses, Geschichten und lustige Anekdoten erzählen.

Stopp im Grünen

Auf unserem weiteren Weg mehr oder weniger der Küste entlang liegt Dundee. Wir möchten die Stadt bei Tag besichtigen. Die Zeit reicht nicht mehr, um am gleichen Tag der Anfahrt durch Dundee zu spazieren und so übernachten wir ganz in der Nähe von Stirling auf einem Waldparkplatz. So langsam fühlen wir uns auf einfacheren Stellplätzen ohne Infrastruktur und Beleuchtung auch ganz gut zu hause. Zugegeben, es war schon eine Eingewöhnung nötig. Mittlerweile gefällts uns aber so abseits der Zentren bereits besser als in einer lauten Umgebung.

Dundee

Dies ist eine der bedeutendsten Hafenstädte von Schottland. Gleichzeitig auch eine der grössten Städte im Norden von UK. Wir merken schnell, dass wir in der Stadt selbst eher nicht auf unsere Kosten kommen. Die Stadt bietet für Touristen wie uns wirklich wenig, kommt hinzu, dass wir aus Versehen an der zentraleren Standpromenade parkiert haben, wo wir ebenfalls keine Touristischen Highlights finden. Unser Alternativprogramm an diesem Tag lautet Kaffeetrinken und Bloggen. Sollte sowieso je länger je regelmässiger wieder auf unserem Programm stehen. Entsprechend ist es kein verlorener Tag, einfach anders als geplant.

Die gesuchte Strandpromenade finden wir dann doch noch: Rund um das Broughty Castle gibt es ein Stadtquartier mit einigen schmucken Läden und Pubs. Hier wollten wir den ganzen Tag schon hin, haben es einfach erst spät gefunden. Leider haben die Cafés bei unserer abendlichen Ankunft geschlossen – wir weichen in ein Pub aus. Freitagabend, Pub, Leute! Ungeplant landen wir zur Feierabendzeit im Pub mit vielen Schotten. Das Pub ist sehr gut gefüllt und wir schliessen unseren Tag mit recht typischem Pubessen ab.

Dunnottar Castle

Das Dunnottar Castle ist eine Festung, welche auf einer vorgelagerten Halbinsel auf über 50m hohen Klippen erstellt wurde. Eigentlich eine ideale Ausgangslage für eine fast uneinnehmbare Festung. Trotzdem wurde das Castle über die Jahrhunderte immer wieder angegriffen und hat diverse Schlachten miterlebt. Heute stehen nur noch die Ruinen des ehemaligen Castles.
Wir begnügen uns mit der Ansicht von aussen und machen einen Spaziergang über die Klippen direkt neben dem Castle. Hier geniessen wir nicht nur den Ausblick auf die Ruine, sondern können auch wilde Roben unten in den Buchten schwimmen sehen.

Aberdeen

Die Strassen gegen Norden führen uns nahe an der Küstenlinie nach Aberdeen. In dieser Stadt gibt es eine Art Altstadtquartier. Schon bald merken wir, das ist kein Altstadtquartier, das ist ein Universitätscampus, fast schon ein wenig auf Cambridge oder Oxford gemacht. Die Fläche ist aber um einiges kleiner und wir haben diesen Teil von Aberdeen denn auch recht schnell besichtigt.

Besser gefallen hat uns das Quartier Footdee hinter dem Hafen, direkt am Meer. Das kleine Quartier besteht aus winzigen Cottages von Anfang des 19. Jahrhunderts, welche damals noch ein kleines Fischerdorf waren. Die kleinen Häuser sind sanft renoviert und alle noch heute bewohnt, sie stehen ähnlich einer Blockrandbebauung als Reihenhäuser um zwei Innenhöfe. In den Höfen wurden kleine Gartenhäuser als Erweiterung zu den Häusern rundherum errichtet.

Spannend für uns ist auch die 3,5 Kilometer lange Strandpromenade, Esplanade genannt. Zum einen stehen wir hier für die Nacht, zum anderen können wir morgens bei angenehm frischen 12 Grad Lufttemperatur diverse Badegäste sehen, die im etwa 7 Grad kalten Meer baden als wären es angenehme 19 Grad Wassertemperatur.

Da wir (wieder einmal) an einem Sonntag in einer Stadt sind, läuft nicht sehr viel in Aberdeen. Trotzdem spazieren wir quer durch Aberdeen um die Stadt an sich noch ein wenig besser kennen zu lernen. Irgendwie sind wir aber nicht auf einer Wellenlänge mit der Stadt und wir spazieren lange durch das Zentrum von Aberdeen bis wir schliesslich doch noch einen Kaffeestopp machen bevor wir uns für die Weiterfahrt entscheiden.

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