Siem Reap

von | 29. Apr 2020 | Asien, Kambodscha | 0 Kommentare

Siem Reap – mehr als nur das Tor zu Angkor Wat

Die allermeisten Touristen Besuchen Siem Reap eigentlich nur als Ausgangslage zur Angkor Wat Tempelanlage. Durch diesen Touristenstrom ist die Stadt in den letzten Jahren aber stetig gewachsen und bietet immer mehr Sehenswertes nebst Angkor Wat. Obwohl auch wir vor allem wegen Angkor Wat nach Siem Reap gekommen sind (lies hier unseren Beitrag zu Angkor Wat), wollen wir natürlich trotzdem auch die Stadt sehen und erleben.

 

Hier erfährst du, was du sonst noch so alles in Siem Reap machen kannst!

Wenn du durch den Stadtkern Siem Reaps schlenderst kannst du den Einfluss aus der Kolonialzeit, als Kambodscha noch von den Franzosen beherrscht wurde, an fast jeder Strassenecke sehen. Die Häuser sind im typischen kolonialen Stil gebaut und die Hauptboulevards sind klar nach französischem Vorbild angelegt. Diese nostalgische Atmosphäre verfliegt relativ schnell, wenn du dich etwas vom Stadtzentrum entfernst. Die Strassen beginnen sich in Sandwege zu verwandeln, die Häuser werden kleiner und einfacher bis hin zu Wellblechhütten. Abends merkst du den Unterschied noch klarer, da eigentlich nur der Stadtkern Strassenlaternen hat, sobald du etwas ausserhalb bist, läufst du im Dunkeln. Hier merkst du sehr deutlich, dass Kambodscha mit der roten Khmer eine sehr harte Zeit durch gemacht hat, die das ohnehin schon arme Land noch sehr viel weiter in die Armut getrieben hat als zuvor.

Früher lebten die Bewohner von Siem Reap überwiegend vom Fischbestand des nahe gelegenen Sees Tonle Sap. Heute hat sich das gewandelt und der Tourismus ist eine der grössten Einnahmequellen. Im Stadtzentrum reihen sich chic hergerichtete Restaurants und Bars aneinander. Es gibt immer mehr schöne grosse Hotels für die Touristen und entsprechend krass ist der Gegensatz zu den einfachen Häusern der Einheimischen.

 

Anreise

Flugzeug

Siem Reap hat, dank Angkor Wat, einen internationalen Flughafen, welcher nur etwa zehn Kilometer westlich der Stadt liegt. Der Flughafen ist nicht sehr gross und wird überwiegend von asiatischen Destinationen angeflogen. Es gibt aber sehr viele Touristen, die nur für Angkor Wat nach Kambodscha kommen und für die ist es natürlich ideal einen internationalen Flughafen zu haben.

Boot

Von Phnom Penh nach Siem Reap fährt täglich eine Bootsverbindung. Die Fahrt dauert ca. 5 Stunden und kostet +/- 35 Dollar. Während der Trockenzeit kann die Fahrt wegen niedrigem Wasserstand schnell mal 8 Stunden dauern oder sogar ganz ausfallen.

Bus

Kambodscha hat ein relativ gut ausgebautes Busnetz, jedoch auch sehr schlechte Strassen! Von Phnom Penh fahren täglich mehrere Verbindungen nach Siem Reap, die Fahrt dauert oft bis zu 7 Stunden und kostet dich zwischen 12 und 15 Dollar. Es gibt grosse, relativ komfortable Buse (z.B. Mekong Express und Giant Ibis) und Minivans. Diese sind meist etwas schneller, dafür hast du um einiges weniger Beinfreiheit. Ausserdem gibt es oft fast keinen Platz für Gepäck in den Minivans und beim Fahrstil gewisser Minivanfahrer fürchtest du echt um dein Leben. Naja, wir möchten dir die Wahl selber überlassen. Unsere Entscheidung war, dass wir wo immer möglich auf die Minivans in Kambodscha verzichtet haben.

Taxi

In Kambodscha sind Taxifahrten nicht besonders teuer und du kannst fast überall private Taxis für Fernstrecken mieten. Eine Fahrt von Phnom Penh nach Siem Reap dauert etwa 5 Stunden und kostet zwischen 50 und 60 Dollar. Wenn ihr zu viert unterwegs seid kann das eine gute Alternative zum Bus sein, da ihr dann auf etwa den selben Preis kommt pro Person, ihr aber weniger lang unterwegs seid.

 

Wir reisen mit dem Bus von Bangkok her an. Es gibt die Möglichkeit mit einem thailändischen Bus zum Grenzort Aranyapraythet zu fahren, dort über die Grenze zu gehen und drüben mit einem kambodschanischen Bus weiter zu reisen. Wir nehmen die einfachere Luxusvariante und buchen über „BookmeBus“ eine Fahrt von Bangkok nach Siem Reap. Für 40 Dollar fahren sie dich an die Grenze, besorgend dir während der Fahrt ein Visum für Kambodscha, du musst an der Grenze nur aussteigen und zwei Stempel für deinem Pass abholen (jeweils einen von den thailändischen und den kambodschanischen Behörden) und kannst auf der kambodschanischen Seite wieder in den selben Bus einsteigen und weiter fahren. Der Vorteil ist, dass du all dein Gepäck im Bus lassen kannst (die wichtigsten Wertsachen natürlich immer auf dir tragen!). Zusätzlich musst du dich nicht um ein neues Busticket in Kambodscha kümmern. Das Ganze ist etwas teurer, als wenn du zwei einzelne Bustickets buchen würdest und dich selber um dein Visum kümmerst, aber dafür sehr entspannt.

Die Fahrt dauert alles in allem etwa 8 Stunden. Wir werden mit Wasser und einem kleinen Lunch versorgt und müssen uns eigentlich um nichts kümmern. Sogar bei der Ankunft am Busbahnhof in Siem Reap stehen gratis Tuk Tuks parat, die uns zu unserer Unterkunft bringen.

Sehenswürdigkeiten in und rund um Siem Reap

Wie bereits weiter oben erwähnt, sind die meisten Besucher nur zum Übernachten in Siem Reap und verbringen den ganzen Tag in Angkor Wat. Die Stadt selber hat aber auch einige Sehenswürdigkeiten zu bieten und baut diese auch stetig aus um auch etwas vom Kuchen ab zu bekommen.

 

Tonle Sap

Der Tonle Sap ist der grösste Binnensee von ganz Südostasien und soll sogar einen der grössten Fischbestände weltweit haben. Allgemein soll es einen riesigen Tierbestand von verschiedenen Wasservögel, Schlangen, Schildkröten, Otter, Krokodilen und vielen anderen Tieren geben.

Es gibt diverse schwimmende Dörfer die man besichtigen kann, zwei davon sind Chong Kneas und Kamping Phluk, wobei ersteres mittlerweile jedoch sehr stark von Touristen frequentiert sein soll. Wir haben es leider verpasst bis zum Tonle Sap zu gehen, aber wir haben von anderen Reisenden nur Positives gehört. Und eigentlich ist ein Tagesausflug zum See auch eine schöne Abwechslung zu den ganzen Tempeln in Angkor.

 

Phnom Kulen

Ein toller Tagesausflug kannst du auch zum Phnom Kulen machen. Der etwa 490 Meter hohe Berg liegt gut 50 Kilometer ausserhalb der Stadt und verspricht Attraktionen wie verschiedene Wasserfälle und einen in Felsen gehauenen Buddha. Der Berg gehört zum Angkor Tempelpark dazu, dh. mit dem Angkor Pass kommst du auch auf den Berg. Zu Oberst auf dem Berg gibt es den Prasat Phnom Krom Tempel, von hier aus hast du eine super Aussicht auf den Tonle Sap.

 

(Nacht-) Märkte

Es gibt ziemlich viele verschiedene Märkte im Verhältnis zur Grösse der Stadt. Am bekanntesten ist wohl der Phsar Chas oder Old Market. Er ist täglich von 8.00 Uhr bis 22.00 Uhr geöffnet. Der grösste Teil des Marktes ist überdacht und bietet so ziemlich alles was du suchst. Allerdings ist vieles von Indonesien importiert und so manches auch Fake-Ware.

Auch sehr bekannt ist der Art Center Night Market, das besondere ist, dass du hier kostenlos traditionelle Aspara Tänze ansehen kannst, diese beginnen in der Regel um 20.00 Uhr.

Dann gibt es noch den BB Angkor Market (jeden Tag, 8.00 bis 22.00 Uhr) den Made in Cambodia Market (zweimal im Monat 12.00-22.00 Uhr), den Orginal Noon Night Market (jeden Tag, 12.00 bis 24.00 Uhr) und den Angkor Night Market (jeden Tag, 8.00 bis 22.00 Uhr).

 

Cambodian Culture Village

Das ist eine Art Vergnügungspark rund um die Traditionen und Geschichten der Khmer-Kultur. Wir haben uns irgendwie etwas anderes vorgestellt, aber lustig war es allemal. Es gibt Miniaturnachbildungen von berühmten Bauwerken Kambodschas und viele Shows die z.B. eine traditionelle Khmer Hochzeit, aber auch traditionelle Tanzstile und Rituale von Urvölkern zeigten. Der Eintritt kostet dich 15 Dollar.

Museen

Es gibt verschiedene Museen die sich der Geschichte Kambodschas widmen. Zum Beispiel das Angkor National Museum (täglich 9.00-12.00 Uhr, 12 Dollar Einritt), das Cambodia Land Mine Museum (täglich 7.30-17.30 Uhr, 3 Dollar Eintritt) und das Siem Reap War Museum (täglich 8.00-17.30, 5 Dollar Eintritt).

Allerdings sind Museen eher weniger unser Ding und wir haben daher keines davon besucht und können dir auch nicht sagen ob ein Besuch lohnenswert ist oder nicht. Falls du in Siem Reap in einem Museum warst, schreib uns doch einen Kommentar mit einem kurzen Eindruck wie es war! 

Pub Street

Das Stadtzentrum ist zugleich auch das Touristenzentrum. Hier findest du die Pub Street. An dieser Strasse gibt es unzählige Restaurants und Bars, Fish-Spas und alles was man von Touristenstrassen in Südostasien so gewohnt ist.

Während die Getränke hier zT. sehr günstig sind, ist das Essen eher in teureren Preisklassen im Vergleich zum kambodschanischen Standard angesiedelt. Für Touristen immer noch gut erschwinglich, für die Einheimischen schon sehr teuer.

Restaurant-Tipp:

Wirklich gut essen wir im Khmer Grill, super freundliches Personal, feines, lokales Essen und dazu sehr preiswert (ca. 10 Dollar für ein Aperitif & zwei Hauptgänge inkl. Getränken). Allerdings liegt dieses Restaurant nicht im Touristenviertel, denn da zahlt man schnell mal das Doppelte!

Unterkunft

Momentan sind wir eher Low-Budget unterwegs und haben die Hotels gar nicht gross angeschaut. Aber wenn du auch ein bisschen auf dein Geldbeutel bedacht bist und keine grossen Ansprüche hast, können wir dir unser Hostel empfehlen.

Das Same Same Backpacker ist super gelegen, etwa 10 Gehminuten vom hektischen Touristenviertel entfernt, dafür aber auch an einer Sandstrasse ohne Strassenbeleuchtung. Das Zimmer ist ziemlich klein und nicht besonders sauber, daher sind wir um unsere leichten Baumwollschlafsäcke froh, aber für 3$ pro Nacht ganz okay. Neu ist für uns aber die Dusche direkt im Bad ohne Trennwände zu haben, bzw. nach Schweizer Grössenverhältnissen ist es wie ein WC und ein Lavabo in der Duschkabine zu haben. Auch die Tatsache immer mit kaltem Wasser zu duschen ist trotz den warmen Temperaturen …naja…. Die Besitzer sind sehr freundlich und in der dazugehörigen Bar mit Billardtisch ist immer etwas los.

Extra-Tipp:

Wer, wie wir auch, ab und zu wieder mal ein bisschen arbeiten muss und froh um einen guten Kaffee mit Internet und Steckdosen ist, dem können wir das Bio Lab und Glorias Jean’s Coffee empfehlen. Beide Kaffees sind sehr gemütlich eingerichtet, offerieren feine Eiskaffees und gutes Essen. Allerdings bieten diese Lokalitäten gehobener Standard für Kambodscha – mit entsprechend gehobenen Preisen.

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Über uns

Wir sind Paddy und Mimi, ein reisehungriges Paar aus der klitzekleinen Schweiz mitten in Europa. Wir bezeichnen uns selber als Slow-Traveler, da wir gerne genügend Zeit an einem Ort oder in einem Land verbringen. So klappern wir nicht ausschliesslich die typischen Sehenswürdigkeiten ab sondern lernen gerne auch die Kultur des jeweiligen Landes näher kennen.

Momentan sind wir in:

San Antonio de los Cobres, Argentinien

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