Teneriffa – Teil 1

von | 20. Apr. 2023 | Europa, Spanien | 0 Kommentare

Von Morro Jable auf Fuerteventura nehmen wir die Schnellfähre, um nach Teneriffa zu fahren. Bei dieser Überfahrt machen wir einen Stopp auf Gran Canaria. Das Boarding klappt reibungslos und nach 2h sind wir bereits auf der zweiten Insel von unserer Zeit auf den Kanaren. Bis die Weiterfahrt ansteht haben wir 3h Zeit Aufenthalt, genug für uns, um eine kleine Stadtrundfahrt durch Las Palmas zu machen. Als wir nach gut einer Stunde wieder zurück am Hafen von Las Palmas sind machen wir es uns gemütlich, es bleiben ja noch ca. 1.5h bis zur nächsten Fähre. Jedoch ist es ungewöhnlich ruhig am Hafen und dem vermeintlichen Pier unserer nächsten Fähre. Aus einem Bauchgefühl heraus schauen wir nochmals auf unsere Tickets und oh Schreck – die Fähre legt auf der anderen Seite der Insel ab und nicht in Las Palmas. Zum Glück führt eine Schnellstrasse von Las Palmas nach Agaete, so sind wir noch knapp, aber rechtzeitig am korrekten Hafen. Notiz für uns – und alle die Fähre zwischen den kanarischen Inseln nehmen wollen – immer den genauen Abfahrtshafen ansteuern!
Von Agaete, Gran Canaria, dauert die Überfahrt nur noch 80 Minuten und wir sind auf Teneriffa!

Playa de las Teresitas

Der schönste Badestrand von ganz Teneriffa liegt direkt neben Santa Cruz. Der Strand von Las Teresitas ist mit sehr guter Infrastruktur und in der Nebensaison mit genügend Parkplätzen ausgestattet. An diesem Strand verbringen wir direkt die erste Nacht, es hat hier alles: Meer, Sandstrand, Duschen und öffentliche Toiletten. Wir sind für den Moment rundum zufrieden.
Gleich hinter dem Playa de las Teresitas beginnen die grünen Hügel des Naturparks Anaga. Endlich wieder dichtere und grüne Vegetation – wir haben dies schon stark vermisst nach den gut drei Wochen auf Fuerteventura. Nur schon der Ausblick während des Schwimmens im Meer in die grünen Hügel ist richtig schön.
Ausserdem gibt es auch noch verschiedene Cafés am Strand, wo wir ein kühles Bier in der Sonne geniessen.

Naturpark Anaga und Roque de las Bodegas

Nur von der Aussicht auf die grünen Hügel des Naturparks Anaga haben wir nicht genug. Wir fahren vom Playa de las Teresitas über kurvige Strassen über einen ersten kleinen Pass in den Bergen. Und auf der anderen Seite gleich wieder hinunter bis zum Meer am Strand Roque de las Bodegas. Auf dem Weg können wir uns kaum satt sehen an den verschiedenen Pflanzen. Viele Kakteen wachsen direkt am Strassenrand und es gibt Abschnitte mit dicht bewaldeten Flächen. Das grün wird durch vereinzelte Ansiedlungen von weissen Häusergruppen an den Hängen durchbrochen. Ein malerischer Anblick, für uns lohnt sich diese Passfahrt bereits schon durch die Aussicht.

Der Strand Roque de las Bodegas wartet mit schwarzem Sand auf. Zwischen der steil abfallenden Hügelkette hinter uns und dem Strand hat gerade eine Strasse Platz, mehr aber auch nicht. Wir können trotzdem gut am Strassenrand parkieren und geniessen die Abgeschiedenheit dieses Strandes. Durch die gut ausgebaute Strasse gibt es tagsüber zwar schon Touristen, jedoch wird es richtig ruhig gegen Abend und in der Nacht. Es ist wohl auch ein bekannter Surfspot für Touristen wie Einheimische gleichermassen und so können wir kleineren Gruppen Surfern beim Wellenreiten zusehen.

Fahrten durch den Naturschutzpark Anaga

Vom Pass in den Hügeln von Anaga, wo wir zum letzten Halt bei Roque de las Bodegas abgebogen sind, führt die Strasse mehr oder weniger auf der Krete der Hügelkette weiter in südwestlicher Richtung. Dabei finden wir einen Schlafplatz über Park4Night in den Hügeln von Anaga, bei Chinamada. Es ist wohl auch sonst bei Touristen ein beliebter Aussichtspunkt und wir können die Freude darüber nur teilen. Vom Aussichtspunkt bei Chinamada ergibt sich ein schöner Rundumblick in wenig berührte Natur und erstarrte Lavaausströhmungsschlunde. Das Gestein rund um die Austrittstellen ist inzwischen erodiert und so ergeben sich säulenartige Gebirgsformationen. Eindrücklich mit dem dunkelgrauen Gestein, dem sandbraunen Sandstein und der darauf wachsenden, prächtigen Vegetation in verschiedenen Grüntönen. Von Chinamada aus blicken wir bis an die Küstenlinie bei Punta del Hidalgo. Die Zivilisation ist sichtbar nah und doch recht fern gleichzeitig.

Piscina Natural de Jover

Bei unserer Weiterfahrt in südwestlicher Richtung auf Teneriffa kommen wir an dem Piscina Natural de Jover vorbei. Es gibt hier wiederum natürliche Pools, ähnlich wie auf Fuerteventura, aber viel zugänglicher. Um das natürliche Becken wurden die Ränder befestigt, es gibt Liegeflächen und ein Zugang zum offenen Meer. Dies alles aber in einer Art, welche die Natürlichkeit des Pools erhält. So geht die Nutzung von natürlichen Ressourcen auf achtsame Weise genau nach unserem Gusto. Sehr spannend!

Uns gefällt dieses natürliche Wasserbecken bei Jover so gut, dass wir gleich noch ein weiteres bei Bajamar anschauen. Da zeigt sich auch ein deutlicher Kontrast. In Bajamar wurde aus rund um den natürlichen Pool ein regelrechtes Schwimmbad gebaut. So verliert der Naturpool natürlich einiges an Charme.

Puerto de la Cruz

Puerto de la Cruz ist die erste grössere Stadt, welche wir in Teneriffa besuchen. Es ist ein regelrechtes Touristenzentrum an der Nordwestseite von Teneriffa. Es scheint gerade so, als ob hier viele Besucher über längere Zeit bleiben. In Puerto de la Cruz gibt es im Stadtkern zwei, drei ältere Gassen und gute Restaurants, welche zum Essen einladen. Wir finden an einigen Wänden sogar grosse Streetart-Gemälde. Es ist eine angenehme Mischung zwischen touristischem Konsum und gemütlicher Inselatmosphäre. In Puerto de la Cruz könnten wir auch noch länger bleiben, jedoch gibt es hier für uns nicht einen idealen Stellplatz, deshalb zieht es uns schon bald weiter.
Bei Puerto de la Cruz besuchen wir ausserdem auch noch den botanischen Garten von La Orotava. Für nur 3€ pro Person können wir mitten im urbanen Gebiet in einen schön hergerichteten Garten mit einigen sehr alten Bäumen eintauchen. Unteranderem gibt es einen Baum, welcher seit Jahrzehnten am gleichen Platz stehen muss und sich einige Luftwurzeln in regelrechte Aststützen weiterentwickelt haben. Solche Bäume erinnern uns direkt an unsere Asienreise. Da hatten wir auch solche Bäume gesehen im Dschungel.

Natürlich ist damit erst der Einstieg in Teneriffa geglückt und es gibt noch einiges zu sehen für uns. Die nächsten Erlebnisse werden wir wie bei Fuerteventura in mehreren Teilen dokumentieren. In gut vier Wochen ist genügend Zeit so viel zu erleben, dass nicht alles in einen Blogbeitrag reinpasst.

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