Unsere zahlreichen Erlebnisse auf Teneriffa passen nicht alle in einen Blogbeitrag. Deshalb folgt hier der zweite Teil. Den Blogbeitrag Teneriffa – Teil 1 verlinken wir Dir hier, damit Du unsere Erlebnisse auf Teneriffa einfach chronologisch nachlesen kannst.
Wir bereisen momentan die Nordwestküste von Teneriffa. Die Szenerie ist von dem markanten Berg in der Mitte der Insel dominiert. Der Pico del Teide ist der höchste Berg von ganz Spanien und ist vulkanischen Ursprungs. Er reicht 3715m in die Höhe. Ob wir diesen Gipfel in der Zukunft erklimmen werden, wird sich noch zeigen. Jetzt besuchen wir erstmal Icod de los Vinos.
Icod de los Vinos
Die Stadt Icod de los Vinos ist einige hundert Meter über dem Meer in die Schräglage der Abhänge des Pico del Teide gebaut. Hier finden sich auch schnell sehr steile Passagen, welche wir gerade noch so schaffen mit unserem Van Ben. In der Ortschaft selber wird es nicht viel flacher, die relativ engen Strassen zwischen den Gebäuden machen das Navigieren auch nicht unbedingt einfacher. Der alte Teil von Icod de los Vinos besteht aus wenigen Häuserzeilen, die an den Stadtplatz mit der Kirche San Marcos Evangelista angrenzt. Wir fühlen uns richtiggehend wie in einem Bergdorf anstatt einer grösseren Stadt in Icod de los Vinos. Die Hauptattraktion ist der uralte Drachenbaum, welcher in einem eigenen botanischen Garten steht. Er soll über 800 Jahre alt sein, je nach dem, wen man fragt, sogar über 1’000 Jahre. Da wir erst kürzlich in La Orotava den botanischen Garten besucht haben nehmen wir den Drachenbaum von der Aussichtsplattform im Stadtpark in Augenschein. Es gibt neben dem Drachenbaum auch noch weitere Attraktionen in Icod de los Vinos wie zum Beispiel ein Tierpark mit Schmetterlingen.
Wir möchten heute aber noch vor dem grossen Touristenansturm durch das nahegelegene, malerische Städtchen Garachico spazieren. Also treten wir direkt nach dem Anschauen des Drachenbaumes und einem kurzen Bummel durch die Altstadt die Weiterfahrt an.
Garachico
Die Ortschaft Garachico liegt entgegen der Stadt Icod de los Vinos nicht an einer Hanglage, sondern wieder direkt am Meer. Uns scheint es, als ob diese Ortschaft stark mit dem Meer verbunden ist. Es gibt einen Yachthafen und die Küstenlinie ist schön hergerichtet, teilweise mit Restaurants direkt an der Meeresfront. Wir spazieren durch die altertümlichen Gassen und betrachten die verschiedenen, alten Häuser. Es sind wirklich herzige Gässchen im Zentrum von Garachico.
Wir besuchen einen kleinen Park, der der Geschichte des Ortes gewidmet ist: Puerta de Tierra. Es ist das alte Stadttor, welches im Zentrum des kleinen Parks steht. Wir ziehen einen kleinen Kreis, an der Meeresfront vorbei zurück auf den grössten Platz der Stadt. Wie üblich in Spanien ist auch dieser Platz von Restaurants und Cafés umgeben. So fällt es uns leicht, für eine kleine Verschnaufpause in einem Restaurant einzukehren und die Szenerie auf uns wirken zu lassen. An solchen Plätzen vergnügen wir uns vielfach mit dem Betrachten des nicht abreissenden Touristenstroms. Die Kulisse mit der Kirche und dem grün bepflanzten Plaza de la Libertad rundet unser Bild ab.
Unsere Fahrt setzen wir weiter in westlicher Richtung fort bis wir im nordwestlichsten Örtchen auf Teneriffa ankommen. In Buenevista del Norte verbringen wir 2 Nächte bevor wir uns an ein echtes Teneriffa Highlight wagen.
Masca – ein idyllisches Bergdorf
In wohl jedem Reiseführer zu Teneriffa und in jedem Reiseblog findet sich ein Beitrag zu Masca. Vor einiger Zeit war Masca wohl ein echter Geheimtipp, hat sich daraus inzwischen einer der zwei grössten Touristenmagnete auf Teneriffa entwickelt. Zur zweiten Hauptattraktion kommen wir etwas später in unserer Serie über Teneriffa.
Das idyllische Bergdorf Masca liegt in einem eher unwegsamen Gebiet mitten in einem Naturschutzpark auf Teneriffa. Die umliegenden Hügelketten sind schroff und mit der typisch kargen, aber doch grünen Flora von Teneriffa bewachsen. Wir wissen um die grossen Touristenströme und so machen wir uns früh am Morgen auf, um hoffentlich dem grössten Ansturm zuvorzukommen. Und tatsächlich geht der grosse Ansturm nicht vor 11 Uhr los. Wir geniessen die kurvige Strasse vom Norden her kommen über verschiedene Hügelketten mit dem grandiosen Ausblick über die schroffen Kreten auf das tiefer liegende Meer.
Es gibt einige Aussichtspunkte entlang der Strasse, welche wir natürlich gerne in Anspruch nehmen. Kurz vor Masca kommen wir am Aussichtspunkt La Cruz de Hilda vorbei. Wir entschliessen uns, angesichts der noch vorhandenen Parkplätze hier den Ausblick auf Masca zu geniessen bei einem frischen Mangosaft und Kaffee. Herrlich, die Sonne im Gesicht, eine leichte und angenehm kühle Bergbrise und der traumhafte Ausblick über die wenigen Häuser welche Masca bilden.
Es gibt in Masca eine Wanderung durch die Schlucht von Masca bis zum Meer hinunter. Noch vor wenigen Jahren konnte dieser Weg in einer Richtung beschritten werden kombiniert mit einer Schifffahrt rund um die Klippen von Los Gigantes. Die Anlegestelle ist bei unserem Besuch leider geschlossen, so kann momentan die Wanderung ausschliesslich als Rundwanderung von Masca und wieder zurück absolviert werden. Dafür benötigten wir Tickets, die leider mehrere Monate im Voraus ausgebucht sind. Deshalb können wir selber nicht an von dieser Wanderung berichten.
Die Weiterfahrt nach Puerto de Santiago gestaltet sich mit zunehmendem Verkehr immer schwieriger. Wir sind mit unserem Sprinter kein kleines Fahrzeug, aber bei Weitem auch nicht das Grösste – unzählige grosse Cars gefüllt mit Touristen, um diese nach Masca zu bringen, kommen uns entgegen. Die Strasse wird immer zu noch enger, häufig ohne getrennte Fahrbahnen und die Fahrzeuge müssen sich an weiteren Stellen der Strasse abpassen. Durch steile Haarnadelkurven mit Gegenverkehr, der nicht immer Platz lässt oder macht, fahren wir langsam zu unserem Tagesziel. Zum Glück sind wir nicht erst auf dem Hinweg, diese Fahrt mit all den Touristen in ihren Mietautos kostet einige Nerven!
Nun verbringen wir ein paar gemütliche Tage im südwestlichen Bereich von Teneriffa bevor wir uns unserem nächsten Sightseeing widmen.
Schifffahrt zu den Klippen von Los Gigantes inklusive Walbeobachtung
Bei der Fahrt durch Masca haben wir einen kleinen Vorgeschmack der schroffen Felsklippen von Los Gigantes erhalten. Die Klippen von Los Gigantes, die an einem Ende ins Meer abfallen und an deren anderen Ende – grob geschätzt – Masca liegt, können auch mit einer Schifftour besucht werden. Teneriffa ist ausserdem für die Walbeobachtungen zwischen den Inseln Teneriffa und La Gomera bekannt. So kombinieren verschiedene Touranbieter diese zwei Attraktionen in einer Bootstour. Die Tour an sich ist gemütlich gestaltet und wir schippern für ungefähr vier Stunden auf dem Atlantik umher.
Der erste Stopp ist die Walbeobachtung. Und schnell findet unser Kapitän eine Ansammlung von Pilotwalen. Laien können sie leicht mit Delfinen verwechseln. Gut, dass wir einen ausgesprochen gesprächigen Tourguide an Bord haben, der die Arten und die Lebensweise derer mit Mikrofon über die Stereoanlage auf 4 Sprachen gleichzeitig wiedergibt. Dieser mehrsprachige Kommentar in staccato-tempo amüsiert uns ebenso wie der tolle Anblick der Pilotwale vom Katamaran aus.
Weiter geht die Tour zu den Klippen von Los Gigantes. Hier sehen wir den Umkehrpunkt der Wanderung durch die Schlucht von Masca, den Playa de Masca. Für alle Schwimmer unter den Besuchern hält das Boot hier für ein Bad im Meer. Herrlich sich im Wasser direkt an den senkrecht ins Meer abfallenden Klippen treiben zu lassen. Dabei den Ausblick in die Schluchten zwischen den Felsformationen und gleichzeitig auf die Weite des Meeres hinaus zu geniessen. So ein Badestopp lohnt sich auf alle Fälle.
Es gibt Touren sowohl vom Ort Los Gigantes aus sowie von Costa Adeje. Es lohnt sich allenfalls die Verfügbarkeit der verschiedenen Anbieter und deren Preise in beiden Orten zu vergleichen. Wir haben schlussendlich eine Tour ab Costa Adeje gebucht. Der Ort hat mehr zu bieten und besonders für Vanreisende hat es bei Adeje genügen Plätze für uns mit unserem Ben.
Wandern im Barranco del Infierno, Adeje
Nahe von Costa Adeje gibt es einen malerischen Wanderpfad in einen seit Jahrhunderten ausgewaschenen Flussarm. Da wir sowieso bereits in der Region sind entscheiden wir uns spontan, diese Wanderung zu machen. Wir buchen also – wie häufig üblich – im Voraus einen Wandertermin, dass wir dann auch wirklich auf den Wanderweg gelassen werden.
Die Ausrüstung für diese Wanderung ist ebenfalls nicht ohne: Wir sind verpflichtet für die Wanderung einen Helm zu tragen da besonders auf den letzten hundert Metern Steinschlaggefahr herrscht. Nun, wir spielen also nach den auferlegten Spielregeln und beginnen den Spaziergang in die Schlucht mit gutem Schuhwerk und Helm ausgestattet. Der Weg führt zuerst an einer Talseite entlang in das immer enger werdende Flussbett. Auf beiden Seiten ragt der Fels mehrere hundert Meter in die Höhe. Die Schlucht ist damit definitiv eindrücklich.
Der Pfad wurde durch die Parkranger sehr gut hergerichtet, so dass wir auf der Wanderung keine technischen Schwierigkeiten zu überwinden haben. Das Ziel ist der Wasserfall zuhinterst in der Schlucht. Gemächlich spazieren wir mit anderen Wanderern also an der speziellen Flora vorbei bis zum Ziel. Unterwegs treffen wir Kakteen und halten immer wieder an, um die Aussicht auf die Felsformationen und entlang des Wasserlaufs zu betrachten.
Schlussendlich war zu unserem Besuch der Fluss dann doch eher ein Rinnsal und der Wasserfall entsprechend mit wenig Wasser eher bescheiden. Natürlich ist auch für uns klar, es kann nicht immer ein Wasserfall in den Dimensionen der Niagarafälle sein. Wir starteten nichtsdestotrotz mit anderen Erwartungen auf die Wanderung.
So geniessen wir den Ausflug in die Natur zu Fuss, der Wasserfall wird mehr und mehr zur Nebensache für uns da die spezielle Landschaft uns immer wieder in den Bann zieht.
Zu guter Letzt darf natürlich das Selfie mit Helm nicht fehlen!
Dies ist unser zweiter Teil in der Serie zum Vanlife auf Teneriffa. Bald veröffentlichen wir den nächsten Post zu Teneriffa mit unseren nächsten Erlebnissen. Der Vulkan El Teide steht sicher noch auf unserem Programm und was wir sonst noch erleben, könnt ihr im nächsten Blogpost lesen.
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