Unsere zahlreichen Erlebnisse auf Teneriffa passen nicht alle in einen Blogbeitrag. Deshalb folgt hier der dritte Teil. Den Blogbeitrag Teneriffa – Teil 1 und Teneriffa – Teil 2 verlinken wir Dir hier, damit Du unsere Erlebnisse auf Teneriffa einfach chronologisch nachlesen kannst.
Inzwischen sind wir im Südwesten von Teneriffa angekommen. Wir möchten als nächsten Fixpunkt den Vulkan El Teide, welcher das zentrale Gebirgsmassiv auf Teneriffa ist, besteigen. Das Wetter ist aber nicht unmittelbar vorteilhaft, um auf den Berg zu gehen, deshalb entschliessen wir uns zuerst die Ostküste von Teneriffa genauer zu erkunden.
Costa del Silencio – Camping Nauta
Um die Wartezeit auf perfektes Gipfelstürmerwetter zu überbrücken, schalten wir zuerst mal drei Tage mit Hausarbeiten dazwischen. Wir kehren auf dem Campingplatz Nauta ein. Wir erwähnen diesen Platz hier ausdrücklich, da wir das Gefühl haben, dass dies der beste Camping auf ganz Teneriffa sein könnte. Gute Sanitäranlagen inkl. einwandfreien Duschen, ein Swimmingpool und ein Restaurant auf dem Areal. Einzig der Stellplatz könnte grüner sein, es gibt nur wenige Plätze mit Schatten. Das stört uns aber nicht im Februar bei unserem Besuch.
Auch in einem Van ruft die Hausarbeit, wir müssen Ben wieder einmal richtig durchputzen. Wasser auffüllen und die verschiedenen Wasserbehälter putzen. Zusätzlich ist auch ein Waschtag angesagt. All das geht für uns am komfortabelsten auf einem Campingplatz. Zusätzlich ist ein neuer Haarschnitt fällig, also spazieren wir zu Fuss in den nächsten Ort und geniessen bei unterschiedlichen Coiffeuren einen Simultanhaarschnitt. Unkompliziert und wenig zimperlich sind die Haare in sehr kurzer Zeit einen ganzen Rutsch kürzer.
Neben den oben genannten Hausarbeiten machen wir für ein paar Tage wenig und geniessen das Faulenzen, passend dazu wie der Name sagt, die Costa del Silencio – Küste der Ruhe.
El Teide
Der Vulkan El Tiede ist nicht nur der höchste Punkt der Insel, sondern von ganz Spanien. Mit seiner Höhe von 3717 m.ü.M. liegt sogar ein bisschen Schnee auf dem Gipfel. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Die Anfahrt ist bereits spektakulär. Zuerst, bis ca. 1700m, ist der Vulkan mit dichtem Wald, grossen Bäumen und sattem Grün bedeckt. Schlagartig wechselt die Szenerie innerhalb von wenigen Höhenmetern und wir fahren durch eine karge, steinige und staubige Berglandschaft weiter. Schliesslich fahren wir durch eine Hochebene auf über 2000m welche eher einer Wüste als einem vulkanischen Berg gleicht. Die verschiedenen Gesteinsfarben von unzähligen Grau-, Braun- und Orangetönen faszinieren uns. Nebst der Strasse gibt es hier oben genau noch zwei Hotelkomplexe und Informationspunkte und die Seilbahnstation. Wir fahren auf direktem Weg zur Seilbahnstation, da das Ticket mit einem fixen Zeitfenster verknüpft ist. Dafür müssen wir fast nicht anstehen und sind schnell in der Gondelbahn.
Bei der Bergstation können wir theoretisch zwischen drei Wanderwegen auswählen. Der Gipfelpfad, der bleibt uns aber leider wegen der fehlenden Genehmigung verwehrt, da die Erlaubnis, um zum Gipfel zu wandern mehrere Monate im Voraus beantragt werden muss. Diese Option fällt für uns also weg. Bleibt noch ein Weg in östlicher und einer in westlicher Richtung. Der Weg gegen Westen ist aktuell wegen Eis- und Schneeglätte gesperrt. Somit begeben wir uns auf eine kleine Rundwanderung zum Aussichtspunkt auf den Pico Viejo.
Die Aussicht ist extrem eindrücklich. Am Horizont können wir vereinzelte Bergspitzen im Dunst ausmachen. Diese gehören zu Gran Canaria. Andere Inseln sehen wir bei unsrem Besuch leider nicht, da das Wetter doch recht dunstig ist und unsere Fernsicht ein wenig einschränkt. Skurrilerweise ist die Höhe auch nicht wirklich fassbar. Wir sehen bis auf die gut 1000m darunter liegende Hochebene, aber nicht viel weiter hinab, da eine feine Wolkenschicht den Blick bis an die Küstenlinie von Teneriffa verwehrt.
Wir geniessen den Ausblick aus dieser Höhe noch für einige Momente, dann nehmen wir wieder den bequemen Weg mit der Seilbahn runter zu unserem Van.
Im Nationalpark El Teide, welcher den Vulkangipfel grosszügig umgibt, gibt es noch weitere, eindrückliche Zwischenstopps. Wir halten unteranderem beim Wandergebiet Sendero Roques de García. Um die eindrückliche Felsformation machen wir eine weitere Wanderung.
Ausserdem ist die erwähnte Vulkanwüste einen Stopp wert. Diese liegt rund um den Aussichtspunkt Minas de San Jose. Die Wüste hat sich aus den feinen Gesteinsauswürfen des Vulkans vor vielen Tausend Jahren gebildet.
Die Wanderung der letzten 150 Höhenmeter bis auf die Spitze El Teide ist bereits die zweite Wanderung, welche wir wegen fehlendem Permit nicht machen können. Hier auf den Kanaren besonders, aber auch auf dem Festland von Spanien, sind für viele Wanderwege die Besucheranzahl pro Tag begrenzt. Deshalb muss man im Vorfeld diese buchen, zum Teil sind sie gratis, zum Teil kosten sie ein paar Euros. Allerdings sind die beliebten Touren oft monatelang im Voraus ausgebucht. Für jemand der hier Urlaub macht kein Problem, die Permits können einfach übers Internet vorgebucht werden, und so bereits genügen früh mit den Flügen hierher gebucht werden.
Wir sind jedoch einiges spontaner unterwegs. Die Permits für die Gipfelwanderung des El Teides sind zum Beispiel gut 3-4 Monate im Voraus ausgebucht. Vor 3 Monaten wussten wir aber noch nicht mal, dass wir auf Teneriffa landen werden.
Las Lagunetas
Bei der Anfahrt zum Vulkan El Teide haben wir einen ersten Augenschein des Landschaftsgebiets Las Lagunetas erhalten. Hier sind wir unter grossen Bäumen und üppigen Wald hindurch gefahren. Das veranlasst uns, noch einmal hierhin zurückzukommen, um mehr Zeit in diesem Wald zu verbringen. Es gibt einige Waldwanderwege und wir stellen uns über mehrere verschiedenen Wege unseren eigenen mehrstündigen Rundweg zusammen. Uns beeindrucken die hohen Bäume, sicher 20m oder sogar 30m hoch. Zudem sind viele Stellen mit Moos bewachsen. Es gibt also auf dieser Höhe wohl wegen der speziellen lokalen klimatischen Bedingungen immer wieder genügend Tauwasser, um auch einen solch grossen Wald zuverlässig mit Wasser zu versorgen. Die frische Bergluft strömt in unsere Lungen, der Duft von Nadelholz und Pinien wirkt aufbauend auf uns. Eine schöne Abwechslung, welche uns wieder mit Energie für die kommenden Tage füllt.
Teneriffa hat ebenso wie Fuerteventura einen eigenen Charakter. Wir fanden nach der Zeit auf Fuerteventura der Kontrast in der Landschaft auf Teneriffa superschön. Das Inselleben ist auf Teneriffa einen Zacken schneller und auch die Konsummöglichkeiten sind einiges besser ausgebaut auf Teneriffa als auf Fuerteventura. Das wissen natürlich auch viele der wiederkehrenden Besucher und so ist der Andrang von Vanreisenden, Wohnmobilnomaden und Touristen ganz allgemein auf Teneriffa um mein X-Faches grösser. Nichtsdestotrotz gibt es auch auf Teneriffa noch abgeschiedene Plätze, wo wir uns perfekt von der Menschenmasse für einige Tage zurückziehen konnten, bevor wir dann wieder mit neuem Elan mitten in die Grossstadt und wortwörtliche den Grossstadtkarneval eingetaucht sind. Damit schliessen wir unsere Serie über Teneriffa ab. Einzig die Stadt Santa Cruz fehlt noch in unseren Reiseberichten zu Teneriffa. Die Stadt hat viel zu bieten, entsprechend folgt dazu als nächstes ein eigenständiger Blogbeitrag ausschliesslich zu Santa Cruz.
Die Zeit auf Teneriffa war wirklich schön, abwechslungsreich und bereichernd für uns. Von diesen Erlebnissen zehren wir sicher noch lange!
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