Titicacasee

von | 02. Sep 2024 | Peru, Südamerika | 0 Kommentare

Zum Abschluss unserer Reise durch Peru besuchen wir ein letztes Highlight: Den Titicacasee. Oder ist gar nicht der Abschluss unserer Reise durch Peru? Momentan sind wir noch etwas hin und her gerissen, ob wir vom Titicacasee weiter in Richtung Bolivien reisen oder doch die etwas sicherere Route direkt nach Chile wählen. Das wird sich noch zeigen. Auf jeden Fall erkunden wir den Titicacasee jetzt erstmal von der peruanischen Seite aus.

Titicacasee – eine natürliche Besonderheit

Einerseits ist die enorme Grösse des Titicacasees eindrücklich, der See wirkt auf uns wie ein Meer auf über 3000m. Schliesslich ist seine Fläche auch 15.5-mal so gross wie zum Beispiel der Bodensee. Von einem Ende des Sees können wir das andere Ende nicht erkennen. Hinzu kommt, dass wir zuerst in Puno an der Westküste des Titicacasees sind. Puno liegt am Titicacasee hinter einer Seeenge und von hier wirkt der Titicacasee wie ein kleiner See. Der effektive See beginnt jedoch erst hinter den Landzungen, die die Seeenge bilden. Der ganze See ist etwa 178km lang und 77km breit. Enorm für einen See auf dieser Höhe. Es gibt verschiedene grössere Inseln im See, und eine Region mit besonderen künstlichen Inseln. Zum Ursprung des Namens erhalten wir direkt von einem Indigenen die dazugehörige Geschichte: Titi bedeutet in der indigenen Sprache Aymara Puma und kaka oder caca grau, bleifarben. Also zusammengesetzt „grauer Puma“. Jedoch führt die Geschichte noch weiter, die Form des Sees ist mit etwas Fantasie geformt wie ein Puma der gerade ein kleineres Tier, etwa ein Meerschweinchen angreift. Ein weiterer Hinweis also. Und schliesslich gibt es auf der Insel der Sonne im Titicacasee ein heiliger Felsen Titikala was ebenfalls wortverwandt für den Namen des Titicacasees sein soll. Nun denn, auf jeden Fall ist der Name nicht zufällig und schon gar nicht obszön, was augenfällige Vergleiche mit deutschen Wörtern vermuten lassen könnten.
Die nächste Besonderheit ist, dass der See auf stolzen 3’812 Metern über dem Meer liegt und damit das höchste schiffbare Gewässer sein soll.

Uros – die künstlichen, schwimmenden Inseln

Heute sind die künstlichen, schwimmenden Inseln eine einzige Touristenattraktion. Ursprünglich wurden die Inseln von den Völkern der Uros zur Verteidigung erstellt, um sich vor den Inka zu schützen. Heute locken die künstlichen Inseln Touristen aus aller Welt an und sorgen so für einen Lebenswandel der indigenen Bevölkerung. Die Attraktion ist so eindrücklich, dass auch wir uns für eine Bootstour nach Uros, den touristischen Teil, entscheiden. Wir sprechen in einem kleinen Ort neben Puno eine lokale Familie an, und tatsächlich. Der Junge Mann wird uns auf seinem Boot raus auf die künstlichen Inseln fahren. Super – so können wir uns die grösseren Touristengruppen sparen – vermuten wir zumindest.
Wir erhalten auf einer der Inseln Einblick in das Leben auf den künstlichen Inseln. Angeblich leben etwa 2’000 Menschen auf den ungefähr 140 künstlichen Inseln. Ob das so stimmt, oder ob es nicht mehr als 140 Souvenier-Verkaufs-Inseln sind, lässt sich für uns nicht mit abschliessender Sicherheit feststellen. Auf der Insel, welche wir besuchen, ist jedenfalls ein Wassertank auf dem kleinen Haus installiert und auch ein Solarpanel. Installationen, die sich wohl nicht lohnen würden, wenn die Menschen nicht auch hier leben würden.

Wir erfahren zuerst etwas über die Konstruktion der Inseln. Der schwimmende Teil der Inseln sind nicht etwa gewobene Schilfe, sondern die Wurzeln des Totora-Schilfs. Aus etwa 8km Entfernung müssen Platten von Totora-Schilf-Wurzeln, also Erdblöcke auf und in welchen das Totora-Schilf wächst, hergebracht werden. Am Entstehungsort der neuen Insel werden die Wurzel-Platten wieder aneinandergebunden. So wachsen die Platten nach einiger Zeit wieder zusammen, was eine stabilere Grundlage für die Insel ergibt. Danach werden viele Schichten Schilf daraufgelegt, um den Druck zu verteilen was zu einem federnden Laufgefühl beiträgt auf der Insel. Auch die festen Strukturen müssen jeweils mit viel Fläche abgestützt werden, damit nicht zum Beispiel ein Hauspfosten durch die Insel durchbohrt und so zerstört wird.
Bei Wellengang bewegt sich die ganze Insel. Besonders gut können wir die Bewegung auf dem Aussichtsturm der Insel wahrnehmen. Aus 3m Höhe haben wir den perfekten Überblick über diese und die angrenzenden Inseln. Und wie gesagt, es gibt auf den künstlichen Inseln einfache Häuser, auch Küchen und Schlafplätze, also alles, was zum täglichen Leben gebraucht wird.
Ausserdem haben die kleinen Inseln jeweils einen Anker, ansonsten würden sie wegtreiben.
Es leben jeweils drei bis vier Familien auf einer Insel, wobei immer eine der Familie am Fischen ist für alle Inselbewohner.

Zum Besuch auf einer Insel gehört neben dem obligatorischen Eintrittspreis auch eine Verkaufsveranstaltung von in unserem Fall gut 10 Minuten. Wir sollten doch unbedingt ein Souvenir kaufen, aber wir möchten nicht so recht. Die angebotenen Stücke sind Geschmackssache und wir haben immer noch nicht so viel Platz für Souvenirs. Schliessich werden wir wieder gehen gelassen und können den Rest der kleinen Insel, etwa 20m mal 15m erkunden.
integriert in die Insel gibt es ausserdem auch kleine Fischzuchten. Löcher in der Insel wurden mit einem Netz ausgelegt, worin jetzt Forellen gezüchtet werden können. Die Wasserqualität ist genau die gleiche wie im Rest des Sees, schliesslich ist das Wasser direkt Seewasser. Klever und für uns interessant, die Konstruktion aus nächster Nähe zu sehen.

Damit schliessen wir den Blogbeitrag über den Titicacasee ab. Jetzt gilt es für uns nur noch herauszufinden, ob wir direkt nach Bolivien Fahren oder doch lieber über Chile unseren Weg weiter in den Süden von Südamerika fortsetzen. Die Dieselsituation in Bolivien ist momentan noch schlechter als normal und irgendwo in Bolivien stecken bleiben wollen wir ja auch nicht auf Grund von Dieselmangel. Der nächste Blogbeitrag wird euch unsere Routenwahl verraten!

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Wir sind Paddy und Mimi, ein reisehungriges Paar aus der klitzekleinen Schweiz mitten in Europa. Wir bezeichnen uns selber als Slow-Traveler, da wir gerne genügend Zeit an einem Ort oder in einem Land verbringen. So klappern wir nicht ausschliesslich die typischen Sehenswürdigkeiten ab sondern lernen gerne auch die Kultur des jeweiligen Landes näher kennen.

Momentan sind wir in:

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