Valencia

von | 26. Mai 2023 | Europa, Spanien | 0 Kommentare

Wir freuen uns auf unseren nächsten Besuch auf unserer Reise. In Valencia treffen wir Mimis Eltern, um gemeinsam durch Valencia zu spazieren, die Stadt zu besichtigen und feine Restaurants zu entdecken. Damit wir uns zusätzlich nicht zu sehr um unseren Van kümmern müssen bleiben wir für das verlängerte Wochenende auf einem offiziellen Camper-Stellplatz ausserhalb von Valencia und pendeln mit der Metro mitten ins Herz der Stadt. Praktisch und günstig.

Historisches Zentrum von Valencia

Nicht weit vom historischen Zentrum von Valencia treffen wir Mimis Eltern für den ersten gemeinsamen Ausflug. Wir besichtigen einige Sehenswürdigkeiten zu Fuss. So finden wir unter anderem den Weg zum Plaza de la Reina, unweit der Kathedrale von Valencia. Mitten in historischen Gebäuden und in einem schmucken Café tauschen wir uns erstmal aus. Schliesslich hatten wir uns nun einige Zeit nicht gesehen.

Kathedrale von Valencia inklusive Torre El Micalet

Nach der kleinen Stärkung wartet also das erste Highlight, die Kathedrale von Valencia, auf unseren Besuch. Die Kirche wurde ursprünglich im gotischen Stil geplant und begonnen. Über die lange Zeitdauer des Baus flossen dann auch noch weitere Stilrichtungen wie der Renaissance oder des Barocks ein. Im Innenraum der Kirche sind die Decken sehr schön herausgearbeitet. Hinzu kommen der grosse Altarbereich und seine prunkvollen Verzierungen und Abbildungen. Dies bildet ein echter Kontrast zum Rest der Kirche, der abgesehen von einigen kunstvollen Gemälden und Statuen, recht schlicht ausgeprägt ist.

Weiter geht unsere Besichtigung im dazugehörenden Turm. Der Torre El Micalet ist ein achteckiger Glockenturm, der über die Treppe bestiegen werden kann. Dabei geht es über eine enger werdende Wendeltreppe im Turm bis zur heutigen Aussichtsplattform hoch. Die Aussicht über Valencia ist herrlich. Für solche Aussichten steigen wir immer wieder gerne auf Türme hoch.

Eintritt Kirche: 9€/Erw., 6€/Kind bis 17 Jahre
Eintritt Turm: 2.50€/Erw., 1.50€/Kind bis 17 Jahre
01. März – 30. November: Mo-Fr 10.00-18.45 Uhr, Sa-So 10.00-14.30 und 15.30-18.45
01. Dezember – 28. Februar: Mo-Fr 10.00-18.45 Uhr, Sa-So 10.00-13.30 und 17.30-18.45

Jardin del Turia und der Gulliverspielplatz

Eine wirkliche Besonderheit, welche Valencia ausmacht, ist der Park Jardin del Turia. Dieser ist ein mehrere Kilometer langer Park, der im ehemaligen Flussbett vom Fluss Turia angelegt wurde. Nach einer verheerenden Flut wurde der Fluss Mitte des 20. Jahrhunderts umgeleitet und verläuft seither südlich der Stadt. Durch den ehemaligen Flusslauf ist der Park aus vielen zentralen Teilen der Stadt in wenigen Minuten erreichbar. Er bietet verschiedene Facetten, teilweise sind Sportgeräte aufgebaut. Andernorts lädt der Park zum Verweilen unter Bäumen ein.

Ein besonderes Highlight für Gross und Klein ist sicherlich der Gulliver Spielplatz. Er ist dem Roman Gullivers Reisen gewidmet und die Spielfläche ist eine übergrosse Skulptur der Hauptfigur Gulliver. Über verschiedenste Wege kann Gulliver erkundet werden. Über den Stiefel und Rockzipfel hoch kraxeln, um dann in einer anderen Rockfalte herunterzurutschen. Wirklich ein erfrischend anderer Spielplatz. Prädikat sehenswert!

Ciutat de les Arts i les Ciències

Die Stadt der Künste und der Wissenschaften, dies bedeutet die obige Überschrift auf Valencianisch, liegt am östlichen Ende des Turiaparks. Die Kombination aus Spaziergang durch den Park und anschliessendem Besuch des modernen Wahrzeichens von Valencia ist dementsprechend eine naheliegende Kombination.

Verschiedene futuristische Gebäude von den Architekten Santiago Calatrava und Félix Candela bilden zusammen einen Komplex. Von einem IMAX über ein Wissenschaftsmuseum und der Oper bis zum grössten Aquarium Europas, sind hier etliche Gebäude zur kulturellen Entfaltung zusammengefasst. Wir begnügen uns mit dem Anblick von aussen. Dieser ist schon recht imposant. Das Opernhaus beispielsweise hat von aussen auf den ersten Blick keine geraden Flächen und ist mehrheitlich von einem Wasserbecken umgeben.
Das L’Hemisfèric, das unter anderem das IMAX beherbergt, ist einem menschlichen Auge nachempfunden entworfen worden. Uns imponieren die vielen ausgefallenen Gebäudeformen, die wir hier auf engstem Raum betrachten können. Definitiv einen Besuch wert, auch für Nicht-Architekten.

Hop On Hop Off Bus

Inspiriert von Mimis Eltern – sie machen in jeder grösseren Stadt gerne eine Besichtigungstour mit dem Hop On Hop Off Bus – machen wir in Valencia bei dieser Attraktion mit. Die Linie des Busses steuert viele verschiedene Touristenattraktionen der Stadt auf einem Rundkurs an. So sehen wir nicht nur zu Fuss, sondern auch dazwischen bei der Bussfahrt einiges von Valencia. Typisch ist, dass es ein doppelstöckiger roter Cabriolet-Bus ist. So ist besonders aus dem oberen Passagierdeck die Sicht auf die Sehenswürdigkeiten bereits aus dem Bus uneingeschränkt.
Da wir jedoch viel in fremden Städten unterwegs sind und auch teilweise eigene Pläne abseits der Haupttouristenströme haben steigen wir schliesslich mit gemischten Gefühlen aus dem Hop On Hop Off Bus in Valencia wieder aus. Ein Erlebnis waren die Fahrten trotzdem, wir bereuen das Ticket auf keinen Fall. Ob wir aber bald wieder einen Hop On Hop Off Bus in einer anderen Stadt buchen hängt doch stark von der Originalität des Busses und weniger von der Linienführung und dem Fahrplan ab.
Für alle die in kurzer Zeit einen sehr umfassenden Überblick über die besuchte Stadt gewinnen möchten ist diese Fahrt sicher empfehlenswert. Hinzu kommt, wenn das zeitliche Budget in einer Stadt eher klein ist, kann so ein Hop On Hop Off Bus ebenfalls eine gute Verbindungsmöglichkeit zwischen den Attraktionen sein, da nicht zwischen mehreren Verkehrsmitteln hin- und hergewechselt werden muss.

Playa de la Malva-Rosa

Was wäre eine spanische Grossstadt am Mittelmeer ohne stadteigenen Strand. Wohl kaum eine Überregionale Metropole mit starker Anziehungskraft. So hat auch Valencia seinen eigenen Badestrand. Der Stadtstrand liegt östlich des historischen Zentrums am Mittelmeer und ist in mehrere, unterschiedlich benannte Abschnitte aufgeteilt. Wir besuchen den Abschnitt Playa de la Malva-Rosa. Der Strand ist bemerkenswert sauber und die Liegefläche sehr breit. Hier kommen alle auf ihre Kosten auf dem feinen Sandstrand. Vereinzelt gibt es Strandbars und bei unserem Besuch hat es direkt hinter dem Strand einen kleinen Bazaar mit vielen farbenfrohen Gegenständen. Zudem gibt es Essensstände, die allen hungrigen Strandbesuchern reichlich Verpflegungsmöglichkeiten bieten. Hier fühlen wir uns für einen Moment so richtig auf einen anderen Kontinent versetzt, als ob wir auf der afrikanischen Seite des Mittelmeers gelandet wären. Herrlich!
Ansonsten ist die Häuserzeile direkt am Strand auch für einen Verpflegungshalt geeignet. Hier drängen sich Restaurants und Cafés dicht an dicht, um vom grossen Besucherstrom Gäste abzubekommen. Uns ziehts auch schon bald wieder zu einem Kaffee.

La Fabrica de Hielo

In der Eisfabrik, la fabrica de hielo auf Spanisch, setzen wir uns zu einer kurzen Verschnaufpause. Das Lokal ist echt trendy und befindet sich nahe am Strand in einer ehemaligen Fabrikhalle. Uns gefällt die pragmatische Umnutzung. In Spanien wird offensichtlich nicht lange gefackelt und aus einer ehemaligen Fabrikhalle wird durch einige Container und Einrichtungsgegenstände ein vollwertiges Eventlokal inklusive Küche und Bühnentechnik. In dieser gemütlichen Lounge-Atmosphäre können wir uns direkt vorstellen auch am Abend zur gemütlichen Bierrunde wieder zu kommen.

Placa Redona

Dieser Platz ist sehr speziell. Durch die Form erhält er seine eigene Ausstrahlung. Der Platz ist rund und die Fassaden der umgebenden Häuser ist der Krümmung des Platzes angepasst. So stehen wir mitten in einem Kreisrunden Innenhof in Valencia. Über verschiedene Durchgänge können wir in alle Himmelsrichtungen weiterlaufen, um die Altstadt zu erkunden.

Café Sant Jaume und das Agua de Valencia

Aus Valencia stammt ein nach der Stadt benanntes Getränk: Agua de Valencia. Dieses trinken wir am besten in einem alteingesessenen Stadtcafé, welches für ihr Agua de Valencia bekannt ist. Übersetzt heisst das Getränk Wasser aus Valencia. So ein harmloser Name, so viel kann damit wohl nicht schieflaufen.
Nach der Bestellung wird schnell klar: Agua de Valencia ist kein Wässerchen, es ist ein Drink und was für einer. Neben Gin gesellt sich Wodka und Champagner ins Glas. Nun noch mit Zucker süssen und für das schlechte Gewissen das Glas mit frisch gepresstem Orangensaft aufgiessen. So schnell ist ein erfrischender Sommerdrink mit ordentlich Wumms gezaubert. Mimi ist sich wirklich nicht mehr viel Alkohol gewöhnt, so muss sie es bei einem kleinen Glas belassen. Übrig blieb mehr Agua de Valencia für alle die auch noch probieren wollten.

Torres de Serranos

Die Serranos-Türme bilden eines der verschiedenen, altertümlichen Stadttore von Valencia. Die Türme sind in valencianischer Gotik gebaut und standen ursprünglich direkt am Flussufer des Flusses Turia. Wie wir bereits weiter oben festgehalten haben, ist das Flussbett heute ein Park. Entsprechend sehen wir von den Türmen weit über das historische Zentrum von Valencia auf der einen und über den grünen Turiapark in die angrenzenden Quartiere von Valencia auf der anderen Seite.
Die Türme selber sind, der valencianischen Gotik geschuldet, wenig verschnörkelt und machen auf uns einen sehr zweckmässigen Eindruck als Befestigungsgebäude.

Eintritt: 2€/Erw., 1€/Kind bis 12 Jahre
15. März –  15. Oktober: Di-Sa 10.00-19.00 Uhr, So 10.00-15.00
16. Oktober –  14. März: Di-Sa 10.00-18.00 Uhr, So 10.00-15.00

Seidenbörse

Zum Glück oder Pech sind wir an einem Sonntag auf der Besichtigungstour bei der Seidenbörse angelangt. Immer sonntags wird der Eintrittspreis erlassen und das spätgotische Gebäude kann ohne Weiteres Zutun besichtigt werden. Die Halle der Seidenbörse ist imposant. Über viele Meter ragen die Säulen in die Höhe, welche die Decke stützen. Auch sonst ist das Gebäude prunkvoll und mit reichen Verzierungen ausgestaltet. Die Seidenbörse ist ein Zeitdokument des Reichtums der Stadt Valencia.

Eintritt: 2€/Erw., 1€/Kind bis 12 Jahre > Sonntag gratis
ganzjährlich: Di-Sa 10.00-19.00 Uhr, So 10.00-14.00

Dulce de Leche Boutique

Was wäre ein Sonntagnachmittag ohne Kaffee und Kuchen? Das wäre zugegebenermassen recht trist. Deshalb können wir nicht ohne das riesige Kuchenbüffet der Dulce de Leche Boutique aus Valencia gesehen zu haben abreisen. Und tatsächlich, der Besuch in einer der verschiedenen Filialen der Dulce de Leche Boutique lohnt sich. So ein grosses Kuchenbuffet haben wir noch nie in unserem Leben gesehen. Farbenfrohe und zuckersüsse Backwaren füllen die grossen Kühlvitrinen. Die Auswahl eines passenden Tortenstücks ist dementsprechend schwierig und überwältigen. Die Dulce de Leche Boutique ist auf jeden Fall mindestens einen Blick, wenn nicht sogar einen Biss wert!

Central Market

Der Central Market hat am Sonntag geschlossen. Also können wir uns den Markt mit seiner riesigen Kuppel in valencianischem Jugendstil ja gleich am darauffolgenden Montag besichtigen. Dies würde wunderbar reinpassen, bevor Mimis Eltern schon bald auf ihre Rückreise in die Schweiz aufbrechen müssen. Leider ist eben dieser Montag ein Feiertag in Valencia und der zentrale Markt bleibt immer noch zu. Schade! Diesen Markt hätten wir alle gemeinsam gerne besucht. So bleibt uns leider nur die Notoption übrig den Markt am Dienstag wieder zu zweit zu besuchen und Mimis Eltern Fotos unserer Eindrücke zu schicken. Dass die Valencianer ausgerechnet diesen Montag zum Feiertag erklären mussten bleibt uns wohl für immer in Erinnerung.

Valencia gefällt uns allen Vier sehr gut. Die Mischung aus altertümlichen Sehenswürdigkeiten, Shoppingmöglichkeiten und verschiedenen Freizeitaktivitäten ist sehr ausgewogen. Gerade die Mischung macht es für uns speziell angenehm in Valencia einige Tage zu verbringen. Das historische Zentrum ist im Vergleich zu anderen Städten recht gross und bietet für alle Besucher etwas. Wir kommen gerne wieder nach Valencia zurück, wenn die Zeit dafür gekommen ist.

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Über uns

Wir sind Paddy und Mimi, ein reisehungriges Paar aus der klitzekleinen Schweiz mitten in Europa. Wir bezeichnen uns selber als Slow-Traveler, da wir gerne genügend Zeit an einem Ort oder in einem Land verbringen. So klappern wir nicht ausschliesslich die typischen Sehenswürdigkeiten ab sondern lernen gerne auch die Kultur des jeweiligen Landes näher kennen.

Unser aktueller Standort:

Punta Arenas, Chile

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