Aller Anfang ist schwer, oder in unserem Fall dreckig. Der Bus ist zwar prinzipiell in einem guten Zustand, aber er wurde als Lieferwagen genutzt und das merkt man. Also bevor es an den tatsächlichen Camper-Bau geht, müssen wir zuerst alles Unnötige demontieren und den Bus richtig rausputzen.
Demontage
Als aller erstes machen wir uns an die Entfernung der Seitenwandverkleidung. Die Verkleidung aus dünnen Sperrholzplatten ist schnell demontiert, was mehr Probleme bereitet, sind die Schraubdübel aus Plastik. Diese sind nur für eine einmalige Montage gedacht und brechen sehr schnell, wenn man sie herausziehen möchte. Eigentlich nicht weiter schlimm, wir brauchen sie ja nicht mehr, aber mühsam ist es trotzdem diese herauszuzerren.
Danach geht es an die Bodenplatte. Mimi hat etwas Respekt davor, wir wissen nicht was darunter hervorkommt. Im dümmsten Fall ist der Boden verrostet. Ausserdem gibt es Handwerker, die die Holzplatte zusätzlich zu den Schrauben noch an die Karosserie kleben.
Aber wir haben Glück, weder müssen wir die Platte mühsam Stück für Stück vom Boden lösen, noch kommen grössere Rostnester zum Vorschein. Schrauben lösen und dann einfach, mit ein bisschen Muskelkraft, die Holzplatte herausheben. Schön wenn etwas wie geplant funktioniert.
Reinigung
Unter der Bodenplatte ist eine richtig dicke Schicht Dreck hervorgekommen. Für die Weiterbearbeitung muss der Bus ordentlich geschrubbt werden. Bald stellt sich heraus, dass es nicht einfach nur festgehockter Dreck, sondern Strassenschlick ist. Die sehr feine, klebrige Dreckmasse lässt sich nur schwer ablösen und so brauchen wir mehrere Durchgänge bis am Boden der Ladefläche die gelbe Farbe der Carrosserie wieder ersichtlich ist.
Beim Putzen immer darauf achten, dass du keine Kratzer ins Blech machst oder bereits vorhandenen Rost ausreissen lässt.
Rostschutz
Obwohl wir Glück haben und keine grossen Rostnester unter der Bodenplatte aufgetaucht sind, hat es doch den einen oder anderen kleinen Rostfleck. Pingelig genau markieren wir die Stellen mit Rost oder Kratzer an den Seitenwänden und am Boden, schleifen die Rostschicht ab und tragen auf allen Kratzern und nun geschliffenen und rostfreien Flächen Rostschutzmittel auf. Wir haben uns dabei für das Produkt Hammerite entschieden, da es in diversen Blogbeiträgen empfohlen wurde und wir können eigentlich bis jetzt auch nichts Negatives berichten. Damit wir gut sehen, wo wir schon überall mit dem Rostschutzmittel durch sind, haben wir die Farbe Weiss gewählt, da diese sich gut vom Gelb der Carrosserie abhebt. Nach einem ersten Anstrich, bei dem wir alle kritischen Stellen behandelt haben, gehen wir am Boden und bei den Radkästen vollflächig nochmals durch.
Klar für manche scheint das ein bisschen übertrieben, aber Rost ist ein leidiges Thema. Beginnt es mal zu rosten, merkt man es in der Regel erst viel zu spät und wir haben wirklich keine Lust viel Arbeit, Zeit und Geld in den Camper-Bau zu investieren, um dann das Auto wegen Rost zu verlieren.
Am Schluss hatte unser Bus auf jeden Fall einen niedlichen Giraffen-Look mit den weissen Flecken auf den gelben Seitenwänden. Und nun endlich ist er bereit für den eigentlichen Camper-Ausbau.
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