Nachdem schon einige grosse Einbauten erledigt sind, ist der nächste Schritt die Konstruktion und der Einbau der Küche. Einerseits bauen wir einen Oberschrank und andererseits bauen wir die Küchenzeile mit Kochherd, Spüle, Stauraum sowie Abfallentsorgung. In den nächsten Abschnitten beschreiben wir grob die einzelnen Schritte und geben ein wenig Einblick hinter die Kulissen des Vanbaus.
Küchenoberschrank
Der Oberschrank in der Küche ist effektiv der einzige, aufgehängte Schrank in unserem Van. Alle anderen Staumöglichkeiten sind entweder kleiner (zwei Tablare sind noch so ähnlich wie der Oberschrank fixiert) oder auf dem Boden abgestützt. Und hier kommt der Clou: Wir haben tatsächlich den Oberschrank nur an die verklebte Unterkonstruktion geschraubt und keine weiteren Verankerungen vorgenommen. Entsprechend werden wir nicht den grossen Reissack mit 50kg Inhalt verstauen aber die Oberschränke beweisen sich später auch mit einigen Kilogramm Inhalt als sehr robust. Entsprechend haben wir keine besondere Unterkonstruktion für den Oberschrank gebaut ausser die bereits bekannte Unterkonstruktion mit verklebten Holzlatten.
Der Oberschrank an sich ist mit Sperrholzplatten und Metallwinkeln schnell zusammengeschraubt. Die Besonderheit dieses Oberschranks ist die eingelassene LED-Schiene, welche später unsere Arbeitsfläche auf der Küchenzeile ausleuchtet. Der von uns verfolgte Ansatz ist, dass wir die Bodenplatte des Oberschranks kürzer als die gesamttiefe des Möbels zusägen. Es bleibt genau so viel Platz, dass wir die LED-Schiene bündig am hinteren Rand der Bodenplatte befestigen können. Im Innern des Oberschranks führt das dazu, dass wir zuhinterst einen Absatz einer Holzlatte haben, denn wir haben durch diese die Kraftverteilung auf die Unterkonstruktion gewährleistet.
Küchenzeile, Gas und Wasser
In der Küchenzeile kommen einige Themenbereiche zusammen, bei denen wir wirklich nicht sehr sattelfest sind: Gasleitung und Gasvorrat sowie Wasserleitungen und Wassertank. Beim Wasser kann nicht viel schief gehen, ausser dass alles nass wird. Beim Gas sind wir da schon vorsichtiger. Zudem muss für eine Abnahme der Gasinstallation bei eigenhändiger Fertigung mit sehr pingeligen Kontrollen gerechnet werden. Unser Entschluss fällt folgendermassen aus: Wasser machen wir selber, die Gasinstallation soll ein Fachmann übernehmen. Weiterer Vorteil der professionellen Gasinstallation: Der Gastank kommt unters Auto und wir müssen so nicht ein grosses Ventilationsloch in den Fahrzeugboden schneiden. Zusätzlich haben wir keine Probleme mit dem Wechseln der Gasflaschen und ihren verschiedenen Anschlüssen. Wir müssen lediglich den Tankadapter wechseln, um praktisch weltweit Flüssiggas tanken zu können.
Im Nachhinein hat sich der Flüssiggastank (LPG) auf jeden Fall gelohnt. Nicht nur wegen den oben aufgeführten praktischen Aspekten, sondern auch wegen der Reduzierung der laufenden Kosten. Mit einem gefüllten Tank können wir drei bis fünf Monate täglich kochen. Und eine Füllung kostet im Normalfall zwischen 20.- und 30.- CHF was im Vergleich zu kleineren Gasflaschen und deren Kosten sehr günstig ist.
Wir können also die Küchenzeile zusammen- und einbauen und müssen uns keine Gedanken über die Gasleitungen und den Tank machen. Bleibt noch das Wasser als Themenbereich, diesem widmen wir aber einen eigenen Blogbeitrag.
Die Küchenzeile selber bauen wir wieder sehr einfach aus zugeschnittenen Sperrholplatten, Metallwinkeln und Holzrahmen. Es ist wirklich witzig zu sehen, dass die Küchenzeile im Ganzen ausserhalb des Vans aufgebaut werden kann und anschliessend nur noch passend reingestellt wird. Zusätzlich wird die Küchenzeile im Boden und den Wänden verankert und fertig ist ein weiteres Modul unseres Vans.
Herd, Abwaschbecken und Stauraum
Unsere Küchenzeile besteht aus einem 3-flammigen Gasherd mit Backofen, dem Abwaschbecken, dem Entsorgungssystem und jede Menge Stauraum.
Fangen wir mit dem Herd an. Wir haben einen Herd von Thetford verbaut. Unser Herd hat einen Dreifach-Gasbrenner inklusive Backofen, den wir wirklich toll finden. So viel Luxus gönnen wir uns, dass wir auch die Chance haben unser eigenes Brot oder mal ein Ofengericht zu zaubern. Dies sorgt für willkommene Abwechslung unterwegs.
Nächstes wichtiges Element ist unser Abwaschbecken. Uns war von Anfang an wichtig, ein genügend grosses und gut nutzbares Abwaschbecken zu verbauen. Die herkömmlichen Camper-Abwaschbecken sind in der Regel mit ihrem einklappbaren Wasserhahn sehr platzsparend aber dadurch eben auch sehr klein. Aus diesem Grund entscheiden wir uns für ein ganz normales Waschbecken von IKEA, welches sich auch problemlos einbauen lässt. Auch beim Wasserhahn nehmen wir einen ganz normalen Wasserhahn, wie er auch im normalen Haushalt verbaut wird. Wichtig ist uns dabei, dass er ausziehbar ist und Töpfe auf dem Herd damit direkt befüllt werden können. Normale Camperwasserhähne haben einen elektrischen Schalter integriert, um damit z.B. eine Tauchpumpe zu steuern. Wir können einen normalen Haushaltswasserhahn verwenden da wir eine intelligente Druckpumpe in der Nähe des Wassertanks einbauen. So ist kein elektrisches Signal an die Pumpe nötig beim Betätigen des Wasserhahns. Die Pumpe kann während dem Wohnen ständig eingeschalten gelassen werden. So steht immer fliessend Wasser bereit – ohne einen zusätzlichen Gedanken, wie beim heimischen Wasserhahn. Das ist echter Reisekomfort!
Unter dem Spülbecken haben wir Platz für unser Entsorgungssystem, den 16l Abwassertank und Putzsachen. Tja, obwohl unser Haus auf Räder sehr klein ist, braucht es auch hier regelmässig einen Hausputz.
Natürlich eines der wichtigsten Elemente der Küche ist der Stauraum. Wir haben uns in unserer Küchenzeile für Schubladen entschieden, da wir so die beste Übersicht haben. Die Schubladen haben wir extra sehr stabil gebaut, entsprechend haben wir normale Schubladenauszüge verwendet, wie sie auch für den Wohnungsbau verwendet würden. Wir haben darauf geachtet, dass die Auszüge so gemacht sind, dass wir die Schublade komplett öffnen können und nicht der hinterste Drittel von der Arbeitsplatte oder der darüberliegenden Schublade verdeckt ist.
Mit diesem Blogpost habt ihr einen weiteren Einblick in unsere Innenausstattung erhalten. Ohne Wasser ist die Küche zwar noch nicht komplett einsatzbereit aber macht auf jeden Fall schon einen top Eindruck. Demnächst beschreiben wir im nächsten Post die Besonderheiten unseres Wassersystems im Van.
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