Schlag auf Schlag fahren wir vom Vulkan Cotopaxi zum nächsten, hohen Vulkan namens Chimborazo. Der höchste Berg von ganz Ecuador und der nördlichste sechstausender der Anden.
Im Gegensatz zum Cotopaxi ist der Vulkan Chimborazo nicht mehr aktiv und entsprechend ist die Gefahrenlage recht entspannt. Unser Besuch gestaltet sich ebenfalls entspannt, da wir ganz gemütlich mit unserem Campervan Ben bis auf 4’800 m.ü.M. zur ersten Schutzhütte hochfahren können. Entsprechend wenig macht uns die Höhe bei der Ankunft zu schaffen.
Der Gipfel des Chimborazo wäre mit 6’263 m.ü.M. und seiner Lage nahe am Äquator, der am weitesten vom Erdmittelpunkt entferne Ort auf der Erdoberfläche.
Wanderung zur Laguna Condor Cocha
Natürlich nimmt es uns doch wunder, wie sich die Höhe auf die körperliche Leistung auswirkt. So macht sich Paddy auf zur Laguna Condor Cocha, welche am Fusse des Chimborazo liegt auf etwas mehr als 5’100 m.ü.M. Just nach der etwas magisch wirkenden 5000m-Grenze macht sich die Höhe nochmals stärker bemerkbar und die Schritte werden wegen der schwerfallenden Atmung langsamer. Gemächlich, aber kontinuierlich gelingt der Aufstieg in grosser Höhe schliesslich am besten. Doch nur wegen der Lagune muss der Aufstieg nicht sein. Bei unserem Besuch ist die Lagune eine braune Pfütze nur wenige Zentimeter tief. Die Vorahnung hat sich also leider bestätigt. Nichtsdestotrotz lohnt sich diese Wanderung, denn wir waren schon lange nicht mehr in solch hohen Höhen körperlich aktiv. Und die Kulisse mit dem Chimborazo und der weitläufigen Aussicht über Hügelzüge, welche alle nahe an der 4’000m-Grenze sein müssen, ist immer wieder schön.
Als Abschluss unseres Chimborazo-Erlebnisses testen wir unser rollendes Haus auf 4’800m aus. Schliesslich werden wir noch viele Male in den kommenden Monaten in grosser Höhe in den Anden übernachten. Das Fazit ist, dass sich unser Campervan Ben bis zu leichten Minusgraden, die wir in dieser Nacht erleben, weiterhin bewährt. Aber der Schlaf ist zumindest in der ersten, nicht perfekt akklimatisierten Nacht nicht sehr erholsam. Die leichte latente Atemnot wegen der geringen Luftdichte lässt uns beide nicht ganz so ruhig schlafen.
Beim Start am nächsten Tag springt unser Campervan Ben ohne zu murren an, trotz Höhe und Kälte – wir sind begeistert! Einzig eine merkliche Rauchfahne aus dem Auspuff nach den ersten 8km runterrollen am Berg hat uns ein wenig verunsichert. Aber das können wir schon vorwegnehmen: Nach der kurzen, aber heftigen Rauchentwicklung haben wir keine weiteren Anzeichen für irgendeine Unregelmässigkeit gefunden. Vielleicht war auch einfach nur der schlechte ecuadorianische Diesel etwas zu kalt für den morgendlichen Start und die Verbrennung im Motor war deshalb etwas ausser Balance geraten. So weit so gut, wir sind gespannt, wie unsere weitere Reise durch die Anden verlaufen wird.
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