Nach unserer erneuten Ankunft auf dem schottischen Festland führt uns unsere Reise weiter mehr oder weniger an der schottischen Westküste südwärts. Wir machen eine Wanderung zu einem versteckten Tal in Glencoe, schauen uns den Hogwarts-Express an, steigen auf Schottlands südlichsten Munro und erleben noch vieles mehr, aber lest selbst.
Glenfinnan Viadukt
Das Glenfinnan Viadukt dürfte vielen aus den Harry Potter Filmen bekannt sein. Es erstreckt sich über einen Halbkreis über den Fluss Finnan. Die alte Jakobiten-Dampflok im bekannten Rot fährt täglich 2x über die Brücke. Damit wir den Zug nicht verpassen – das heisst den Anblick davon auf der Brücke, wir sind ja immer noch mit unserem Ben unterwegs – fahren wir genug früh für den Morgenzug nach Glenfinnan. Ein kleiner Fussmarsch führt uns zum westlichen Aussichtspunkt, von wo die Sicht für den Morgen am besten ist. Und schon beim Spaziergang merken wir schnell, wir sind lange nicht die einzigen. Es gibt sogar Leute welche sich extra in Harry Potter Manier in Studentenroben geschmissen haben für das eine Selfie mit dem Zug.
Durch die hügelige Landschaft hören wir die Dampflok schon von weitem. Mal weniger und mal wieder mehr, es vergehen bestimmt noch 10 Minuten bis der Zug in Sicht ist. Ein herrlicher Anblick, besonders da für diese Morgenstunde die Wolken der Sonne ein wenig Platz machen und so den Zug in schönes Licht taucht. Auch der Lokomotivführer macht seinen Job perfekt. Just am Wendepunkt des Viadukts gibt er Vollgas und lässt eine beachtliche Dampfwolke aufsteigen um das Bild so wirklich filmreif zu machen.
Uns hat dieses Erlebnis sehr viel Freude bereitet und können es gerne weiterempfehlen! Trotz riesigem Touristen-Andrang.
Die kurvenreiche Strasse durch Herbstwälder an Seen vorbei wäre auch ohne Halt ein Vergnügen. Wir fahren weiter nach Fort William um unsere Vorräte für die kommenden Tage aufzustocken.
Glencoe Lochan
Die gesamte Region ist sehr schön und bietet unendlich viele Gelegenheiten um die Natur zu bestaunen. Wir machen unseren ersten Halt am See Glencoe Lochan und umrunden ihn einmal zu Fuss. Ein guter Abendspaziergang bevor wir uns zur Ruhe legen um Kräfte für den kommenden Tag zu sammeln. Wir nehmen uns eine weitere Wanderung vor.
Die drei Schwestern & Hidden Valley
Nicht weit vom Nachtlager ragt die Bergformation die drei Schwestern empor. Dies sind drei fast pyramidenförmig Aufragende Bergspitzen nahe beieinander. Die Aussicht von der Passstrasse ist schon sehr beeindrucken. Hier steigen wir aus und nehmen die Wanderung zum Hidden Valley unter die Füsse. Dies ist seit einiger Zeit wieder eine richtige Wanderung, die Wanderschuhe haben wir hier nicht nur zum Spass angezogen. Der Aufstieg führt entlang an einem Bachbett. Und nicht nur am Bach entlang, wir müssen ihn auch queren. Leider haben wir die Abzweigung beim Aufstieg nicht perfekt erwischt und so klettern wir mehr als dass wir wandern über grosse Felsblöcke ans andere Ufer.
Das Hidden Valley selber haut uns nicht wahnsinnig aus den Socken. Es ist der Wendepunkt unserer Wanderung und besteht aus einer Ebene mit steil aufragenden Schotterwänden. Entsprechend unserem Eindruck steigen wir eher früher als später wieder ab. Der Weg ist bekanntlich das Ziel und bei dieser Wanderung ist der Weg sehr naturbelassen und schön anzusehen.
Die Weiterfahrt führt uns durch ein hoch liegendes Sumpfgebiet. Die Landschaft ist eindrücklich karg und wir geniessen die Kilometer mit diesem Ausblick.
Inveraray Castle
Auf dem Weg zu unserem nächsten Wanderabenteuer machen wir einen Stopp beim Inveraray Castle. Wir sind immer noch in Schottland und es ist nun doch schon seeeehr lange her seit dem letzten Castle.
Das Inveraray Castle ist noch heute das Familienanwesen des Duke of Argyll. Ein Grossteil der Räumlichkeiten ist trotzdem der Öffentlichkeit zugänglich und können mit ihrer historischen Einrichtung besichtigt werden. Neben der imposanten Möblierung sind auch zahlreiche Gemälde und Wand- und Deckenmalereien zu bestaunen. Einigen könnten die Innenräume auch aus der bekannten Serie Downtown Abbey bekannt vorkommen.
April-Oktober: Do-Mo, 10:00-17:00
Oktober: Do-Mo, 10:00-16:00
Eintritt £16.00/Erw., £12.00/Kind
Loch Lomond & The Trossachs National Park
Die nächsten Tage verbringen wir im Loch Lomond & The Trossachs Nationalpark. Zur Nebensaison sind hier einige ausgeschilderte Übernachtungsplätze gratis zur Benutzung. Einige sind sogar mit frei zugänglichen Sanitäranlagen ausgestattet. Diesen Luxus lassen wir uns nicht nehmen und so halten wir uns mehr oder weniger an die offiziellen Übernachtungsplätze.
Ben Lomond
Der namengebende Berg Ben Lomond ragt direkt am grössten Loch von Schottland, dem Loch Lomond, auf. Der Berg Ben Lomond ist einer der höchsten Gipfel von Schottland und Paddy reizt es schon, diese Wanderung zu unternehmen. Mimi ist eher verhalten und so warten wir vermeintlich gutes Wetter ab damit Paddy über den Berg wandern kann. Der vermeintliche Regentag, welchen wir abwarten wollten, war dann aber doch sehr gemässigt, für schottische Verhältnisse sogar recht schön. Und am Aufstiegstag sieht das Wetter zuerst gut aus, schlägt dann aber halt doch in kontinuierlichen Regenschauer um. Naja, zum Glück erst so richtig auf dem Gipfel, der Abstieg ist aber umso nässer und kälter. Zum Glück wartet der trockene Van am Fusse des Berges. Aber nicht ohne noch kurz im See zu baden, denn nach dieser Anstrengung kommt ein kurzer Seewaschgang gerade gelegen.
Conic Hill
Den Conic Hill ist mit seinen knapp 360 Höhenmeter eher bescheiden hoch, trotzdem hat man eine grandiose Aussicht auf den Loch Lomond und die einzelnen Inseln im See. Daher lassen wir dieses Erlebnis nicht aus und machen einen Morgenspaziergang auf den Berg und schliessen sogar noch Freundschaft mit dem einen oder anderen schottischen Hochlandrind auf dem Weg.
Aus den schönen Naturparks und eindrücklichen Landschaften kommen wir nun so langsam wieder in dichter besiedeltes Gebiet. Die nächste grössere Stadt ist Glasgow.
Glasgow
Glasgow besuchen wir zum einen wegen der bekannten Street Art, zum anderen müssen noch eine kleine administrative Tätigkeit erledigen. Wir haben uns von Mimis Eltern noch Dokumente nach Glasgow schicken lassen – hoffentlich können wir die an der abgemachten Poststelle abholen.
Wenn man die bekanntesten Street Art Bilder in einer Stadt sucht und abläuft, sammeln sich ganz schön viele Laufmeter an. Es ist aber auch eine sehr schöne Art eine Stadt kennen zu lernen. Man landet an Orten die man in einem Reiseführer mit ziemlicher Sicherheit nicht findet.
Neben den Street Art Kunstwerken wollten wir ausserdem noch die Kathedrale von Glasgow besichtigen. Wir haben uns aber zu viel Zeit genommen für die Stadtbesichtigung und so ist leider die Kathedrale bei unserer Ankunft bereits geschlossen. Nun ja, für einen kleinen Spaziergang um die Kathedrale und dem Eingang vom Golfhill, dem grossangelegten Friedhof reicht es trotzdem noch.
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